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JEDEC spezifiziert GDDR7-Speicher in Größen von 2, 3, 4, 6 und 8 GByte pro Speicherchip

Das Speicherstandardisierungs-Gremium JEDEC vermeldet die Veröffentlichung des GDDR7-Speicherstandards, an welchem bereits seit einigen Jahren gearbeitet wird und welcher denkbarerweise auch noch dieses Jahr sein praktisches Debüt geben könnte. Besondere Überraschungen gibt es hier nicht, der kommende Speicherstandard wurde schon Ende 2022 korrekterweise als mit PAM3-Datenübertragung (drei Bits per Takt und Pin) arbeitend beschrieben. Damit ergibt sich auf gleicher Speichertaktung ein Bandbreiten-Vorteil von +50% zu GDDR6. Das zwischenliegende GDDR6X ist mittels PAM4-Datenübertragung (vier Bits per Takt und Pin) zwar technologisch höherwertiger als GDDR7, hat aber nie diese Speichertaktungen herausholen können, um GDDR6 wirklich zu enteilen – dies sollte GDDR7 mittels einer etwas einfachere Technik dann besser gelingen.

Memory density per device:
001B – 16 Gb
010B – 24 Gb
011B – 32 Gb
100B – 48 Gb
101B – 64 Gb
All other values are reserved.
Quelle:  JEDEC-Spezifikation zu GDDR7 (Seite 133), Februar 2024

Wie seit GDDR5X unterstützt GDDR7 auch Speicherchips mit "krummer" Speichermenge, wo also die Kapazität des Einzelchips kein Exponent von 2 ist – beispielsweise 3-GByte-Speicherchips (= 24 Gbit). Jene werden in der GDDR7-Spezifikation sogar explizit genannt, wobei die Aufzählung bis hinauf zu 64-Gbit-Chips (= 8 GByte pro Speicherchip) wohl eher Platzhalter für die Zukunft darstellen, keine direkte Absicht zur Fertigung. Aber dies ist sowieso Aufgabe der Speicherchip-Hersteller und jene sind nicht gezwungen, derart "krumme" Speicherchips auch wirklich aufzulegen. Damit gilt bezüglich dieser offiziellen Spezifizierung, dass eigentlich noch nichts wirklich passiert ist. Relevant ist, was die Speicherchip-Industrie hieraus macht, ob jene ihre Pläne einhalten kann – und ob sich somit tatsächlich eine Fertigung jener 24-Gbit-Speicherchips für GDDR7 ergibt, welche Micron auf einer letztjährigen Roadmap notiert hatte.

Der GDDR7-Standard ist somit nicht nur wichtig bezüglich höherer Speicherbandbreiten, sondern auch, weil hiermit erstmals die realistische Chance darauf besteht, dass sich die Grafikchip-Entwickler bezüglich der für ihre Grafikkarten angesetzten Speichermengen weitgehend unabhängig vom jeweiligen Speicherinterface machen können. Selbiges kann schließlich nicht nach Belieben gesetzt werden, sondern sollte schon zur Klasse des jeweiligen Grafikchips passen. Dummerweise bestimmt das Speicherinterface aber auch die daran anschließbare Menge an Grafikkartenspeicher, Steigerungen hierzu sind (bislang) immer nur im Rahmen des jeweils Doppelten möglich. Letzteres ist für die Grafikchip-Entwickler dann oftmals ein Kostenfaktor, womit es in der jüngeren Vergangenheit einige Grafikkarten mit eigentlich unzureichender oder wenigstens grenzwertiger Speichermenge gab.

In diesem Fällen war der Grafikchip-Entwickler jeweils in einer Zwickmühle, denn eine Verdopplung wäre ein zu großer Kostenfaktor und kann immer auch komisch gegenüber größeren Grafikkarten desselben Portfolios aussehen. Mittels "krummen" und damit in der Mitte zur Verdopplung liegenden Speicherchips würde man diese Situation mit einem Kompromiß lösen können: Die Grafikkarte erhält ihren notwendigen Mehrspeicher, jener geht aber nicht so hoch, dass es andere Grafikkarten desselben Portfolios stört. Und anzunehmenderweise sollte auch der Kostenfaktor niedriger als bei einer glatten Verdopplung liegen (was natürlich eine ausreichend starke Fertigung voraussetzt, Kleinserien reichen hierfür nicht aus). Mittels der tatsächlichen Verfügbarkeit dieser "kummen" GDDR7-Speicherchips würde den Grafikchip-Entwicklern somit ein Argument abhanden kommen, weitere Grafikkarten mit unzureichender Speichermenge aufzulegen – weil dann jede vernünftige Speichermenge an jedem Speicherinterface erreichbar wäre.

16 Gbit / 2 GByte pro Chip 24 Gbit / 3 GByte pro Chip 32 Gbit / 4 GByte pro Chip
128-Bit-Interface (= 4 Speicherchips) 8 GB VRAM 12 GB VRAM 16 GB VRAM
192-Bit-Interface (= 6 Speicherchips) 12 GB VRAM 18 GB VRAM 24 GB VRAM
256-Bit-Interface (= 8 Speicherchips) 16 GB VRAM 24 GB VRAM 32 GB VRAM
384-Bit-Interface (= 12 Speicherchips) 24 GB VRAM 36 GB VRAM 48 GB VRAM
gerechnet ohne Clamshell-Mode, damit wäre jeweils eine glatte Verdopplung der Speichermenge möglich