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Hardware- und Nachrichten-Links des 6. Januar 2021

Von Twitterer Harukaze5719 kommt ein wildes Gerücht über eine Verschiebung von GeForce RTX 3060 sowie die (angebliche) Streichung der GeForce RTX 3080 Ti. Der Twitterer betrachtet diese Angaben selber noch nicht als Fakt, sondern bezeichnet jene als "Hörensagen" – sprich, das ganze ist ein unsicherer Hinweis, welcher sich noch über eine andere Quelle bestätigen lassen muß. Dabei wäre die Verschiebung der GeForce RTX 3060 wohl das kleinere "Übel", hierzu kann sich nVidia auch einfach über die anhaltenden Lieferschwierigkeiten gezwungen sehen. Zudem wird der zugrundeliegende GA106-Chip ab der CES 2021 (11.-14. Januar) mittels der "GeForce RTX 3060 Mobile" auch ins Notebook-Segment gehen – und womöglich kann nVidia dort seine Kunden weniger einfach vertrösten, wie es derzeit im Retailhandel bei den Desktop-Grafikkarten passiert. Der eigentliche Punkt dieses Gerüchts liegt natürlich in der Streichung der GeForce RTX 3080 Ti – womit nVidia dann zum zweiten Mal eine 20-GB-Lösung auf GA102-Basis streichen würde. Selbiges trifft schließlich auch auf die "GeForce RTX 3080 20GB" zu, welche seinerzeit sogar schon bei den Grafikkarten-Herstellern derart genannt und dann aber doch nicht umgesetzt wurde.

I don't know fact. Just those are I've heard recently.
3080 Ti -> Cancelled
3060 12G -> End of Feb.
3060 6G -> After 12G variant
3050 -> Q2

Quelle:  Harukaze5719 @ Twitter am 6. Januar 2021

In beiden Fällen würde nVidia den Grafikkarten-Käufern damit eine Speicher-starke Grafikkarte unterhalb der GeForce RTX 3090 verweigern, die nach der Veröffentlichung der Radeon RX 6800/6900 Serie eigentlich notwendige Anpassung bei der Speichermenge somit ausfallen. Möglich ist dies schon, schließlich kann AMD derzeit nichts liefern und verkaufen sich die nVidia-Grafikkarten trotz Nachteilen bei der Speichermenge wie geschnitten Brot. nVidia hatte gerade im Vorfeld des Launches der neuen AMD-Grafikkarten hektische Aktivitäten losgetreten, um jenen besser zu begegnen, sieht nun aber wohl, dass dies gar nicht zwingend notwendig ist. Schade wäre es aber trotzdem, denn auf eine GeForce RTX 3080 Ti mit 82 Shader-Clustern und 20 GB Speicher zu einem Listenpreis von 999 Dollar warten sicherlich einige Grafikkarten-Käufer. Ob dieses Gerücht korrekt ist, läßt sich aber derzeit wie gesagt noch nicht sagen. Die kommende CES dürfte hierauf allerdings einen guten Hinweis geben, denn wenn dort tatsächlich die GeForce RTX 3060 noch für den Januar vorgestellt wird, dann wäre bereits die erste Hälfte des Gerüchts falsch (und die zweite Hälfte um so deutlicher in Frage).

Mittels der gestern genannten vermutlichen weiteren Ampere-Grafikkarten zeigt sich auch eine zweite Ausführung zu nVidias GA103-Chip (in Form der GeForce RTX 3070 Super) – womit diese nachgeschobene Ampere-Chip somit besser einordenbar wird. Ursprünglich wurde der GA103-Chip mal als mit 60 Shader-Clustern an einem 320-Bit-Interface ausgerüstet beschrieben, nach dessen seinerzeitiger Streichung ging man allerdings zuerst davon aus, dass dessen Neuauflage dann mit stärkerer Hardware daherkommt. Die derzeit bekannten GA103-basierten Lösungen "GeForce RTX 3070 Ti" und "GeForce RTX 3070 Super" sprechen allerdings eine andere Sprache, denn von ersterer sind 58 Shader-Cluster an einem 320-Bit-Interface bekannt und zweitere dürfte angesichts der Nutzung eines 256bittigen Interfaces entsprechend kleiner ausfallen. Auch der Chip-Codenamen der GeForce RTX 3070 Ti von "GA103-300" deutet eine Lösung nahe des Vollausbaus an – womit der neue GA103-Chip mutmaßlich der alten Planung entspricht und wirklich "nur" 60 Shader-Cluster daherbringt.

GA104 GA103 GA102
Chipdaten 17,4 Mrd. Transistoren auf 392mm² in der 8nm-Fertigung von Samsung ? Mrd. Transistoren auf ? in der 8nm-Fertigung von Samsung 28,3 Mrd. Transistoren auf 628mm² in der 8nm-Fertigung von Samsung
maximale Hardware 6 Raster-Engines, 48 Shader-Cluster, 256 Bit GDDR6-Interface vermutlich 6 Raster-Engines, 60 Shader-Cluster, 320 Bit GDDR6X-Interface 7 Raster-Engines, 84 Shader-Cluster, 384 Bit GDDR6X-Interface
Mobile-Varianten 3070M: 40 SM @ 256-bit, 8G GD6
3080M: 48 SM @ 256-bit, 8-16G GD6
- -
aktuelle Desktop-Varianten 3060Ti: 38 SM @ 256-bit, 8G GD6
3070: 46 SM @ 256-bit, 8G GD6
- 3080: 68 SM @ 320-bit, 10G GD6X
3090: 82 SM @ 384-bit, 24G GD6X
zukünftige Desktop-Varianten ? 3070S: ? SM @ 256-bit, 8G GD6X
3070Ti: 58 SM @ 320-bit, 10G GD6X
3080S: ? SM @ 384-bit, 12G GD6X
3080Ti: 82 SM @ 320-bit, 20G GD6X

Möglicherweise war der GA103-Chip demzufolge auch nie wirklich gestrichen, sondern hatte nVidia auch einfach nur Probleme damit – in jedem Fall lag die Intention für dessen Neuauflage augenscheinlich nicht darin, jenen Chip nochmals stärker zu machen. Damit läßt sich beispielsweise auch nicht der GA102-Chip der GeForce RTX 3080 vom GA103-Chip mit möglicherweise einer besseren Energieeffizienz beerben. Dennoch hat der GA103-Chip weiterhin seine Berechtigung, denn AMD ist gerade im Zwischenbereich zwischen GeForce RTX 3070 (GA104) und GeForce RTX 3080 (GA102) stark – dort, wo nVidia nur mit noch weiter abgespeckten GA102-Varianten hantieren könnte, da der GA104-Chip dann ausgeschöpft ist. Die GeForce RTX 3070 Ti mit 58 Shader-Clustern an einem 320-Bit-Interface und somit 10 GB Grafikkartenspeicher dürfte somit nVidias eigentliches Gegenangebot zu AMDs Radeon RX 6800 (non-XT) ergeben. Zugleich scheint nVidia den GA103-Chip für die "SUPER"-Variante der GeForce RTX 3070 zu nutzen – was sinnvoll ist, denn aus dem GA104-Chip wären maximal nur 2 weitere Shader-Cluster herauszupressen. Bislang setzt nVidia im Desktop-Segment aber nirgendwo auf einen Vollausbau, jenen gibt es nur im Mobile-Segment bei der "GeForce RTX 3080 Mobile".

VideoCardz berichten über einen neuen Intel-Treiber, welcher zu Intels kommenden DG2-Grafiklösungen aus der Xe-Architektur (Xe-HPG) zwei Einträge führt – DG2-128 und DG2-512. Dies ist insbesondere für die größere der beiden DG2-Grafiklösungen die erste solide Bestätigung deren Existenz – außerhalb von nicht solide belegbaren Gerüchten. Selbige haben bislang auch noch einige weitere DG2-Lösungen gesehen – welche natürlich trotzdem noch kommen können, sich allerdings genauso noch bestätigen lassen müssen. Dies trifft insbesondere für DG2-960 zu, welche die einzige Intel-Grafiklösung ist, welche wirklich im HighEnd-Segment wildern könnte. Denn die jetzt bestätigte DG2-512 soll "nur" nahe an der Performance der GeForce RTX 2080 Super dranliegen, erreicht also bestenfalls grob die Performance-Region von GeForce RTX 3060 Ti und Radeon RX 6700 XT. Dies wäre schon ein guter Achtungserfolg für Intel, aber die eigentliche Aufmerksamkeit bekommt man nur dann, wenn man etwas für die Leistungsspitze hat – was vermutlich nur (die weiterhin in der Schwebe befindliche) DG2-960 erreichen könnte.

Hardware Speicher Status Release
DG2-960 960 EU (7680 FP32) ? Gerücht irgendwann ab Q2/2021
DG2-512 512 EU (4096 FP32) @ 256 Bit 8/16 GB GDDR6 Indizien irgendwann ab Q2/2021
DG2-384 384 EU (3072 FP32) @ 192 Bit 6/12 GB GDDR6 Gerücht irgendwann ab Q2/2021
DG2-256 256 EU (2048 FP32) @ 128 Bit 4/8 GB GDDR6 Gerücht irgendwann ab Q2/2021
DG2-128 128 EU (1024 FP32) @ 64 Bit 4 GB GDDR6 Indizien irgendwann ab Q2/2021
DG2-96 96 EU (768 FP32) @ 64 Bit 4 GB GDDR6 Gerücht irgendwann ab Q2/2021
Anmerkung: Hardware-Daten zu noch nicht veröffentlichten Grafikkarten basieren weitgehend auf Gerüchten & Annahmen