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Hardware- und Nachrichten-Links des 6./7. September 2014

Gemäß einem Posting in unserem Forum erkennt SiSoft Sandra bei einer nicht genauer benannten GM204-basierten Grafikkarte nicht 15 Shader-Cluster, sondern gleich deren 16 – sprich, nicht 1920, sondern gleich 2048 Shader-Einheiten beim GM204-Chip im Vollausbau. Darüber, wie zuverlässig SiSoft Sandra das ganze ausliest, wird zwar noch gestritten, aber diese Anzahl an Shader-Einheiten passt durchaus in die bisher vorliegenden Daten zum GM204-Chip. Und letztlich sprechen auch die bisher bekannten Performance-Werte zu GeForce GTX 970 & 980 zugunsten eines eher hohen Unterschieds zwischen diesen beiden GM204-basierten Grafikkarten: Bei gut 20% Performance-Differenz auf gleicher Speicherbandbreite müssen beide Grafikkarten einfach einen hohen Unterschied bei der Rechenleistung aufweisen, ansonsten kommt man schwer auf solche Performance-Differenzen.

Eine Erkenntnis aus dem Launch von AMDs Tonga-Chip in Form der Radeon R9 285 wurde bislang überhaupt noch nicht betrachtet: Da Tonga nunmehr eine Chipfläche von 359mm² aufweist, scheint Tonga selber einer der beiden früher genannten kommenden HighEnd-Chips von AMD zu sein – was bedeutet, daß AMD neben Tonga nur noch einen weiteren HighEnd-Chip in Vorbereitung hat. Dies dürfte dann "Fiji" mit einer Chipgröße von über 500mm² sein, was aber gut und gerne auch 550 bis 600mm² sein können – AMD wird sich in dieser Frage sicherlich so lange wie möglich nicht in die Karten schauen lassen. Ein bißchen problematisch ist allein, nunmehr die ebenfalls noch herumschwirrenden AMD-Codenamen "Bermuda" und "Maui" einzuordnen – andererseits hat AMD schon in jüngerer Vergangenheit durchaus mit mehr Codenamen operiert als es überhaupt Chips gab.

Neben dem Punkt, daß nach Tonga also nur noch ein größerer Grafikchip von AMD zu erwarten ist, verfestigt diese Einschätzung zu AMDs zukünftigen Chip-Portfolio auch die These, daß der Tonga-Chip im eigentlichen zu höherem berufen sein dürfte als nur dem Ersatz des Tahiti-Chips in Form der Radeon R9 280 & 280X Grafikkarten. Vermutlich kann AMD aus dem Tonga-Chip wesentlich mehr herausholen als mit der Radeon R9 285 gezeigt und wenigstens die Performance der Radeon R9 290 ungefähr angreifen. Damit würde Tonga am Ende ein gutes HighEnd-Niveau zu einer passablen Chipgröße hinlegen – während der wohl erst im neuen Jahr nachfolgende Fiji-Chip dann sowohl die Radeon R9 295X ersetzen als auch neue Performance-Höhen im Enthusiasten-Segment ins Visier nehmen dürfte. Wieviel dies wird, bleibt abzuwarten – AMD hat mehr Spielraum als nVidia wegen der kleineren Chipfläche des Hawaii-Chips, läuft aber genauso irgendwo bei um die 600mm² Chipfläche in eine generelle Limitation bezüglich der noch sinnvoll herzustellenden Chipgröße.

Noch nachzutragen zum Tonga-Chip ist noch eine Bestätigung, daß der Chip laut AMD definitiv in "28nm HP bei TSMC" gefertigt wird. Die Idee No.4 unserer Fragerunde, wofür AMD den Tonga-Chip aufgelegt hat, erledigt sich somit umgehend. Im übrigen muß sich diese Angabe von "28nm HP" nicht wirklich mit der früheren Meldung von zwei AMD HighEnd-Chips in "28nm HPM" beißen. Die Fertigungsverfahren-Bezeichnungen sind leider nicht so exakt abgegrenzt bzw. werden von verschiedenen Chipentwicklern auch unterschiedlich angewandt: Beispielsweise bezeichnet Microsoft den bei TSMC gefertigten Xbox-One-SoC auch als "28nm HPM" im Sinne einer Abkürzung von "28nm HP-HKMG", während bei Chipentwickler AMD derselbe Chip als "28nm HP" bezeichnet wird. Die wahrscheinlichste Auflösung ist schlicht, daß hier nirgends wirklich "28nm High Performance Mobile (HPM)" gemeint ist, sondern überall das standardmäßige "28nm High Performance" (28nm HP). 28nm HPM wird wohl wirklich nur für Mobile-Chips mit deutlich geringerem Energiehunger eingesetzt, was schlecht auf Grafikchips und Konsolen-SoCs übertragbar ist.

Laut Computerbetrug wird das "Recht auf Vergessen" nunmehr inzwischen dazu eingesetzt, Berichte über frühere unsaubere Geschäftsmethoden von Firmen aus der Google-Suche zu tilgen. Computerbetrug ist davon in mehreren Fällen selber betroffen – und keiner der Fälle sieht so aus, als wären dies einmalige Ausrutscher der jeweiligen Firmen bzw. inzwischen gelöste Probleme. Vielmehr wird wohl scheinbar nur eine Schamfrist abgewartet, nach welcher man das eigentlich für die Probleme von Privatpersonen gedachte Gesetzesurteil dafür benutzt wird, wertvolle Verbraucherhinweise über – selbst derzeit noch laufende – unsaubere Geschäftsmethoden faktisch aus der Welt zu schaffen. Sicherlich hat in dieser Frage auch die Google-Prüfung der jeweiligen Löschbegehren geschlampt, aufgrund dessen, daß das "Recht auf Vergessen" aber nur ein Gerichtsurteil und kein ausformuliertes Gesetz darstellt, waren derart "Interpretierungsfehler" jedoch vorhersehbar.