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Hardware- und Nachrichten-Links des 7. Mai 2019

Aus unserem Forum kommt zu den kürzlichen neuen Navi-Spezifikationen der (korrekte) Hinweis darauf, das die vorgegebenen Performance-Klassen im Fall von Radeon RX 3080 und 3080 XT nahezu die gleiche Performance ergeben würden. Denn 10% Mehrperformance auf eine Radeon RX Vega 64 oben drauf ergeben für die Radeon RX 3080 laut dem UltraHD Performance-Index einen Index-Wert von ~145% – und dies ist dann ganz knapp vor der GeForce RTX 2070 (4K Perf.Index 146% für die Referenztaktung). Da die Radeon RX 3080 XT auf der Performance-Höhe eben jener GeForce RTX 2070 notiert wird, würden beide Navi-Grafikkarten sich somit nur im Rahmen von maximal 5% in der Performance unterscheiden, gesetzt den Fall, das hierbei bei der Radeon RX 3080 XT das Performance-Level der GeForce RTX 2070 FE (4K Perf.Index 151%) gemeint ist. Selbst kleinere Abweichungen nach unten sowie nach oben hin würde den maximalen Performance-Unterschied beider Navi-Grafikkarten schwerlich auf 10% anwachsen lassen – was dann eigentlich zu wenig ist für gleich zwei Grafikkarten-Varianten. Allerdings hat AMD auch eine gewisse Tradition von geringen Performance-Differenzen bei seinen Spitzenmodellen (man erinnere sich an die Fiji-basierten Radeon R9 Nano/Fury Grafikkarte), insofern ist dies kein totales Ausschlußargument.

Performance-Klasse 4K Perf.Index nVidia-Kontrahent
Radeon RX 3090 XT ~Radeon VII +10% hochger. 190% GeForce RTX 2080 FE @ 186%
Radeon RX 3090 ~Radeon VII hochger. 173% GeForce RTX 2080 Ref. @ 180%
Radeon RX 3080 XT ~RTX 2070 hochger. 146-151% GeForce RTX 2070 FE @ 151%
Radeon RX 3080 Vega 64 +10% hochger. 145% GeForce RTX 2070 Ref. @ 146%
Radeon RX 3070 XT Vega 64 hochger. 132% -
Radeon RX 3070 Vega 56 hochger. 117% GeForce RTX 2060 @ 124%
Radeon RX 3060 RX 580 hochger. 80% GeForce GTX 1660 @ 89%
Performance-Klassen gemäß der neuerlichen Gerüchte zu Navi-Spezifikationen seitens AdoredTV

Noch nachzutragen aus der Launch-Analyse zur GeForce GTX 1650 ist ein minimal anderes Performancebild zur GeForce GTX 1060 3GB. Zu jener selten getesteten Grafikkarte gab es an dieser Stelle endlich wieder ein paar neuere Benchmarks – welche jetzt überhaupt nicht gravierend abweichend vom bisher bekannten Performance-Bild zur GeForce GTX 1060 3GB lagen, aber zumindest im Vergleich mit der Radeon RX 570 eine Korrektur schlicht notwendig machten. Denn die GeForce GTX 1060 3GB erreicht in den neueren Benchmarks nur knapp das Performance-Level der Radeon RX 570, kann demzufolge beim Performance-Index auch nicht höher eingeordnet werden als diese. Insofern wird die GeForce GTX 1060 3GB hiermit von einem FullHD Performance-Index von bisher 530% auf nunmehr 520% heruntergestuft – exakt auf dieses Performance-Level, wo auch die Radeon RX 570 steht. Das beide Karten nunmehr exakt denselben Performance-Index aufweisen, gibt die generelle Performance-Situation einfach besser wieder.

FullHD Perf.-Index UltraHD Perf.-Index
GeForce GTX 1060 3GB 530%     520% nicht gelistet

Zudem war in einigen Einzelmessungen durchaus schon ein erheblicher Effekt der nur 3 GB Grafikkartenspeicher der GeForce GTX 1060 3GB zu sehen: Während die Karte in Idealfällen nur wenige Prozentpunkte langsamer als die GeForce GTX 1060 6GB ist, gibt es dann auch wieder Gegenbeispiele mit hohen Performance-Differenzen von ca. 20% weniger, in Extremfällen bis zu -45% weniger (also grob nur der Hälfte). Dies ist ein deutlicher Unterschied gegenüber dem Jahr 2016, wo in seinerzeitigen Tests zwar Probleme mit den Frametimes auf der GeForce GTX 1060 3GB festgestellt wurden, aber noch keinerlei gravierenden Ausrutscher bei den reinen Frameraten. Aber es war seinerzeit durchaus schon klar, das dieser Zeitpunkt kommen würde, wo die GeForce GTX 1060 3GB auch bei den reinen Frameraten Probleme bekommt, mit nur 3 GB Grafikkartenspeicher mitzuhalten. Noch ist dieser Effekt allerdings nicht so weit verbreitet, um in breiteren Benchmarkfeldern einen großen durchschnittlichen Performance-Abschlag zu generieren, insofern hält sich die Karte dann doch noch ganz vernünftig. Die Betrachtung der Performance der anderen Midrange-Karten ergab dann im übrigen keine größeren Auffälligkeiten – hier muß es also auch keine weiteren Anpassungen im Performance-Index geben.

Sicherlich war wieder einmal die Radeon RX 580 8GB minimal schneller als die GeForce GTX 1060 6GB, beide Karten sind im FullHD Performance-Index jedoch schon seit einiger Zeit einheitlich auf 590% gelistet – und die gemessene Differenz von +1,1% zwingt noch nicht wirklich zu einer Index-Änderung. Hierbei ist mit zu beachten, das aufgrund der Verwendung sehr vieler werksübertaktete Karten für diese Hardwaretests alle herausgekommenen Durchschnittswerte einer gewissen Varianz unterliegen, welche mit geschätzt einem halben Prozentpunkt doch höher ausfällt als bei früheren Launch-Analysen (wo die Problematik von werksübertakteten Grafikkarten deutlich geringer war). Viel relevanter ist an dieser Stelle aber der Gedanke, das Grafikkarten dieses Alters (Radeon RX 570/580 kamen vor immerhin zwei Jahren am 18. April 2017 in den Markt) besser nicht mehr mit Index-Änderungen bedacht werden sollten. Der Index soll schließlich die Performance zu Lebzeiten der Karte abbilden – und nicht zu einem Zeitpunkt, wo jene dann langsam außer Dienst gestellt werden. Index-Änderungen sollten daher idealerweise in einen Zeitbereich fallen, welcher ein bis maximal anderthalb Jahre von der Karten-Vorstellung entfernt liegt. Die vorgenannte Index-Änderung bei der GeForce GTX 1060 3GB stellt somit eine gewisse Ausnahme dar – und normalerweise sollte man die Index-Werte dieser Pascal- und Polaris-basierten Beschleuniger nun jedoch auf dem einmal erreichten Stand belassen.

Das Fehlen der dritten Threadripper-Generation auf AMDs aktuellem Consumer-Produktfahrplan hat umgehend zu umfangreichen Diskussionen über mögliche Gründe geführt – augenscheinlich sind die HEDT-Prozessoren von Threadripper dann doch nicht ganz so uninteressant, wie eine vergangene Umfrage zu HEDT-Prozessoren vielleicht vermuten läßt. Zu möglichen Gründen für das Fehlen von Threadripper 3000 in diesem Produktfahrplan werden einige Thesen aufgestellt, eine echte Streichung dieser Produktlinie steht dabei allerdings nicht zur Debatte. Immerhin war Threadripper schon immer darauf hin konzipiert, möglichst einfach aus sowieso vorhandenen Chips aufgebaut zu werden – demzufolge ist es auch recht wahrscheinlich, das AMD hierfür beim I/O-Chip das (teildeaktivierte) Server-Modell benutzt, welches damit in höheren Stückzahlen gefertigt werden kann und keinen extra I/O-Chip nur für Threadripper 3000 bedingt. Am Ende könnte es also schlimmstenfalls auf eine gewisse Terminverschiebung bei der dritten Threadripper-Generation hinauslaufen – mit der interessanten Folge, das bei einem Erscheinen erst im Jahr 2020 der Produktname dann auf "Threadripper 4000" lauten müsste, da AMDs Namenskonvention nach dem Erscheinungsjahr und nicht der Technologie-Generation geht (gut zu sehen an den APUs, wo Ryzen 3000G noch zu Zen+ und noch nicht zu Zen 2 gehört)