31

Hardware- und Nachrichten-Links des 31. Oktober 2014

Die Meldung über die Performancegewinne durch Mehrfach-SLI bei der GeForce GTX 980 hat inzwischen schon ein zweites Update erfahren: Ursprünglich war bei den Rechnungen zur SLI-Effizienz ein Gedankenfehler mit zu hohen Werten bei drei und vier Grafikkarten enthalten, was recht schnell direkt in der Meldung gefixt wurde. Über den Forenthread zur Meldung kam es zudem zur Diskussion über den Begriff "SLI-Effizienz" und dessen genaue Bedeutung respektive Berechnung. Um allen Auslegungsformen Rechnung zu tragen, wurde demzufolge nun auch noch eine andere Rechnung unter der Bezeichnung "Gesamt-Effizienz" der Meldung hinzugefügt. Unter SLI-Effizienz wird dabei (unsererseits) verstanden, was allein die zusätzlichen Grafikkarten mehr gegenüber dem theoretischen Maximum leisten – die Performance der ersten Grafikkarte wird dabei also herausgerechnet.

Dies bezieht sich auf die Begriffswahl "SLI-Effizienz" – und welcher man verstehen kann, daß nur die Effizienz der SLI-Komponenten ermittelt werden soll, nicht aber die Effizienz der ersten Grafikkarte, denn die steht ja auch im Normalsystem ohne SLI. Deswegen gibt es bei dem System mit nur einer Grafikkarte auch keinen Wert bei der SLI-Effizienz – weil dies kein SLI-System darstellt. Die "Gesamt-Effizienz" ermittelt dagegen die Effizienz aller Grafikkarten gegenüber deren theoretischem Maximum, weswegen es hier auch einen Wert bei einer einzelnen Grafikkarte gibt (welcher logischerweise immer "100,0%" betragen muß). Sicherlich streitbar ist die Begriffswahl – je nach Ansicht man könnte auch das, was in dieser Meldung als "Gesamt-Effizienz" berechnet wurde, als "SLI-Effizienz" ansehen. Eine echte Maßgabe hierzu fehlt mangels dessen, daß diese Rechnungen eher selten angegangen werden. Man könnte die Begriffe also sogar selber definieren, oder auch ganz andere Rechnungen aufmachen – je nachdem, was ausgedrückt werden soll.

Gemäß der DigiTimes hat Intel die marktpolitische Entscheidung getroffen, die Notebook-Ausführungen von Skylake nicht mehr plangemäß im Sommer 2015, sondern erst im Herbst 2015 (Ende drittes bis Anfang viertes Quartal) zu bringen – nicht weil Skylake nicht bereits im Sommer spruchreif wäre, sondern weil der Sommer-Termin zu nahe an Broadwell liegt, dessen Notebook-Modelle schließlich erst Anfang 2015 in den Markt kommen werden. Die Notebook-Hersteller soll dies schon ärgern, da es jene Verschiebung um so schwieriger macht, noch rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft 2015 neue Notebooks mit Skylake und Windows 10 aufzulegen. Im Sinne Intels ist dies jedoch eine absolut nachvollziehbare Entscheidung und wurde unsererseits schon viel früher erwartet – möglicherweise zu früh. Jedes Produkt benötigt nun einmal eine gewisses Mindestzeit am Markt, zudem würde es die Broadwell-Verkäufe deutlich behindern, wenn schon der Nachfolger in absehbarer Zeit vor der Tür steht (was von der Fachpresse natürlich entsprechend breitgetreten werden würde).

Zudem gewinnt Intel mit der Verschiebung auch Zeit für die nachfolgende Cannonlake-Architektur, wo erstmals die 10nm-Fertigung eingesetzt wird – und nach den Schwierigkeiten mit der 14nm-Fertigung wäre es wirklich überraschend, wenn nicht auch 10nm letztlich mehr Zeit benötigt als ursprünglich geplant. Vakant ist allerdings noch, was nun mit den Skylake Desktop-Prozessoren ist, welche gemäß klarer Intel-Aussagen nahezu zeitgleich zu den Broadwell Desktop-Prozessoren im Sommer antreten sollen. Auch hier würde sich eine Verschiebung von Skylake anbieten (sogar noch eine viel deutlichere Verschiebung), um den ansonsten auftretenden Kannabalisierungs-Effekten zwischen zwei neuen Architekturen gleichzeitig am Markt entgegenzuwirken. Die Meldung der DigiTimes gibt diesbezüglich nichts her, so daß diese Frage vorerst in der Schwebe bleibt. Aufgrund der allgemeinen Vorzüge kann es aber gut und gerne passieren, daß auch die Desktop-Modelle von Skylake noch deutlich verschoben werden, völlig egal der technischen Fertigstellung.

Laut Golem ist das Design der 20nm-Ausführung des Xbox-One-SoCs fertig und dürfte in absehbarer Zeit in Produktion gehen. Auftragsfertiger TSMC wird demzufolge neben dem Apple A8 SoC weitere Großaufträge für die 20nm-Fertigung erhalten – welche aber weiterhin keine PC-Grafikchips unter 20nm umfasst. Der immerhin 363mm² große Xbox-One-SoC soll sich unter 20nm laut einer Golem-Schätzung um ca. ein Viertel Chipfläche verringern, was allerdings für den Sprung zwischen zwei (offiziellen) Vollnodes vergleichsweise wenig ist. Microsoft wird aus der ganzen Sache primär Einsparungen beim Stromverbrauch mitnehmen können, was die Stromversorgung, Kühlung und Platzbedarf der Konsolen senken kann und jene somit für Microsoft günstiger in der Fertigung macht. Ob es damit zu einer Xbox One "Slim" kommt, bliebe abzuwarten, möglicherweise läßt sich ein Großteil der Kosteneinsparungen auch im Standard-Gehäuse realisieren. Günstiger für die Käufer wird es deswegen sowieso nicht zwingend, der Endkundenpreis wird eher denn marktpolitisch festgelegt – aber zumindest die Möglichkeit für spätere Preissenkungen wird durch die 20nm-Fertigung erlangt.