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News des 1. Oktober 2024

Tom's Hardware berichten über Benchmarks mit dem "Dev Kit" zu Qualcomms Snapdragon X Elite unter Desktop-Bedingungen, welche mit Desktop-ähnlichen Wattagen von 80-100 Watt ausgeführt wurden. Das Dev Kit eignet sich für besser als reguläre Notebooks für solcherart Versuche, da als Mini-PC ausgeführt und damit einfacher zu kühlen bzw. mit der notwendigen Stromversorgung ausgerüstet. Wirklich volle Desktop-Bedingungen sind 80-100 Watt unter Last natürlich auch nicht, da nuckeln die Spitzen-Modelle von AMD & Intel doch einiges mehr aus der Leitung. Ob es sich für Qualcomm lohnt, dies derart hochzutreiben, darf allerdings bezweifelt werden, denn die erreichte Performance-Skalierung ist ziemlich mager. Leider liegt zur Notebook-Variante nur eine (ungenaue) TDP-Angabe vor, aber viel mehr als 25-40 Watt dürfte der SoC dort unter Last auch nicht ziehen. Dafür sind in der Spitze +32% Performancegewinn unter dem Cinebench bei grob 100 Watt Verbrauch (leider genauso unsicher, ob nur für den SoC oder das Gesamtgerät) nach jeder möglichen Rechnung zu wenig.

XPS 13 9345 SDNX Dev Kit Differenz
CPU & Testumgebung Snapdragon X Elite X1E-80-100 in regulärem Notebook Snapdragon X Elite X1E-00-1DE in Mini-PC
Geekbench 6: ST 2797 3020 +8%
Geekbench 6: MT 14'635 15'969 +9%
Cinebench 2024: ST 122,5 131 +7%
Cinebench 2024: MT 927 1227 +32%
gemäß der Ausführungen von Tom's Hardware basierend auf den Benchmark-Werten zum Dev Kit von Jeff Geerling @ X, ergänzt um die Benchmark-Werte von Notebookcheck zum Vergleichs-Notebook "XPS 13 9345"

Zwar sind Desktop-Prozessoren dafür bekannt, am Ende der Watt-Skala ziemlich viel Energie für die letzten paar Prozentpunkte Performance zu verschleudern, allerdings setzt dieser Effekt (bei Spitzen-Prozessoren) üblicherweise erst bei deutlich oberhalb 100 Watt ein. Darunter ist die Performance-Skalierung heutiger PC-Prozessoren mit steigenden TDPs eigentlich ganz gutklassig, jene von Qualcomm augenscheinlich vergleichsweise unterirdisch. Dies sagt gar nichts zur Klasse der Qualcomm-SoCs aus, sondern liefert halt nur eine Einordnung darüber ab, für welchen Watt-Bereich jene konzipiert sind – Desktop ist es augenscheinlich nicht. Wollte Qualcomm da eines Tages hingehen, muß man also deutlich andere Prozessoren entwickeln, vielleicht sogar eine explizite Desktop-Entwicklungsschiene auflegen. Ob dies für Qualcomm eine Priorität ist, wäre sowieso abzuwarten, denn im Mobile-Segment liegt mit Faktor 3 die viel größere Masse gegenüber dem Desktop-Segment – und falls man im Mobile-Segment bei Windows-PCs tatsächlich Erfolg haben sollte, ergibt sich alles andere für gewöhnlich von selbst.

Laut YouTuber Moore's Law Is Dead verschiebt sich angeblich AMDs RDNA4-Generation, da von der RDNA3-Generation und dort speziell "Navi 31" noch zu viel an Lagerbestand existieren würde. Denkbar durchaus, dass dies in Teilen stimmt – sprich der 2025er Termin für RDNA4, welcher auch vorher schon von anderen Quellen derart genannt wurde (ohne dies allerdings als "Verschiebung" zu titulieren). Ob die Sache mit den zu hohen RDNA3-Lagerbeständen passt, wäre allerdings etwas zu bezweifeln. Immerhin gibt es dieses Jahr ein sehr konstantes Verkaufsgeschehen, gab es neue Grafikkarten allein zum Jahresanfang (nVidia GeForce RTX 40 "SUPER" Refresh) und ist der Grafikkarten-Markt damit derzeit vergleichsweise gut abzuschätzen. Dass es AMD in dieser Situation nicht hinbekommmen haben sollte, die Navi-31-Fertigung derart rechtzeitig zu stoppen, dass jene genau bis zum geplanten RDNA4-Release reicht, ist nicht besonders glaubwürdig. Selbst wenn man dies vergleichsweise spät erst in diesem Sommer planen würde, reicht der Vorlauf aus, um Navi 31 bis zum Jahresende aus den Lieferketten herauszubekommen. Und dass die Lieferkette monströse Lagerbestände haben sollte bzw. AMD gegenüber dem sichtbaren Bedarf vorbei auf Teufel komm raus Navi-31-Chips produzieren sollte, ist genauso unglaubwürdig.

Gemäß der Verkaufszahlen der Mindfactory war für jeden, der es wissen wollte, zu erkennen, dass Radeon RX 7900 GRE, XT & 7900 XTX bis grob zum Jahresende 2023 noch gut liefen, danach aber an Verkaufs-Schwung verloren haben: Im ersten Quartal 2024 waren es noch kumuliert 553 Absätze pro Woche, im zweiten Quartal dann 355 pro Woche. Diesem Abwärtstrend in den Verkäufen sollten man natürlich seine Chip-Bestellungen bei Chipfertiger TSMC anpassen – und es würde sehr verwundern, wenn AMD dies nicht rechtzeitig getan hätte. Normalerweise sollte AMD den Navi-31-Chip jederzeit halbwegs an der jeweiligen Bedarfsmenge entlang gefertigt haben, womit sich jederzeit ein rechtzeitiger Produktions-Stopp zugunsten eines Nachfolgers arrangieren läßt. Über- und Unterproduktions-Situationen passieren eigentlich nur dann, wenn außergewöhnliche Ereignisse wie Chip-Krise, Cryptomining-Hype und der Kater danach passieren, ansonsten dürfte die Hersteller dies eigentlich gut im Griff haben. Aber natürlich eignet sich das Thema "Lagerbestände" auch immer dann, wenn man eine Verzögerung aus anderen Gründen möglichst galant "erklären" soll.

Im selben Video geht es zudem um den Ryzen 7 9800X3D, zu welchem der YouTuber augenscheinlich Zugang zu AMDs Launch Kit hatte, passabel nachgewiesen mittels eines Fotos der Kartonage zu diesem ersten X3D-Prozessor der Zen5-Ära. Hiermit ergaben sich auch einige Detail-Informationen bzw. Bestätigungen zum Lauch-Termin noch in diesem Jahr sowie der unveränderten Menge an 3D V-Cache. Denn die von AMD augenscheinlich genannten insgesamten 104 MB Cache für alle Cache-Stufen erreicht man beim Ryzen 7 9800X3D allein auf diesem Weg, dass da nur 64 MB 3D V-Cache verbaut sind – und nicht 96 MB, wie BenchLife behaupteten und es nachfolgend das halbe Web übernahm. Damit wird es auch wesentlich weniger wahrscheinlicher, dass der andere Teil der BenchLife-Behauptung stimmt, nachdem Ryzen 9 9900X3D & 9950X3D Prozessoren jeweils gleich zwei Cache-Chiplets tragen sollen. Und letztlich soll der Ryzen 7 9800X3D für "höhere Frequenzen" gedacht sein, was einmal mehr das frühere Gerücht nährt, dass sich die Taktraten zwischen normalen und X3D-Modellen bei Zen 5 annähern werden.

AMD R7 9800X3D Details from Launch Kit:
1) The 9800X3D is listed on a "2024 Products" page, and the 9950/9900X3D are not.
2) The 9800X3D is referenced as having 104MB of Cache multiple times.
3) The 9800X3D is referenced as being "designed for increased frequencies".

Quelle:  Moore's Law Is Dead @ YouTube am 28. September 2024

AMD hat mit der Treiber-Version 24.9.1 sein (vorher nur in Preview-Form verfügbares) AFMF-Feature nunmehr in den offiziellen Treiber übernommen und begleitet dies durch einen entsprechenden Blog-Eintrag. Bei "AMD Fluid Motion Frames" handelt es sich um ein rein Treiber-basiertes Frame-Generation-Feature – und somit etwas, was derzeit noch nicht einmal nVidia hat. Die von AMD angegebenen Performance-Gewinne von im Schnitt dem 2,5fachen und in der Spitze dem 3,2fachen sind allerdings in Kombination von AFMF und FSR2 erreicht, AFMF allein dürfte wie üblich nahe der 2fachen Performance kommen (ein reguläres Frame + ein "Fake-Frame" bei nur minimalem zusätzlichen Rechenaufwand). Damit steht einer größeren Verbreitung von FrameGeneration-Technologien nun nicht mehr der Punkt der vorher notwendigen Integration in das jeweilige Spiel im Weg. Ob sich FrameGeneration-Technologien allerdings (außerhalb von Hersteller-Benchmarks) wirklich durchsetzen können, bleibt hingegen ungewiß.

Ein sehr praktischer Nachteil der Technologie ist weiterhin, dass man Frame Generation gern einsetzen würde in Fällen wirklich unzureichender Frameraten, wegen des unveränderten Inputlags ein Einsatz unterhalb von nativ schon erreichten 60 fps jedoch nicht empfehlenswert ist. Anstatt also die Performance wirklich zähflüssiger Spieletitel zu verbessern, erhält man mittels Frame Generation in der reinen Anwendungs-Praxis eher nur einen Verbesserer von grundsätzlich bereits ausreichenden Frameraten. Dies ist durchaus für diejenigen interessant, welche sensibel auf Frameraten unterhalb von 100 fps reagieren – aber dies ist dann nur ein gewisser Teil der Anwender-Schar. Gerade dort, wo man allerdings am meisten eine Verbesserung benötigen würde – bei selbst auf HighEnd-Hardware zähflüssigen Spieletiteln oder eben bei unzureichender Hardware-Power wie bei Einsteiger-Grafikkarten oder iGPUs – ist die FrameGeneration-Technologie (egal in welcher Farbe) nicht wirklich gut einsetzbar.

WinFuture beschäftigen sich mit der Betriebssystem-Verbreitung bei Windows auf der Basis der Daten von StatCounter, wo Windows 11 in den letzten Monaten einiges gegenüber Windows 10 aufgeholt hat, vor allem aber die Kurve nunmehr klarer in Richtung Wachstum geht. Allerdings liegt zwischen Windows 10 & 11 in der weltweiten Verbreitung weiterhin ein riesiger Abstand bei einer Verteilung von 64,1% zu 31,6% zugunsten von Windows 10. Die Wachstumsraten von Windows 11 liegen zudem weiterhin zu niedrig, um dies in absehbarer Zeit aufzuholen, in letzter Zeit waren es im Schnitt 2,4 Prozentpunkte pro Monat an Annäherung (Gewinn von Win11 und Verlust von Win10 addiert). Auf diesem Tempo würde es noch gut 14 Monate bis zu einem Gleichstand dauern, bei welchem Windows 10 dann aber immer noch auf nahezu 50% Verbreitung stehen würde. Um Windows 10 damit in Jahresfrist guten Gewissens aufs Altenteil zu schicken (Termin: 14. Oktober 2025), dürfte die Windows-10-Verbreitung zu diesem Zeitpunkt noch viel zu hoch sein.

Sicherlich gibt es Marktsegmente, wo diese Umstellung schneller vonstatten geht, so hat bei Steam kürzlich Windows 11 die Spitzenposition in der Verbreitung übernommen. Aber all dies reicht nicht aus, um nicht im Oktober 2025 vor der Frage zu stehen: Was machen mit weltweit immer noch hunderten Millionen an Windows-10-Rechnern, welche nur zu einem Bruchteil Update-fähig auf Windows 11 sind. Sofern die Politik nicht gänzlich schläft, dürfte das Thema des hiermit erzeugten Gebirges an Elektroschrott samt dem nahezu sicheren Auslösen einer weiteren Chipkrise durch zu viel Ersatz-Bedarf zum selben Zeitpunkt irgendwann im Jahr 2025 doch noch an die große Glocke kommen. Und falls dies passiert, dürfte sich Microsoft kaum mit seinem ESU-Programm zur Update-Verlängerung von Windows 10 herausretten können, dann sind durchaus auch größere Umschwünge wie eine Reduzierung der Hardware-Anforderungen von Windows 11 oder/und eine Verschiebung des Windows-10-Endes denkbar.

In eigener Sache:
3DCenter ist mit dem 1. Oktober 2024 nunmehr 25 Jahre lang aktiv, gewürdigt mit einem extra Artikel, welcher diese 25 Jahre an IT/PC-Geschichte nachzeichnet. Kudos an alle, welche seinerzeit die allererste "News" gelesen haben. Kudos an alle Leser, die seinerzeit noch nicht einmal geboren waren. Und natürlich Kudos an alle Leser, die dazwischenliegen ;)  (Foren-Thread zum Thema "25 Jahre 3DCenter")