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News des 29./30. April 2023

VideoCardz haben den nVidia-internen Release-Fahrplan zur GeForce RTX 4060 Ti vorliegen – nach welchem jene Karte zum Ende des Mai gelauncht werden soll. Genauer hat nVidia dies bislang noch nicht festgelegt, obwohl sogar schon der Termin für die Auslieferung an die Distributoren feststeht. Jener 5. Mai deutet im übrigen stark darauf hin, dass die Karten faktisch spruchreif sind. Aller Vermutung nach dürfte die GeForce RTX 4060 Ti somit früher als die Radeon RX 7600 XT erscheinen, welche zum 25. Mai ansteht. nVidia bleibt somit die (zweifelhafte) Ehre, diese Generation an neuen 8-GB-Grafikkarten einzuläuten – mit der GeForce RTX 4060 Ti und ihrem Leistungspotential zwischen GeForce RTX 3060 Ti und 3070 Ti dann auch noch mit jener Karte, bei welcher die nur 8 GB Grafikkartenspeicher am meisten drücken dürften.

Chip Technik TDP Segment Termin
GeForce RTX 4060 Ti AD106-350 34 SM @ 128 Bit, 32 MB L2, 8 GB GDDR6 160W Mainstream Ende Mai 2023
Radeon RX 7600 XT Navi 33 32 CU @ 128 Bit, 32 MB IF$, 8 GB GDDR6 180W Mainstream angbl. 25. Mai 2023
GeForce RTX 4060 AD107-400 24 SM @ 128 Bit, 24 MB L2, 8 GB GDDR6 115W Mainstream angbl. Juni 2023
GeForce RTX 4050 AD107 ~16-18 SM @ 96 Bit, ? MB L2, 6 GB GDDR6 (?) ? Mainstream angbl. Juni 2023
Radeon RX 7600 Navi 33 28 CU @ 128 Bit, 32 MB IF$, 8 GB GDDR6 140W Mainstream vermtl. Sommer 2023
Radeon RX 7800 XT Navi 32 60 CU @ 256 Bit, 64 MB IF$, 16 GB GDDR6 280W Midrange vermtl. Q3/2023
Radeon RX 7700 XT Navi 32 48 CU @ 192 Bit, 48 MB IF$, 12 GB GDDR6 225W Midrange vermtl. Q3/2023
Radeon RX 7500 Navi 33 24 CU @ 96 Bit, 24 MB IF$, 6 GB GDDR6 ? Mainstream vermtl. H2/2023
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basierend auf Gerüchten & Annahmen

Im Sinne der letzten Spiele-Veröffentlichungen (und deren VRAM-Hunger) sind jene 8-GB-Modelle von AMD & nVidia nunmehr glatt fehl-konzipiert. Natürlich konnten AMD & nVidia dies nicht wirklich einplanen zum Zeitpunkt des Chipdesigns vor anderthalb Jahren, als das Speicherinterface beiderseits auf 128 Bit festgelegt wurde. Erstaunlich dennoch, dass keiner einen Ausweichplan in der Hinterhand hatte, bei welchem man sich mit 3-GByte-Speicherchips behilft – damit wären auch an einem 128-Bit-Interface VRAM-Größen von 12 GB möglich. Erstaunlich genauso, dass beide Chip-Entwickler hier lieber ins offene Messer laufen als denn kurzfristig über 16 GB VRAM nachzudenken – was gerade mit den jüngsten Spieleveröffentlichungen nicht einmal mehr als "zu viel" gelten würde. So ist vorauszusehen, dass diese neuen 8-GB-Karten von der Fachpresse nicht gut bewertet werden und nur auf wirklich niedrigen Preispunkten verkaufbar sind.

Währenddessen bricht YouTuber "Moore's Law Is Dead" nochmals eine Lanze dafür, dass es sich beim AMD-Launch am 25. Mai um eine "Radeon RX 7600 non-XT" handelt. Die hierfür herangezogenen Erklärungen und Auslegungen sind allerdings auch nur Stochern im Nebel, wirkliche Klarheit ergibt sich hierbei noch nicht. Normalerweise kann AMD es sich kaum leisten, eine schwächere Navi-33-Ausführung zuerst zu bringen – denn diese würde sich kaum noch von der Radeon RX 6650 XT absetzen können, was dann wiederum Probleme beim Preispunkt hervorbringt. Regulärerweise würde man in dieser Situation mit der stärksten Version zuerst daherkommen, damit jene ihren (gewissen) Performance-Vorteil anbringen kann – und die kleineren Navi-33-Versionen erst dann nachliefern, wenn die vorherige Radeon RX 6600 Serie langsam ausläuft.

Zwei Ausnahmen lassen sich von dieser Regel finden: Erstens wenn man die neue Karte regelrecht Preis-aggressiv in den Markt bringt. Dafür müssten allerdings die alten Karten auch umgehend auslaufen, zudem ist diese Strategie in der heutigen Zeit und mit den neu gefundenen Margen-Ansprüchen seitens AMD kaum realistisch. Und zweitens wenn diese Radeon RX 7600 zwar eine non-XT wäre, aber dennoch auf der schnellsten Hardware basiert – sprich Navi 33 im Vollausbau. Die erste Salvage-Version könnte AMD dann einfach als "Radeon RX 7500 XT" laufen lassen, die zweite Salvage-Version (mit reduziertem Speicherinterface) dann wie gehabt als "Radeon RX 7500". Durch das Weglassen des Suffix "XT" bei der größten Navi-33-Karte würde AMD andeuten, dass es – wegen der 8 GB VRAM – eben kein Spitzenprodukt (dieses Segments) ist, was durchaus einigen Druck aus der VRAM-Diskussion nimmt. Zudem hätte diese Regelung den Vorteil, dass man später eventuell noch mit einer "Radeon RX 7600 XT 16GB" nachlegen könnte, je nachdem ob der Markt tatsächlich zu so einer Karte zwingt.

Navi 33 Portfolio bisheriges Wissen denkbare Alternative
Vollausbau mit 16GB - Radeon RX 7600 XT 16GB
32 CU @ 128 Bit, 32 MB IF$, 16 GB GDDR6
Vollausbau mit 8GB Radeon RX 7600 XT 8GB
32 CU @ 128 Bit, 32 MB IF$, 8 GB GDDR6
Radeon RX 7600 8GB
32 CU @ 128 Bit, 32 MB IF$, 8 GB GDDR6
kleine Abspeckung Radeon RX 7600 8GB
28 CU @ 128 Bit, 32 MB IF$, 8 GB GDDR6
Radeon RX 7500 XT 8GB
28 CU @ 128 Bit, 32 MB IF$, 8 GB GDDR6
große Abspeckung, kleineres Interface Radeon RX 7500 6GB
24 CU @ 96 Bit, 24 MB IF$, 6 GB GDDR6
Radeon RX 7500 6GB
24 CU @ 96 Bit, 24 MB IF$, 6 GB GDDR6
Anmerkung: pure Spekulation über mögliche Navi-33-Portfolios