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Hardware- und Nachrichten-Links des 9. Oktober 2015

Vom koreanischen Hardware Battle (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) kommt das Gerücht, nVidia würde die 2-GB-Version der GeForce GTX 960 zugunsten deren 4-GB-Version auslaufen lassen. Dies soll jedoch nicht Knall auf Fall passieren, vielmehr sollen die Liefermengen zur GeForce GTX 960 langsam reduziert werden, bis eines Tages nur noch die 4-GB-Version im Markt steht. Dazu passt sicherlich, daß die 4-GB-Version der GeForce GTX 960 zuletzt preislich näher an die 2-GB-Version der Karte heranrückte. Trotzdem besteht weiterhin ein 15-Euro-Preisunterschied – wollte nVidia die GeForce GTX 960 mit 2 GB komplett auslaufen lassen, müsste die GeForce GTX 960 mit 4 GB eigentlich nochmals etwas günstiger werden. Gerade wenn nVidia mit der GeForce GTX 960 mit eben gleich 4 GB Speicher besser gegen die (leicht schnellere) Radeon R9 380 aussehen will, darf es nicht am Preispunkt scheitern. In dieser Frage bleibt abzuwarten, was nVidia hier tut: Die GeForce GTX 960 mit 2 GB einfach nur auslaufen lassen – oder die GeForce GTX 960 mit 4 GB auch noch auf den Preispunkt der 2-GB-Version von ab 185 Euro zu bringen.

In letzterem Fall würde die preisliche Lücke im nVidia-Portfolio zur GeForce GTX 970 (ab 310 Euro) nochmals größer werden, was dann eine nachfolgende GeForce GTX 960 Ti (oder GeForce GTX 965) regelrecht bedingt. Allerdings würde sich nVidia mit dem Auslaufen der GeForce GTX 960 2GB um den natürlichen Kontrahenten der Radeon R9 380 2GB bringen, welche sich ziemlich gut verkauft. Die kleinere GeForce GTX 950 spielt in einem anderen, klar niedrigeren Preis- und Performancefeld, jene kann in dieser Frage nicht weiterhelfen. Sinn macht die Aktion somit in jedem Fall nur, wenn die GeForce GTX 960 4GB auf den Preispunkt der GeForce GTX 960 2GB heruntergebracht wird und dann bei 230-250 Euro eine GeForce GTX 960 Ti erscheint – wenn nicht, würde nVidia diverse wichtige Preispunkte in diesem volumenträchtigem Preissegment unbesetzt lassen. Aber da dieses Vorhaben nVidias sowieso eher langsam abgewickelt werden soll, dürfte sich früher oder später ganz automatisch ergeben, in welche Richtung dies nach dem Willen nVidias gehen soll.

Nochmals richtig schlechte PC-Verkaufszahlen vermelden die Marktforscher von Gartner und IDC: Im dritten Quartal 2015 ging es im Vergleich zum Vorjahresquartal laut Gartner um 7,7% und laut IDC sogar um 10,8% nach unten – ein desaströses Ergebnis in einem Quartal, welches letztes Jahr noch als der Anfang des großen Aufschwungs im PC-Markt prognostiziert wurde. Der starke Dollar, eine allgemein schwache Wirtschaftsentwicklung sowie die Überschattung aller anderen Themen durch die Flüchtlingskrise kamen als Bremspunkte von außen hinzu – aber auch in der PC-Branche selber konnten weder die Veröffentlichung der Skylake-Architektur als auch der Launch von Windows 10 echte Impulse geben. Selbst wenn jene beiden Launches erst mitten im dritten Quartal lagen und daher noch nicht gänzlich umsatzwirksam sein konnten, wäre doch wenigstens ein gewisser Effekt erwartbar – und nicht gerade ein derart deftiges Minus, ausgehend von einem schließlich auch nicht gerade hohem Niveau im Jahr 2014.

Neben den außerhalb des PC-Markts wirkenden Punkten dürfte dem PC weiterhin der Ansturm der neuen Computing-Geräte zu schaffen machen – diesesmal der Phablets, welche eben nicht nur reguläre Smartphones und Tablets ersetzen, sondern in vielen Lebenslagen auch ein kleines Notebook. Dabei redet niemand von einem kompletten Ersatz – aber mit dem Rückgang von Nutzungszeiten und der Verlagerung von Einsatzzwecken auf die mobilen Gerätschaften sinkt auch der Bedarf nach neuer PC-Technik. Primär wird also die Durchdringungsrate mit PCs nicht kleiner werden, aber deren Lebenszyklen steigen bzw. die Zeitspanne, bis Ersatz besorgt wird, steigt an. Daß es in den letzten Jahren nur maßvolle Performance-Zuwächse und kaum Killer-Anwendungen mit echtem Leistungsbedarf gab, begünstigt diese für die Marktteilnehmer sehr ungünstige Entwicklung. Das Zeitalter der Schrumpfung des PC-Markts scheint also noch nicht vorbei – und alle Prognosen, daß es nächstes Jahr besser werden würde, sind demzufolge unter dem Vorzeichen zu sehen, daß es diese Prognosen schon (erfolglos) seit Jahren gibt, hierbei eher der Wunsch Vater des Gedankens ist.