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News des 13. März 2025

Derzeit weit verbreitet und kommentiert wird eine Darstellung & Grafik seitens nVidia, wonach das "Team Grün" in den ersten fünf Wochen des RTX50-Marktstarts grob doppelt so viele RTX50-Beschleuniger ausgeliefert haben will als seinerzeit RTX40-Beschleuniger. Wie u.a. von der ComputerBase treffend kritisiert, vergleicht nVidia hier allerdings innerhalb dieser fünf Wochen die Auslieferungsmenge nur einer Grafikkarte (GeForce RTX 4090) gegen die Auslieferungsmengen von gleich vier Grafikkarten (GeForce RTX 5070 bis 5090), denn die RTX50-Serie kam schnell hintereinander in den Markt, während sich nVidia bei der RTX40-Serie mit der zweiten RTX40-Grafikkarte einige Zeit gelassen hat – genau fünf Wochen. Somit mag die reine Zahl stimmen, die Bedingungen waren jedoch ganz andere. nVidia hätte hier korrekterweise nur den Absatz von GeForce RTX 4090 und 5090 nach jeweils fünf Wochen angeben sollen – und dass man dies nicht getan hat, zeigt eher darauf hin, dass dieser Vergleich weit weniger gut ausgefallen wäre.

Womöglich geht diese Rechnung dann sogar zugunsten der GeForce RTX 4090 aus, welche zu ihrem Marktstart im Oktober 2022 keineswegs so radikal ausverkauft war wie heuer die GeForce RTX 5090: Da gab es selbst am Folgetag noch lieferbare Ware, welche mit +23% aus heutiger Sicht fast schon "handzahm" überteuert war (ab 2399€). Runde 6 Wochen später zum Launch der GeForce RTX 4080 war dann die Preislage immer noch nicht befriedigend (ab 2190€), aber nur noch um +12% höher als die UVP – und damit deutlich unterhalb dem, was derzeit bei der GeForce RTX 5090 immer noch als Preisübertreibung gängig ist. Anders formuliert: Auf Basis der geringeren Preisübertreibung und des schneller zurückgehenden Marktpreises kann man sehr wohl darauf schlußfolgern, dass nVidia bei der GeForce RTX 4090 seinerzeit klar mehr Ware am Start hatte sowohl zum Launch-Tag als auch in den Wochen danach (gegenüber dem aktuellen Launch der GeForce RTX 5090).

Genaue Einblicke hierzu sind höchst selten, einen solchen liefert allerdings Twitterer TechEpiphany auf Basis von Lieferdaten des schweizer Einzelhändlers 'Digitec'. Hierbei werden Liefermengen von GeForce RTX 50 und Radeon RX 9000 zur Ankunft am 14. März kundgetan – was natürlich nur ein einzelner Tag ist, als reine Stichprobe mit einer gewissen Chance auch in die Irre führen kann (gebraucht würde eigentlich eine Liefermenge über mehrere Tage oder gar Wochen hinweg). In jedem Fall sagt diese Stichprobe allerdings aus, dass am 14. März bei Digitec dann 480 RX9000- und 700 RTX50-Modelle ankommen werden, ein Verhältnis von 41% zu 59% zugunsten von nVidia. Trotz des Status als "Stichprobe" erscheint dies als vergleichsweise glaubwürdige Zahl, sowohl die Verteilung zwischen den Grafikchip-Entwicklern als auch die Modell-Verteilung betreffend.

Approximate quantity of Nvidia models on March 14th
RTX 5070       120 pieces
RTX 5070 Ti   220 pieces
RTX 5080       280 pieces
RTX 5090       80 pieces

 
Approximate quantities of AMD models on March 14th
RX 9070         180 pieces
RX 9070 XT   300 pieces

Quelle:  Lieferaussage des schweizer Einzelhändlers 'Digitec', wiedergegeben von TechEpiphany @ X am 13. März 2025

Denn auch bei dieser bleibt klar, dass nVidia die GB203-basierten GeForce RTX 5070 Ti & 5080 wohl am besten liefern kann, die GB202-basierte GeForce RTX 5090 hingegen nach wie vor eher schlecht. Dies sieht man letztlich auch an den aktuellen Grafikkarten-Preisen, wo sich die GeForce RTX 5090 am wenigsten bewegt hat und weiterhin mit die größte Übertreibungs-Rate aufweist. Die GeForce RTX 5070 ist hingegen womöglich zu neu für die ganz großen Nachlieferungen, dieser Karte muß man vielleicht erst einmal dieselbe Zeit wie GeForce RTX 5070 Ti & 5080 geben, um den Anfangssturm zu überstehen und dann wieder vernünftig lieferbar und nicht mehr all zu sehr übertrieben ausgepreist zu werden. AMD hingegen kann bei den beiden Radeon RX 9070 Karten augenscheinlich gut liefern, immer einzurechnend den großen Marktunterschied zwischen AMD & nVidia. Allerdings nähert sich mit diesen Nachlieferungen die Marktverteilung auch wieder halbwegs Normalwerten an, waren die bisherigen Werte somit (logischerweise) die Ausnahme von der Regel.

VideoCardz berichten von einem chinesischen Händler, welcher eine "GeForce RTX 5060 12GB" listet. Dies widerspricht den bisher bekannten Spezifikationen zur GeForce RTX 5060 Serie, welche eigentlich von einer seriösen Quelle kommen und daher normalerweise Recht behalten sollten. Da auch die Preislagen jenes chinesischen Händlers seltsam hoch erscheinen (GeForce RTX 5060 Ti fast auf Preishöhe der GeForce RTX 5070), besteht hier viel eher die Chance darauf, dass die chinesische Quelle hierbei Unrecht hat. Prinzipiell ist eine GeForce RTX 5060 12GB aber natürlich möglich, die dafür erforderlichen 24-GBit-Speicherchips von GDDR7 hat nVidia bereits bei der GeForce RTX 5090 Laptop im Einsatz, zuzüglich einer weiteren Anwendung bei Profi-Beschleunigern. Denkbarerweise erhält nVidia derzeit aber nicht die Mengen an 24-GBit-Speicherchips, um damit dann Millionen-fach benötigte Mainstream-Lösungen auszustatten, weswegen es vorerst bei einer Speichermenge von 8 GB bei der GeForce RTX 5060 bleibt. Allenfalls mit einer Refresh-Serie könnte sich dies ändern – welche aber kaum vor dem Jahreswechsel 2025/26 anstehen dürfte.

Nochmals VideoCardz berichten über einen weiteren Hinweis auf den "Arrow Lake Refresh", womit Intel zum Jahreswechsel 2025/26 die dann noch lange Zeit bis zur "echten" nächsten CPU-Generation "Nova Lake" zu überbrücken gedenkt. Wirklich mehr Technik soll dieser Refresh nicht mitbringen, eine zu Konzeptions-Zeiten angedachte höhere Kern-Anzahl wurde augenscheinlich verworfen. Als neuen Ansatz gehen VideoCardz auf Basis des fernöstlichen Gerüchts von mehr AI-Power aus – was durchaus Sinn ergibt, da "Arrow Lake" in dieser Frage bisher klar hinter "Lunar Lake" zurückhängt bzw. auch nicht das offizielle Siegel des "AI-PCs" tragen darf. Eine extra NPU mit den dafür benötigten 40 TOPs würde dem Arrow Lake Refresh dieses Siegel einbringen und könnte von Intel auch als ausreichendes Verkaufsargument für eine "neue" Prozessoren-Generation angesehen werden. Dies könnte der Markt dann zwar durchaus anders sehen, aber Kraft des Marketings und des Trends hin zu "AI überall" ist da durchaus etwas machbar.