Letzte Woche gab es intensive Gerüchte, Intel wolle keine gesockelten (und damit austauschbaren) Prozessoren mehr anbieten – basierend auf der Information, daß es keine gesockelten Modelle von Intels 2014er Broadwell-Architektur geben wird. Allerdings war schon letzten Woche klar, daß dies nur eine mögliche Auslegung dieser Information war – eine andere mögliche Auslegung ist, daß Intel mt Broadwell schlicht den Desktop-Markt ausläßt und stattdessen (gesockelte) Haswell-Taktratenupdates in den Desktop-Markt geschickt, mit der nachfolgenden SkyLake-Architektur im Jahr 2015 dann aber wieder den Desktop-Markt mit gesockelten Prozessoren bedient.

Und genau dies scheint sich nun zu bestätigen, selbiges berichtet jedenfalls der Heise Newsticker mit Berufung auf SemiAccurate. Ein klein wenig verwunderlich ist allerdings, daß laut dem Heise Newsticker SemiAccurate etwas darüber ausgesagt haben soll, daß SkyLake (auch) gesockelt erscheinen soll – bei SemiAccurate sich jedoch gar nichts dergleichen finden läßt. Wenn wir aber einmal davon ausgehen, daß die grundsätzliche Information vorhanden ist, daß SkyLake (auch) gesockelt erscheinen soll, dann kann man somit trefflich schlußfolgern, daß es bei Intel keine konkreten Pläne zum Ableben der Prozessoren-Sockel gibt.

Interessant ist im übrigen noch der Gedanke des Heise Newstickers, Intel könnte für die Desktop-Prozessoren des Jahres 2014 DDR4-Speicher für Haswell bringen. Dies bietet sich natürlich an – bedingt aber, daß die Haswell-Prozessoren bereits im Jahr 2013 ein (erst einmal inaktives) DDR4-Speicherinterface bereithalten. Bislang hat sich Intel zum Thema DDR4 bei seinen Consumer-Prozessoren intensiv ausgeschwiegen und für Haswell nur ein DualChannel DDR3-Speicherinterface bestätigt. Dies schließt ein weiteres DDR4-Interface oder aber ein DDR3/DDR4-Kombiinterface natürlich nicht aus – aber bislang ist davon wie gesagt absolut nichts zu hören, so daß man eigentlich davon ausgegangen war, daß DDR4 bei Intel erst nach Haswell behandelt werden würde. Unmöglich ist in dieser Angelegenheit aber natürlich nichts – und gerade das Austesten einer neuen sowie am Anfang sicherlich teuren Speichersorte dürfte mit einem Taktratenupdate von Haswell wohl besser gelingen als wenn man eine ganze neue Prozessorengeneration diesem Risiko aussetzt.

Nachtrag vom 6. Dezember 2012

Gegenüber Maximum PC hat Intel klargestellt, auch weiterhin beim Thema gesockelter Prozessoren aktiv bleiben zu wollen – und reagiert damit auf die kürzlich aufgekommenen Gerüchte, Intel wolle ab der Broadwell-Generation im Jahr 2014 keine solchen Prozessoren mehr anbieten. Daß Intel sich überhaupt so zu einem ungelegtem Ei äußert, ist schon einmal bemerkenswert – deutet aber den Staub an, welche diese Gerüchte in Enthusiasten-Kreisen aufgewirbelt haben. Allerdings war wohl sowieso nie etwas an dieser Meldung dran – hier wurde nur falsch ausgelegt, daß Intel keine Broadwell-Prozessoren für den Desktop liefern, sondern stattdessen im Jahr 2014 schlicht nur (natürlich gesockelte) Taktraten-Updates von Haswell in den Desktop-Markt schicken wird. Daß Intel die im Jahr 2015 nachfolgende SkyLake-Generation dann wieder gesockelt anbieten wird, wurde zudem kürzlich schon bestätigt.