8

Hardware- und Nachrichten-Links des 8. Januar 2013

Auf der CES (in Las Vegas) hat nVidia – auch in Zusammenhang mit der nVidia-Spielekonsole "Shield" – noch einmal die Werbetrommel für "GeForce Grid" gerührt, sprich CloudGaming über nVidia-basierte Serverracks. Wie Golem berichten, wurde dies von nVidia auf der CES auch live demonstriert, zudem gab nVidia ein paar Hintergründe zur technischen Entwicklung preis. Dabei gab es auch erstmals eine Information, wie das Verhältnis Spieler zu installierter Server-Hardware aussehen kann: Laut nVidia können sich zwei Spieler eine verbaute nVidia-GPU teilen, die Lastverteilung wird über ein Virtualisierungs-Framework realisiert. Für die Betreiber von CloudGaming-Diensten hört sich dies nach einem guten Deal an – die eigentliche Frage ist aber immer noch, ob die Grafikchip-Entwickler nicht generell an der Idee des CloudGamings (deutlich) verlieren.

Denn sicherlich würden in einer CloudGaming-Zukunft weit weniger Grafikchips benötigt als wenn (wie derzeit) jeder Gaming-PC mit einer entsprechend leistungsfähigen Grafikkarte ausgerüstet ist. nVidia & Co. können nur hoffen, mit ihren CloudGaming-Lösungen deutlich höhere Preise pro Grafikchip zu realisieren – was aber nur funktioniert, sofern die Hardware-Kosten für die CloudGaming-Betreiber nicht besonders relevant sind. Derzeit sieht das ganze für nVidia möglichweise nach einem interessanten Zukunftsmarkt mit zusätzlichen Umsatzchancen aus, bei einem echten Erfolg könnte sich aber auch ein dramatischer Umsatzverlust im nVidia-Kerngeschäft mit Gaming-Grafikkarten ergeben. Zwar dürfte es immer HighEnd-Anforderungen und dafür entsprechende Grafikkarten geben – aber der große Umsatz wird bei LowCost- bis Mainstream-Grafikkarten gemacht, und genau diese Zielgruppe bei Preis und Ansprüchen greift CloudGaming nun einmal an.

Wie der Heise Newsticker ausführt, hat Intel auf der CES im Gegensatz zu einer kürzlichen Roadmap bekräftigt, daß es kaufbare Geräte mit ValleyView-SoCs bereits Ende 2013 geben wird – im genauen zur "Holiday Season", welche in den USA mit dem Thanksgiving-Fest Ende November anfängt. Da die kürzlich gezeigte Intel-Roadmap allerdings auch nicht falsch sein dürfte, kommt als mögliche Erklärung nur in Frage, daß Intel bei ValleyView den SoC-Bereich bewußt vorzieht und alle anderen Marktsegmente erst dann mit ValleyView-Produkten beliefert, wenn die Massenproduktion auf vollen Touren läuft. Dies entspräche durchaus der aktuellen Intel-Strategie, sich besonders um den Smartphone/Tablet-Bereich zu kümmern – für die anderen Marktsegmente sind die 22nm ValleyView-Prozessoren zwar auch wichtig, aber für Intel eben nicht so wichtig wie in diesem Geschäftsbereich.

Zum gestern schon erwähnten Thema USB 3.0 mit 10 GBit/sec fügt der Heise Newsticker noch korrigierenderweise an, daß jene neue Norm wohl keine neuen Stecker benötigt, sondern allein neue Kabel gemäß der neuen Norm. Zudem macht man darauf aufmerksam, daß USB 3.0/10 GBit mit einer geschätzten Netto-Transferrate von 800 MB/sec dann durchaus SATA3 mit 600 MB/sec leicht überbieten würde. Die höhere Transferrate bedingt allerdings eine bessere Chipsatz-seitige Anbindung ähnlich wie bei SATA3 auf gleich zwei PCI Express 2.0 Lanes – oder halt einer PCI Express 3.0 Lane, was aber noch kein Mainboard-Chipsatz Southbridge-seitig unterstützt (nur für Grafikkarten wird PCI Express 3.0 geboten). Allerdings ist wohl noch viel Zeit für USB 3.0/10 GBit vorhanden, denn mit ersten Geräten soll nicht vor Ende 2014 gerechnet werden.