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News des 12. August 2024

Vom YouTube-Kanal AMD APU Gaming kommen Benchmarks von Radeon 890M gegen GeForce GTX 1650, sprich der Strix-Point-APU gegen eine ausgewachsene Desktop-Grafikkarte (des LowCost-Segments). Leider fehlt eine echte Auswertung der eingeblenden Frameraten, welche somit nachfolgend auf Basis selbiger versucht wurde. Im groben Maßstab erreichen beide Grafiklösungen dieselbe Performance, was auch bestätigt wird durch die gleiche Anzahl an Benchmark-Siegen auf beiden Seiten. Allerdings gehen die relativen Vorteile leicht zugunsten von AMD, gerade auch im Fall von "Robocop", wo die Radeon 890M in einzelnen Sequenzen durchaus die doppelte Framerate gegenüber der GeForce GTX 1650 (augenscheinlich in ihrer GDDR5-Ausführung) erreichen kann.

Radeon 890M vs GeForce GTX 1650 fps-Niveau Performance-Vergleich
Devil May Cry 5 @ 1080p "High" 60-80 fps 1650 ca. 2 fps vor 890M
God of War @ 1080p "original" 40-45 fps 1650 ca. 2 fps vor 890M
Hellblade @ 1080p "High" 50-60 fps 890M ca. 6 fps vor 1650
Cyberpunk 2077 @ 1080p "Low" 40-50 fps 890M ca. 8 fps vor 1650
Resident Evil 6 @ 1080p "Max" 100-140 fps 1650 ca. 7 fps vor 890M
Robocop @ 1080p "Low" (85%) 20-50 fps 890M ca. 10-25 fps vor 1650
The First Descandant @ 1080p "Medium" 50-70 fps 890M ca. 4 fps vor 1650
Forza Horizon 5 @ 1080p "High" (RT off) 60-80 fps 890M ca. 15-30 fps vor 1650
Tomb Raider (2013) @ 1080p "Max" 55-90 fps 1650 ca. 7 fps vor 890M
Shadow of the Tomb Raider @ 1080p "High" 40-50 fps 1650 ca. 3 fps vor 890M
Performance-Angaben grob geschätzt auf Basis von Einzelwerten; Quelle: AMD APU Gaming @ YouTube

Professionell durchgeführte Benchmarks sollten somit normalerweise einen kleinen insgesamten Vorteil zugunsten der Radeon 890M ergeben – was so oder so ein Spitzen-Ergebnis ist, denn damit wird die Performance einer seinerzeit sehr wohl nutzbaren Desktop-Grafikkarte erreicht. Die GeForce GTX 1650 war zwar nie ein besonderer Leistungsbringer, zu ihrer Zeit im Jahr 2019 allerdings ein vernünftiges wie auch belastbares Angebot, was nachfolgend auch schnell zu einem der Spitzen-Ränge in der Steam-Nutzungsstatistik führte. Der 3DCenter FullHD Performance-Index der GeForce GTX 1650 GDDR5 lautet im übrigen auf 450%, AMDs Radeon 890M aus der Strix-Point-APU dürfte also wenigstens diese Marke sowie leicht mehr erreichen. Das Performance-Level der Radeon RX 6400 (~440%) oder auch von Intels Arc A380 (~420%) dürfte AMDs neueste APU somit genauso überbieten können.

Gemäß einem YouTube-Video von Actually Hardcore Overclocking (a.k.a. Buildzoid) funktioniert Intels "Raptor-Lake-Fix" mit dem Microcode 0x129 nur im Zusammenspiel mit der Benutzung der "Intel Default Settings". Benutzt man hingegen ein BIOS-Profil des Mainboard-Herstellers bzw. den manuellen Modus, fällt der VID-Fix augenscheinlich wieder weg und es liegen in der Praxis umgehend wieder die teilweise sehr hohen CPU-Versorgungsspannungen an. Dies ist natürlich suboptimal, denn wenn Intel diesen VID-Fix gegenüber dem Degradierungs-Problem der Raptor-Lake-Prozessoren anbringt, dann muß jener Fix bei jeglichen BIOS-Settings wirken. Zumindest darf dies nicht ohne expliziten Warnhinweis auf genau diese Problematik abschaltbar sein, allgemeine Warnhinweise zur Übertaktung sind hierfür nicht ausreichend. Denkbarerweise basiert dieser Fehler auf dem Mist der Mainboard-Hersteller, allerdings sollte nun auch Intel darauf achten, dass der VID-Fix wirklich durchgesetzt wird.

VideoCardz notieren eine fernöstliche Aussage aus den Kreisen der Grafikkarten-Hersteller, wonach derzeit keiner der AIBs an Radeon RX 7300 & 7400 Grafikkarten arbeiten soll. Vielmehr soll deren Fokus bereits auf RDNA4-basierten Grafikkarten liegen – was durchaus passend ist, denn selbst wenn AMD damit erst Anfang 2025 antritt, dürfte nun langsam die Zeit der Vorbereitung entsprechender Grafikkarten-Designs anbrechen (nachdem AMD seine die RDNA4-Grafikchips betreffenden Validierungs-Arbeiten irgendwann abgeschlossen hat). Möglicherweise sind Radeon RX 7300 & 7400 somit noch spätere Nachzügler als bislang erwartet. Möglicherweise legt AMD jene Einsteiger-Modelle aber vielleicht auch nur für die Hersteller von Komplett-PCs auf, ohne irgendwelche für den Retail-Handel bestimmten Modelle. In einem solchen Fall zieht man üblicherweise nur einen ODM-Hersteller hinzu, womit es normal wäre, dass Radeon RX 7300 & 7400 bei den AIBs derzeit nicht auftauchen.

Vom üblicherweise sehr kundigen Twitterer Jaykihn kommt eine Aufstellung zu den Power-Limits von Arrow Lake & Panther Lake, welche somit gewisse Einblicke darüber zuläßt, mit welchen Stromverbrauchs-Werten Intel diese kommenden Prozessoren-Generationen plant. Besondere Aufmerksamkeit liegt dabei natürlich auf den Desktop-Modellen, wo es Intel auch beim Stromverbrauch zuletzt übertrieben hatte. Von Twitterer Harukaze5719 kommt darauf basierend eine feine Gegenüberstellung der Powerlimits der Desktop-Modelle von Raptor Lake gegenüber Arrow Lake, welche die Differenzen deutlich macht. Demgemäß reduziert Intel bei Arrow Lake-S das PL1 teilweise sehr deutlich auf das TDP-Niveau, geht PL2 mal weniger und mal mehr zurück, während ICCMax hingegen durchgehend nicht unerheblich steigt. Eine klare Zielsetzung zugunsten eines deutlich niedrigeren Energieverbrauchs bei Arrow Lake ist hier noch nicht zu sehen (speziell da PL1 bislang die geringste Bedeutung hatte). Wenn dann müsste somit die Praxis mit deutlicheren Differenzen daherkommen als die nominellen Powerlimits dies vorgeben.

WCCF Tech berichten hingegen über eine fernöstliche Meldung, wonach nVidias Einstieg bei AI-PCs in der ersten Jahreshälfte 2025 in Zusammenarbeit mit Mediatek erfolgen soll. Augenscheinlich soll hierbei ein ARM-basierter Prozessor von Mediatek zusammen mit einer integrierten Grafiklösung (samt NPU) von nVidia gekoppelt und bei TSMC unter der 3nm-Fertigung hergestellt werden. Dies hört sich griffiger an als dass nVidia entweder gleich alles zusammen oder nur die NPU herstellen würde. Denn durch die Konzentration auf die iGPU greift man auf die Stärken von nVidia zurück, während hingegen Mediateks Stärke sicherlich bei Akku-schonenden ARM-Prozesssoren liegt. Da Mediatek allerdings aus Marketinggründen nVidia mehr braucht als umgekehrt, kann nVidia in diesem Modell auch eher seine (üblicherweise margen-trächtige) Preisvorstellung durchsetzen.

Ein Selbstläufer wird das Projekt allerdings keineswegs: Qualcomm sieht derzeit, wie schwer es ist, überhaupt in den Windows-Markt einzusteigen, selbst wenn man von der Presse mit viel Vorschußlorbeeren und guten Reviews unterstützt wird. Das Thema des "KI-PCs" ist zudem nicht frei von einem generellen Risiko, denn bislang gibt es hierfür keine natürliche Nachfrage – die KI-Funktionen werden mitgenommen, aber vom PC-Käufern nur eher selten wirklich gefordert. Natürlich könnte sich dies mit der Zeit noch ändern, aber eine Gewähr dafür, dass sich der KI-PC überhaupt durchsetzt, kann aus derzeitiger Sicht nicht mehr gegeben werden. Und auch wieder an den aktuellen Qualcomm-basierten Notebooks sieht man, wie schwer es jene in der Praxis haben, wenn deren eigentliches Hauptthema wegen der Verschiebung von "Windows Recall" noch gar nicht aktiv sein kann.