Twitterer Momomo hat in Intel-Datenbanken zwei Energineering Samples zu Intels "Arrow Lake" erspäht, welche sich dort (wiederum) ohne HyperThreading präsentierten. Hierbei handelt es sich um einen 20-Kerner sowie einen 24-Kerner, jeweils mit entsprechender Anzahl an CPU-Threads (die genauen Passagen sind u.a. bei VideoCardz im Bild zu sehen). Die Kern-Anzahl entspricht einem Core i7 sowie Core i9 aus der Raptor-Lake-Generation, wie bekannt soll Arrow Lake diesbezüglich keinen weiteren Fortschritt mit sich bringen. Damit steht Intel vor der schweren Aufgabe, ohne größere Kern-Anzahl und mit einem Rückschritt bei der Thread-Anzahl dem anzunehmenden Ansturm von Zen 5 begegnen zu müssen.

Durch das Fehlen von HyperThreading erscheint es als nahezu unmöglich, bei der Anwendungs-Performance erneut mit AMD konkurrieren zu können, gerade wenn Zen 5 am oberen Ende der Erwartungen zulegen sollte. Einzig bei der Spiele-Performance besteht aus derzeitiger Sicht eine gewisse Chance für Intel – welche allerdings in erster Linie darauf basiert, dass hierbei noch zu viele Unbekannte existieren. So ist nicht klar, wie gut die Mehrperformance von Zen 5 im Spiele-Bereich ausfällt bzw. ob sich dort die hohen Performance-Erwartungen (auch ohne X3D-Modelle) halten lassen. Gleichfalls könnte der Impact des Fehlens von HyperThreading im Spiele-Bereich die geringsten Auswirkungen (bei den Top-Modellen) haben, Intel dieses Rennen also nicht mit einem großen Malus starten müssen. Möglicherweise benötigt AMD hier erneut ein (neues) X3D-Modell, um mit Intel im Spiele-Bereich konkurrieren zu können (oder vielleicht sogar davonzuziehen).

Twitterer HXL weist auf den interessanten Umstand hin, dass die derzeit beste integrierte Grafik in Form der Radeon 780M (Desktop), verbaut im Ryzen 7 8700G, es unter dem 3DMark13 TimeSpy-Benchmark inzwischen mit der nahezu gleichnamigen "GeForce GTX 780" aufnehmen kann bzw. jene gemäß der Top-Liste um ca. 20% schlägt. Die GeForce RTX 780 kam anno 2013 auf Basis des Kepler-Chips GK110 heraus und galt seinerzeit als sehr potente Grafikkarte unterhalb der Titan-Angebote. Natürlich täuscht der 3DMark13 etwas über die exakten Performance-Verhältnisse hinweg, jener ist bekannt sehr freundlich zu integrierten Grafiklösungen. Die Launch-Reviews zu Ryzen 8000G zeigten eher eine Grafik-Performance der Radeon 780M (Desktop) iGPU in Richtung von grob ~400% im 3DC FullHD Performance-Index an, somit nicht wirklich bereits vor den 440% der GeForce GTX 780 liegend.

YouTuber Moore's Law Is Dead hat die riskante Aussage einer (angeblichen) Computex-Vorstellung von "Blackwell" (im Consumer-Bereich) in die Welt gesetzt. Angeblich würden seine Quellen derartiges sagen – und der YouTuber trägt es nun ohne kritische Einschätzung weiter. Doch nominell wäre es ziemlich narrisch, eine neue Consumer-Generation, welche (auch laut MLID) erst zum Jahresende tatsächlich in den Markt kommt, bereits Anfang Juni anzukündigen. Damit torpediert man nur seine eigenen Absätze der aktuellen Generation, eine solche Handlungsweise wird demzufolge generell vermieden und nVidia ist da üblicherweise besonders streng. Dies trifft genauso auch bei der seitens des YouTubers als Beispiel für seine These des großen Zeitraums zwischen Vorstellung und Marktstart angebrachten Ampere-Architektur zu.

My sources are telling me that indeed not just the 5090 but the 5080 might be launching this year and that nVidia is probably going to announce it sooner than a lot of people were expecting. In fact I've actually heard that they really probably will announce these cards at Computex with some big unveiling. However, that does not mean that you will easily be able to get them even if they launch, it could be a paper launch very similar to what they did with Ampere.
Quelle:  Moore's Law Is Dead @ YouTube am 13. April 2024

Zu jener hatte nVidia im Consumer-Bereich am 1. September 2020 drei Grafikkarten offiziell vorgestellt, der erste entsprechende Marktstart erfolgte dann jedoch bereits am 17. September 2020 in Form der GeForce RTX 3080 10GB. Eventuell bezieht sich der YouTuber mit seiner Aussage auf die Vorstellung des GA100-Chips bzw. der Ampere-Architektur bereits im Mai 2020: Doch dies betraf reine HPC/AI-Gerätschaften und hatte bezüglich der vorgestellten Produkte, Chips und Grafik-Architektur keine Relevanz für das Consumer-Segment. Und letztlich ist auch die Begründung für den vorgezogenen Vorstellungstermin erstaunlich schwach: Denn aus Bammel vor AMDs Instinct MI350X muß nVidia sicherlich nicht GeForce RTX 5080 & 5090 zu früh ankündigen. Wenn, dann betrifft dies (teilweise) die Profi-Produkte von nVidia, aber eben keineswegs die Gaming-Lösungen. Im Normalfall sollte nVidia somit die Vorstellung von "Gaming-Blackwell" so lange wie möglich herauszögern, irgendwann im Herbst 2024 ansetzen.