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News des 1./2. Mai 2023

Gemäß VideoCardz hat nVidia den deutschen Preis der "GeForce RTX 4090 FE" im nVidia Online-Shop erneut gesenkt: Von zuletzt 1819 auf nunmehr noch 1769 Euro. Gleichfalls fiel der Preis der GeForce RTX 4080 FE von 1369 auf 1329 Euro. Die GeForce RTX 4070 Ti bietet nVidia hingegen nicht als "Founders Edition" an, die GeForce RTX 4070 non-Ti trägt in nVidias Online-Shop weiterhin ihren Launch-Preis von 659 Euro. Hierbei handelt es sich natürlich nicht um eine Listenpreis-Senkung, nVidia reflektiert mit diesen neuen Euro-Preisen nur die zuletzt positive Entwicklung des Dollar/Euro-Umtauschkurses. Faktisch wäre demzufolge sogar noch eine stärkere Preissenkung im nVidia-Shop möglich gewesen, denn der US-Listenpreis der GeForce RTX 4090 von 1599 Dollar läßt sich derzeit in ca. 1730 Euro umrechnen.

Launch FE: 5. Dez. FE: 15. März FE: 2. Mai akt. Straße
GeForce RTX 4090 $1599 / 1949€ $1599 / 1859€ $1599 / 1819€ $1599 / 1769€ 1640-1770 Euro
GeForce RTX 4080 $1199 / 1469€ $1199 / 1399€ $1199 / 1369€ $1199 / 1329€ 1190-1270 Euro
GeForce RTX 4070 $599 / 659€ - - $599 / 659€ 600-670 Euro
Preise von nVidias Online-Shop für Deutschland und die USA

Ebenfalls geringe Spielräume ergäben sich bei GeForce RTX 4080 (US-Listenpreis umgerechnet 1297€, deutscher Shop-Preis 1329€) und GeForce RTX 4070 non-Ti (US-Listenpreis umgerechnet 648€, deutscher Shop-Preis 659€). Doch aufgrund der starken Wechselkurs-Schwankungen der letzten Zeit sind die Hersteller vorsichtig damit, offizielle Preisnotierungen so schnell zu ändern und lassen sich an dieser Stelle eher mehr Spielraum (was verständlich ist, man will schließlich nicht wegen kleiner Schwankungen in die andere Richtung hin den Preis wieder anheben müssen). Auf die aktuellen Straßenpreise hat dies jedoch nur insofern einen Einfluß, als dass jene generell am US-Listenpreis hängen – und keineswegs an der deutschen UVP, egal wie jene aussehen mag. Abgerechnet wird für die Distributoren, welche die Grafikkarten üblicherweise aus Fernost nach Mitteleuropa importieren, halt immer in US-Dollar ab Hafen Taipei, Hongkong oder Shenzhen – auch wieder egal der dort geltenden regionalen Währungen.

Damit hat die Handelkette den derzeit besseren Währungskurs schon vor einiger Zeit adaptieren können und sind somit die deutschen Straßenpreise zu Herstellerversionen der GeForce RTX 4090 klar niedriger angesetzt (derzeit ab ~1640 Euro) als die von nVidia notierten 1769 Euro (eher kleinere Differenzen gibt es zu GeForce RTX 4080 und 4070 non-Ti). Dies passiert faktisch bei aller PC-Hardware in ähnlichem Maßstab, womit viele der in Euroland zu sehenden Preisschwankungen oftmals nur ihre Ursache in Währungsschwankungen haben und mitnichten tatsächliche Preissenkungen darstellen. Selbige gibt es natürlich trotzdem, jene sind in klarer Form aber oftmals nur auf dem US-Markt sichtbar – da dort der verfälschende Faktor des Währungskurses wegfällt. Das Mittel der ganz offiziellen Preissenkung wird dabei inzwischen nur noch höchst selten eingesetzt. Oftmals gibt es nur interne Rabatte der Chip-Entwickler an ihre Abnehmer (AIBs, OEMs, Distributoren), was sich in Euroland dann mit dem Währungseffekt vermischt und daher schwer auseinanderzuhalten ist.

In diese Kerbe fallen auch die beachtbaren Preisnachlässe auf Grafikkarten, welche sich zwischen den Marktüberblicks-Artikeln von Ende Januar und von Anfang Mai zeigen. Hierbei ergeben sich auf nVidia-Seite grob 10% bessere Preislagen, auf AMD-Seite sogar eher grob 15%. Primär verantwortlich dürfte wiederum der bessere Wechselkurs sein, auch wenn jener Ende Januar schon ähnlich stand wie aktuell. Aber relevant ist hier eher der mittlere Währungskurs der letzten Wochen und nicht der Tag-aktuelle Währungskurs – schließlich wurde die aktuell beim Einzelhändler im Angebot befindliche Grafikkarte irgendwann in den letzten Wochen importiert und nicht gerade erst am jeweiligen Verkaufstag. So gesehen hat dann doch eine Währungsentwicklung stattgefunden: Denn während der Januar nur wenig über der Währungs-Parität ausfiel, wird spätestens ab April ein klarer Weg zugunsten eines (etwas) stärkeren Euros sichtbar.

Ende Jan. Anf. Mai Diff.
Radeon RX 7900 XTX 1200-1300€ 1000-1160€ -17%
Radeon RX 7900 XT 960-1050€ 840-940€ -13%
Radeon RX 6950 XT 800-950€ 650-750€ -19%
Radeon RX 6800 XT 770-830€ 560-640€ -27%
Radeon RX 6800 580-700€ 500-560€ -14%
Radeon RX 6750 XT 460-500€ 430-470€ -7%
Radeon RX 6700 XT 400-440€ 380-420€ -5%
Radeon RX 6650 XT 320-360€ 270-310€ -16%
Radeon RX 6600 270-290€ 230-260€ -15%
Ende Jan. Anf. Mai Diff.
GeForce RTX 4090 1850-1950€ 1640-1770€ -11%
GeForce RTX 4080 1300-1370€ 1190-1270€ -8%
GeForce RTX 4070 Ti 900-950€ 870-910€ -3%
GeForce RTX 3080 10GB 800-880€ 750-810€ -6%
GeForce RTX 3070 Ti 650-700€ 530-600€ -18%
GeForce RTX 3070 540-570€ 450-530€ -17%
GeForce RTX 3060 Ti 430-460€ 390-430€ -9%
GeForce RTX 3060 12GB 350-370€ 320-360€ -9%
GeForce RTX 3050 270-320€ 250-290€ -7%

Gänzlich mittels des Umtauschkurses sind diese neuen, fast durchgehend klar niedrigeren Grafikkarten-Preise aber auch nicht zu erklären – der Umtauschkurs steht vielleicht für 5% und damit grob die Hälfte des Effekts. Der andere Teil dürfte in den vollen Lägern auf Basis hoher Produktionsmengen liegen – und trotzdem jedoch weltweit mageren Absatzzahlen. Zwar sind zumindest die Grafikkarten-Absatzzahlen in Deutschland laut der Mindfactory-Statistik ganz gut, aber jene kann natürlich auch trügen und spricht sowieso nicht für den Gesamtmarkt, welcher auch die Grafikkarten-Verkäufe in Form von Komplett-PCs einschließt. So oder so würden die Distributoren selbst im Fall abweichend hoher Absatzzahlen in Deutschland die Warenströme einfach entsprechend umleiten, wenn anderswo zu wenig abgesetzt wird. Weltweit gleicht sich dies dann wieder aus und weltweit gibt es auch kein Entrinnen vor der einfachen Formel "zu hohe Lagerbestände = Absatz-Druck auf den Channel".

Wenigstens kann man damit sagen, dass der Grafikkarten-Markt wieder funktioniert, wenn Währungspreis-Vorteile an den Endkunden weitergegeben werden und der tägliche Preiskampf der Einzelhändler zu insgesamt sinkenden Preisen führt. Alle Preisverbesserungen oberhalb 10% dürften jedoch noch einen zusätzlichen Hintergrund in Form höherer interner Rabatte haben. Bei der Radeon RX 6800/6900 Serie ist dies inzwischen allgemein bekannt, selbst AMD verkauft diese Karten im eigenen Online-Shop nicht mehr zum früheren Listenpreis – sondern deutlich niedriger, obwohl es nie eine offizielle Preissenkung gegeben hat. Ähnliche interne Preissenkungen sind zudem bei der Radeon RX 6600 Serie zu sehen, womit zugleich auch deren von Launch weg überhöhte Listenpreise nunmehr ausgeglichen werden. Und letztlich ist die GeForce RTX 3070 endlich unterhalb ihres früheren Launch-Preises von 499 Euro (wurde später erhöht) abgesunken – wobei an dieser Stelle auch eine bewußte Preissenkung zur Lagerbereinigung denkbar ist.

Schließlich steht zum Monatsende mit der GeForce RTX 4060 Ti eine Ablösung an, welche vermutlich einen günstigeren Preispunkt hat – somit muß die GeForce RTX 3070 jetzt so schnell wie möglich raus aus dem Angebot. Dennoch ist es bemerkenswert, dass viele diese Grafikkarten inzwischen Preispunkte tragen, welche man zu Zeiten der Chip-Knappheit anno 2021/22 sowie der nachfolgenden allgemeinen Inflation generell für nicht darstellbar gehalten hat: Eine GeForce RTX 3070 für (klar) unter 500 Euro, eine Radeon RX 6600 für unter 250 Euro, eine Radeon RX 6650 XT für unter 300 Euro – und vor allem Radeon RX 6800 & 6800 XT für unter 600 Euro. Die heutigen Preislagen sind auch der nachträgliche Beweis dafür, dass die Listenpreise der 2020 gelaunchten Grafikkarten keineswegs zu niedrig angesetzt waren, sondern dass diese Grafikkarten sehr wohl zu diesen Preisen baubar sind. Im Jahr 2020 kam schlicht nur der Cryptomining-Boom dazwischen, daher werden diese 2020er Preislagen erst jetzt sichtbar.

Nochmals VideoCardz zeigen eine Bestätigung Intels zu einer kommenden Änderung des Produktnamen-Schemas bei Intel. Primär fliegt dabei das "i" in Core i3/i5/i7/i9 komplett heraus und an diese Stelle kommt ein optionales "Ultra" hinzu. Ein hypothetischer Core i5-15500 würde somit also zum "Core (Ultra) 5 15500" werden. Das eingeschobene "Ultra" ist wie gesagt optional und dürfte eine gewisse Sonderform andeuten – entweder also auf "Meteor Lake" hindeutend, was ja nirgendwo ein vollständiges Portfolio bieten wird, sondern immer zusammen mit Prozessoren anderer Abstammung eine gemeinsame Generation bildet. Oder aber schlicht den zuletzt genannten aktiven Interposer für Meteor Lake mit extra Level4-Cache anzeigend – was im übrigen die plausiblere Auflösung darstellt.

Ob diese Änderung des Namensschemas wirklich gelungen ist, darf man sicherlich streiten: Zwar kann man jederzeit ein "Ultra" hinzufügen, gerade um Sonder-Bauformen hervorzuheben. Aber wenn dann klingt und liest sich dies besser am Ende des Produktnamens, ergo "Core 5 15500 Ultra" anstatt "Core Ultra 5 15500". Und zweitens sollte man das Streichen des bisherigen Alleinstellungsmerkmals (und damit guten Erkennungspunkts) in Form des "i" stark nachdenken. Insbesondere die non-Ultra-Varianten klingen dann vergleichsweise blass, beispielsweise ein "Core 5 15500". Natürlich sind Namen eigentlich Schall & Rauch, anderseits ist bei einem umfangreichen Modell-Portfolio (wie dem von Intel) eine gewisse Klarheit und Zuordenbarkeit wichtig. Zudem sollte überlegt werden, ob man tatsächlich Zeit & Geld in eine Verschlechterung des Namensschemas stecken will.