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Neue Gerüchte zur GeForce GTX 1080 Ti sehen 3328 Shader-Einheiten mit 12 GB GDDR5-Speicher für diese Karte

Bei Reddit berichtet man aus zwei fernöstlichen Quellen über neue Spezifikationen zur GP102-basierten GeForce GTX 1080 Ti, welche etwas abweichend zu den im November genannten Spezifikationen mit "nur" 10 GB GDDR5X-Speicher ausfallen. Die Quellenlage der neuerlichen Gerüchte ist mit zwei Forenmeldungen nicht gerade dick, wenigstens der eine Forenposter soll sich aber in der Vergangenheit als vergleichsweise belastbare Quelle erwiesen haben (gute, nahezu komplett zutreffende Informationen zur seinerzeitigen GeForce GTX 980 Ti). Übereinstimmend wird dabei mit dem 5. Januar 2017 der Start der kommenden CES als Ankündigungsdatum der GeForce GTX 1080 Ti genannt – was kein Auslieferungsdatum ist, jenes soll voraussichtlich auf Ende Januar liegen. Die Preislage wird einerseits mit 699-799 Dollar, andererseits mit 799 Dollar angegeben – wobei unklar ist, ob hiermit die Herstellerdesigns oder nVidias "Founders Edition" gemeint waren.

Für die Hardware existiert dann nur noch eine Quelle (in diesem Fall die vorgenannt belastbare): Dabei wird die GeForce GTX 1080 Ti als mit 3328 Shader-Einheiten, 96 ROPs sowie 384 Bit Speicherinterface ausgerüstet beschrieben und soll mit 12 GB GDDR5-Speicher (nicht GDDR5X!) daherkommen. In diesem Punkt liegt der größte Unterschied zu den früheren Gerüchten, denn jene sprachen von nur 10 GB Speicher, dafür allerdings der schnelleren GDDR5X-Bauform. Jene früheren Gerüchte konnten allerdings zur Untermauerung auf Test-Lieferungen seitens nVidia in der Zauba Import/Export-Datenbank verweisen, die 10-GB-Karte muß also zu Testzwecken durchaus real gewesen sein (oder es war ein heftiger Schreibfehler). Nichtsdestotrotz erscheint die nun im Raum stehende 12-GB-Lösung für nVidias Zwecke als sinnvoller, denn nVidia muß sich bei der Speichermenge gegenüber den Enthusiasten-Usern möglichst klar von den 8 GB der GeForce GTX 1080 absetzen – wofür 10 GB einfach zu wenig sind, 12 GB viel eher den Kern der Sache einer absoluten Enthusiasten-Grafikkarte treffen. Nicht undenkbar, das nVidia jenes 10-GB-Modell nur deswegen auf die Reise geschickt hat, um die Meinung der Enthusiasten-Gemeinde zu "nur" 10 GB Speicher vorab anzutesten.

Daß es dann nur GDDR5-Speicher anstatt GDDR5X-Speicher werden wird, dürfte nVidias Versuch einer klaren Abgrenzung zur Titan X (Pascal) geschuldet sein – mit 12 GB GDDR5X-Speicher wäre die GeForce GTX 1080 Ti trotz kleinerer Anzahl an (freigeschalteten) Shader-Einheiten über höhere Chiptaktraten jederzeit über das Auslieferungs-Niveau einer Titan X (Pascal) zu bringen gewesen. nVidia hätte hier die Grafikkarten-Hersteller vielleicht sogar limitieren müssen, damit jene nicht schon in Form von Herstellerdesigns schnellere GeForce GTX 1080 Ti Karten als eben die Titan X (Pascal) geschaffen hätten – was jene wohl liebend gern tun würden, nachdem man die Grafikkarten-Hersteller vom Absatz der Titan X (Pascal) (wird rein durch nVidia selbst vertrieben) ausgeschlossen hatte. Durch die Verwendung von GDDR5-Speicher anstatt von GDDR5X kann die GeForce GTX 1080 Ti auch bei hochgezüchteten Herstellerdesigns zwar sogar eine höhere Rechenleistung als die Titan X (Pascal) erreichen, bei der Speicherbandbreite sind jedoch die Werte von nVidias Topmodell glatt unerreichbar.

GeForce GTX 1080 GeForce GTX 1080 Ti Titan X (Pascal)
Chipbasis nVidia GP104 nVidia GP102 nVidia GP102
Architektur Pascal, DirectX 12 Feature-Level 12_1 Pascal, DirectX 12 Feature-Level 12_1 Pascal, DirectX 12 Feature-Level 12_1
Technik 4 Raster-Engines, 2560 Shader-Einheiten, 160 TMUs, 64 ROPs, 256 Bit GDDR5X-Interface, 2 MB Level2-Cache (Vollausbau) angbl. 3328 Shader-Einheiten (= 208 TMUs), 96 ROPs, 384 Bit GDDR5-Interface (Salvage) 6 Raster-Engines, 3584 Shader-Einheiten, 224 TMUs, 96 ROPs, 384 Bit GDDR5X-Interface, 3 MB Level2-Cache (Salvage)
Taktraten 1607/1733/2500 MHz
(Ø-Chiptakt: 1694 MHz)
unbekannt 1417/1531/2500 MHz
(Ø-Chiptakt: ~1580 MHz)
Speicherausbau 8 GB GDDR5X angbl. 12 GB GDDR5 12 GB GDDR5X
4K Perf.Index 132% gesch. ~155-165% 173%
Listenpreis 599$/699$ gesch. 799$/899$ 1200$
Release 17. Mai 2016 angbl. Ende Januar 2017 2. August 2016

Abzuwarten bleibt allerdings, ob das ganze für die Spielepraxis wirklich einen entscheidenden Nachteil darstellt. Die Titan X (Pascal) legte auf die GeForce GTX 1080 zu real anliegenden Taktraten 30% mehr Rechenleistung samt 50% mehr Speicherbandbreite oben drauf – und erzielte damit unter UltraHD 31% mehr Real-Performance. Eine GeForce GTX 1080 Ti mit den vorgenannt kolportierten Hardware-Daten könnte (je nach angesetztem Chiptakt) bei 21-27% mehr Rechenleistung zu 20% mehr Speicherbandbreite gegenüber der GeForce GTX 1080 herauskommen, das ist nominell dann doch ein beachtbarer Unterschied zur Titan X (Pascal). Angenommen jedoch, es wird ein eher höherer Chiptakt (welcher mit Herstellerdesigns dann sowieso erreich- und sogar überbietbar ist), sind dies im Idealfall aber auch nur 4% weniger Rechenleistung – unter nicht rein an der Speicherbandbreite hängenden Szenarien wäre damit fast das Leistungspotential der Titan X (Pascal) erreichbar. Nur dort, wo deren große Speicherbandbreite wirklich erforderlich ist, dürfte die Titan X (Pascal) eine GeForce GTX 1080 Ti zu diesen Hardware-Daten entsprechend klarer abhängen.

Die bei der früheren Meldung zur GeForce GTX 1080 Ti genannte Spanne für deren geschätzten UltraHD Performance-Index (mit 160-165%) muß demzufolge gemäß dieser neuen Hardware-Daten auf nunmehr (weiterhin geschätzt) 155-165% erweitert werden – wobei die Marke von 165% (und damit sehr nahe an der Titan X (Pascal) bei 173% liegend) als nur im Idealfall erreichbar erscheint. Irgendwo wird die Verwendung von GDDR5-Speicher anstatt von GDDR5X-Speicher dann doch seine Auswirkungen haben müssen, selbst wenn man mit gleich 4000 MHz DDR Speichertakt rechnet (ein noch höherer GDDR5-Speichertakt könnte die Situation etwas entschärfen, dies bliebe abzuwarten). Jener Hardware-Unterschied zur Titan X (Pascal) dürfte dann effektiv dafür sorgen, das nur besonders hochgezüchtete GeForce GTX 1080 Ti Karten teilweise die Performance einer Titan X (Pascal) ereichen können, spätestens mittels Overclocking wird am Ende jedoch immer noch mehr aus einer Titan X (Pascal) herausholbar sein.

Offen muß derzeit noch bleiben, zu welchem Preis nVidia das ganze ansetzt: Die beiden genannten Preisnotierungen liegen erfreulicherweise unterhalb der 1000-Dollar-Marke, dürften aber am Ende dennoch nur den Preis der Herstellerdesigns wiedergeben (den höheren Preis der "Founders Edition" versteckt nVidia gewöhnlich zu Vor-Relase-Zeiten). Ergo könnte die GeForce GTX 1080 Ti letztlich zu einer Preisnotierung von 799$ für die Herstellerdesigns und 899$ für das Referenzdesign daherkommen – in Euroland ist damit für die "Founders Edition" angesichts derzeitiger Dollar/Euro-Kurse mühelos die 1000-Euro-Marke zu durchbrechen und auch die Herstellerdesigns dürften anfänglich nicht für unter 900 Euro über die Ladentheken gehen. Angesichts dieser (vermutlich) hohen Realpreise bei nur (geschätzt) 17-25% Performanceaufschlag auf die GeForce GTX 1080 wäre nVidia wohl noch nicht einmal gezwungen, die GeForce GTX 1080 entsprechend preiszusenken – dies erscheint erst bei niedrigeren Preislagen zur GeForce GTX 1080 Ti als notwendig.