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Intels Broadwell-E Zehnkerner kommt anscheinend zu gleich 1499 Dollar Listenpreis

Während man bisher noch davon ausgehen konnte, daß Intels Broadwell-E Portfolio mit gleich vier CPU-Modellen wohl bedeuten soll, daß die Preise der einzelnen Prozessoren näher aneinanderrücken, bringt die ComputerBase von der CES die Kunde (üblicherweise aus dem Lager der Mainboard-Hersteller), daß Intel anscheinend den umgekehrten Weg zu gehen gedenkt: Das Top-Modell Core i7-6950X wird nicht für 999 Dollar Listenpreis, sondern gleich für 1499 Dollar Listenpreis antreten. Das zweitgrößte Modell Core i7-6900K dürfte dann unserer Annahme nach den "gewohnten" Preispunkt von 999 Dollar Listenpreis besetzen, die beiden kleinsten Modelle dann angenommen ebenfalls ähnliche Preispunkte wie deren Äquivalente im Haswell-E Portfolio einnehmen.

Haswell-E (Preis) (Preis) Broadwell-E
- - angbl.
1499$
Core i7-6950X
10C + HT, 25 MB L3-Cache, 3.0/3.5 GHz, DDR4/2400, 140W TDP
Core i7-5960X
8C + HT, 20 MB L3-Cache, 3.0/3.5 GHz, DDR4/2133, 140W TDP
999$ gesch.
999$
Core i7-6900K
8C + HT, 20 MB L3-Cache, 3.2/3.7 GHz, DDR4/2400, 140W TDP
Core i7-5930K
6C + HT, 15 MB L3-Cache, 3.5/3.7 GHz, DDR4/2133, 140W TDP
583$ gesch.
~600$
Core i7-6850K
6C + HT, 15 MB L3-Cache, 3.6/3.8 GHz, DDR4/2400, 140W TDP
Core i7-5820K
6C + HT, 15 MB L3-Cache, 3.3/3.6 GHz, DDR4/2133, 140W TDP
389$ gesch.
~400$
Core i7-6800K
6C + HT, 15 MB L3-Cache, 3.4/3.6 GHz, DDR4/2400, 140W TDP

Trotz daß Intel in der Vergangenheit schon einmal ähnliche hohe Preispunkte im Consumer-Segment hatte, schockt diese Preisvorstellung ein wenig. Denn bislang galt es als Vorteil von Broadwell-E, daß man gegenüber Haswell-E ein (preisgleiches) Spitzenmodell mit 10 anstatt 8 Rechenkernen bekommt und das zweitgrößte Modell ebenfalls von 6 auf 8 Rechenkerne nach oben geht. Wenn selbiger technischer Fortschritt nun aber zu (kräftigen) Preissteigerungen führt, fällt der ganze vermeintliche Vorteil und damit das größte Interesse an Broadwell-E in sich zusammen. Broadwell-E wird dann zu nichts anderem als einem gewissen Update des Intel-Angebots in diesem Teil des Prozessoren-Marktes – ohne aber daß dies für die Konsumenten irgendetwas beachtbares bedeuten würde. Gut läßt sich dies am direkten Vergleich der beiden Achtkerner belegen: Beide werden wohl 999 Dollar kosten – der Achtkerner von Broadwell-E wird etwas mehr Taktrate mit sich bringen (+200 MHz), aber ein großer Fortschritt ist damit nicht zu erkennen.

Etwas erstaunlich ist, daß Intel diesen doch arg geldschneidenden Weg wählt – ob hier die Mehreinnahmen den Imageverlust (gerade bei einem derart plakativem Preispunkt) ausgleichen, wäre zu bezweifeln. Zudem wird damit die Flanke größer, welche Intel AMD mit deren Zen-Architektur bietet – wer auf einen Achtkerner mit SMT spekuliert, der bekommt bei Intel absehbar nur 999-Dollar-CPUs, während man bei AMD zum Jahresende 2016 vermutlich drastisch günstiger an eine solche CPU kommen wird. Aber Intel kann es sich derzeit augenscheinlich noch leisten, derart zu agieren – und so lange Zen nichts bewiesen hat (und zudem nicht im Markt steht), kann man dieses Spiel weitertreiben. Zudem dürfte sich Intel seinen Zen-Konter genauso zurechtlegen, für das Jahr 2017 kann man dann mit Skylake-E rechnen, welches (wahrscheinlich) auf neuer Plattform und mit dann ausgereifter 14nm-Fertigung eventuell noch etwas mehr bieten kann als Broadwell-E.