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Hardware- und Nachrichten-Links des 7. November 2014

Inzwischen schon einige Foren-Diskussionen beschäftigen sich mit der Frage, was der nVidia-Jünger denn kaufen soll, wenn im konkreten Fall die Preislage der GeForce GTX 970 zu hoch angesetzt ist, also etwas unterhalb von 300 Euro gesucht wird. Im Mainstream-Bereich gibt es zwar GeForce GTX 750 & 750 Ti für Einsteiger-Bedürfnisse, dazwischen fehlt es jedoch an Maxwell-Lösungen für das Performance-Segment – und die dort derzeit angebotenen Kepler-Grafikkarten sind für viele Käufer nach dem Erscheinen von Maxwell nicht mehr gangbar. nVidia fehlt hier in den Augen vieler Käufer eine gute Maxwell-basierte Mittelklasse-Lösung, das derzeitige nVidia-Portfolio ist so gesehen seltsam unvollständig. Es bleibt abzuwarten, wie schnell sich daran etwas ändert, nachdem der GM206-Chip sich offensichtlich verspätet und nVidia derzeit wohl nicht genügend GM204-Chips zusammenbekommt, um eine weitere, nochmals weiter abgespeckte GM204-Lösung ("GeForce GTX 960 Ti") herauszubringen.

Die PC Games Hardware hat sich mit der Verfügbarkeit der offiziell auf "Auslauf" stehenden Radeon R9 280 & GeForce GTX 770 beschäftigt – erstere wird direkt durch die Radeon R9 285 ersetzt, letztere durch die neuen Maxwell-Grafikkarten obsolet. Dabei ist die Verfügbarkeit der GeForce GTX 770 inzwischen schon stark zurückgegangen (besonders wenn man nach den guten Preisen schaut), während die Radeon R9 280 nach wie vor sehr breit verfügbar ist – so als wolle jene gar nicht aus dem Markt gehen. Der Hintergrund hierfür dürfte wohl sein, daß der Auslaufstatus der Radeon R9 280 eine rein offizielle PR-Aussage ist, um der Radeon R9 285 irgendeine halbwegs sinnvolle Position im Markt zu sichern (welche jene aber mangels einer passenden Preislage bislang noch nicht erreicht hat), während nVidia hingegen die "alten" GK104- und GK110-basierten Karten wirklich abverkaufen will, um Platz für neues zu machen. Ironischerweise wird dabei gerade die GeForce GTX 770 eigentlich noch benötigt, so lange nVidia nicht die schon vorgenannte Lücke im Mittelklasse-Bereich durch neue Maxwell-Beschleuniger schließt.

Golem haben sich bezogen besonders auf Apples A8 und A8X sowie nVidias Tegra K1 64-Bit mit den derzeit schnellsten Tablet-Prozessoren beschäftigt. Jene hochoptimierten Abkömlinge von ARMs v8 64-Bit-Architektur haben keinerlei Probleme, trotz geringerer Anzahl an Rechenkernen alle Leistungswerte von schnellen Vierkern-Modellen aus ARMs v7 32-Bit-Architektur zu pulverisieren – da wäre es regelrecht interessant, wie schnell dann Vierkerner mit ARMs v8 64-Bit-Architektur sein könnten. Andererseits stoßen diese derzeit schnellsten Tablet-Prozessoren auch schon merkbar an das Problem, daß jene für ihren Einsatzzweck schon schnell genug sind, es keinerlei Performance-Sorgen auf damit laufenden Tablets gibt. Da derzeit immer noch das subjektive Flüssigkeitsgefühl der wichtigste Benchmark auf Tablets ist respektive irgendwelche die Masse der Nutzer interessierenden Performance-fressenden Applikationen fehlen, muß es (auf Tablets) eigentlich nicht schneller werden als das bisher gezeigte bereits hergibt.

Die PC Games Hardware zeigt eine Intel Prozessoren-Roadmap, welche anläßlich einer kürzlichen Intel-Veranstaltung abfotographiert wurde und damit absolut authentisch sein sollte. Jene Roadmap bestätigt dabei das zuletzt schon dargelegte Bild zu Intels Zukunftsplänen: Im Sommer 2015 sollen im Desktop-Bereich Broadwell und Skylake nahezu zeitgleich in den Markt zu kommen, wobei von Broadwell nur K-Modelle und von Skylake (vorläufig) nur "normale" Modelle antreten werden. Es mag im höchsten Maße unsinnig erscheinen, zwei differiende CPU-Architekturen für denselben Einsatzzweck zur selben Zeit in den Markt zu bringen, aber alle Intel-Roadmaps der letzten Zeit zeigen diesbezüglich dasselbe Bild. Allerhöchstens die kürzlich gemeldete (angebliche) Verschiebung der Mobile-Ausführungen von Skylake könnte daran noch etwas ändern: Sofern deren Verschiebung technisch und nicht marktpolitisch begründet ist, sollten sich eigentlich auch die Desktop-Modelle von Skylake auf mindestens den Herbst 2015 verschieben.

Golem vermelden eine gegenüber der US-Kongreßbibliothek eingereichten Petition seitens der EFF, mittels welcher erreicht werden soll, daß die Urheberrechtsgesetzgebung DMCA für vom Hersteller nicht mehr unterstützten Spielen so weit aufgehoben werden soll, daß Spieler-eigene Modifikationen zum Aufsetzen von Multiplayer-Servern ermöglicht und nicht mehr automatisch durch den DMCA geblockt werden. Hierbei geht es schlicht darum, daß nach dem Ende des Hersteller-Supports und damit dem Abschalten der Hersteller-Server auch weiterhin die Multiplayer-Parts diverser Spiele genutzt werden können. Ähnliche Kulanzregeln wurden im Rahmen der "Fair Use" Klausel des DMCA schon für andere Dinge gewährt, dies wurde aber noch nie auf Videospiele angewandt. In diesem Sinne hat diese EFF-Petition sogar eine gewisse Chance, gerade weil der Fall von eingestellten Multiplayer-Parts für ältere Spiele nun inzwischen regelmäßig vorkommt und die Nutzer dieser Spiele verärgert.

Andererseits werden sich viele Publisher gegen etwaige DMCA-Kulanzregeln wehren, da das Geschäftsmodell vieler Spieleserien schließlich darauf basiert, daß die Spieler (kostenpflichtig) jährlich oder wenigstens zweijährlich auf die jeweils neueste Spiel-Version wechseln müssen, das "Ableben" der alten Spiel-Versionen also den Umsatz mit den neuen Versionen ankurbeln soll. Da die benötigten Spiel-Modifikationen für einen Hersteller-unabhängigen Multiplayer-Support zudem wichtigen Programmcode der Spieleentwickler betreffen, dürften die Publisher zudem die "Wahrung von Geschäftsgeheimnissen" und ähnliche Argumente ins Feld führen. Sinnvoller und das Problem umfassender lösender wäre natürlich eine gesetzliche Regelung, welche die Spiele-Publisher dazu zwingen würde, den entsprechenden Programmcode (für Spieler-betriebene Server) schon vor dem Spiellaunch in der Hinderhand zu haben und mit der Einstellung des Multiplayer-Supports automatisch herausgeben zu müssen.