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Hardware- und Nachrichten-Links des 4. September 2017

Bei Reddit hat ein Crypto-Miner seine (beiden) Radeon RX Vega 64 auf 43,5 MH/s Ethereum-Hashrate bringen können – pro Karte und dies zu einem Stromverbrauch von nur ungefähr 141 Watt pro Karte. Insbesondere die Energieeffizienz des ganzen geht damit durch die Decke, dies ist grob das 2,5fache der Ethereum-Effizienz einer defaultmäßig betriebenen Radeon RX Vega 64. Der Stromverbrauch wurde nicht ganz perfekt nachgewiesen, hierzu hat man sich primär auf die Anzeige des benutzten Netzteils verlassen, welches für das Gesamtsystem unter Ethereum-Last 406 Watt Verbrauch auswies und für den Idle-Betrieb 148 Watt. Aber sofern diese Angaben des Netzteils nicht komplett Unsinn sind, sollte es schon ungefähr in die Richtung eines Grafikkarten-Verbrauchs von 141 Watt pro Karte gehen. Hierfür wurde die Karte erheblich umgetaktet: Der Vega-10-Chip lief auf nur 1000 MHz, der HBM2-Speicher jedoch auf gleich 1100 MHz. Zudem wurde das Power-Target um -24% gesenkt – wobei allerdings nicht notiert wurde, von welchem BIOS-Settings dies ausging. Alle diese genannten Werte sind allerdings auch schon wieder fast zu gut, um wahr zu sein, eine belastbare Dokumentation des ganzen zudem kaum vorhanden.

Insbesondere ist unklar, wie man jenen vergleichsweise hohen Hashwert von 43,5 MH/s erreichen konnte – selbst die ComputerBase kam kürzlich mitdemselben Speichertakt nicht höher hinaus als 37,7 MH/s. Angenommen aber, alle diese von Reddit stammenden Werte würden sich halten lassen, wäre dies natürlich eine schlechte Nachricht für Gamer als potentielle Käufer der Radeon RX Vega Grafikkarten – weil diese dann erwarten müssten, das der Mining-Boom nunmehr umgehend auch auf diese neuen AMD-Karten übergeht. Die Mining-Effizienz ist klar höher als bei einer unoptimierten Radeon RX 400/500 und dürfte das Niveau von ausoptimierten Radeon RX 400/500 Karten zumindest halten können – zu einer dann allerdings deutlich höheren Mining-Power. Allenfalls die Anschaffungskosten sprechen (gemäß dieser Daten) gegen Radeon RX Vega – aber in dieser Frage haben die Cryptominer schon bewiesen, das sie nahezu jeden Preis mitgehen, wenn nur die Mining-Effizienz und das herauskommende Mining-Ergebnis hoch genug ausfallen. Eine sichere Aussage ist auf Basis dieser unsicheren Angaben noch nicht zu treffen, jener Fall muß aber sicherlich weiterhin beobachtet werden.

Laut der PC Games Hardware hat Intel derzeit 6 Modelle von Coffee Lake für den kommenden Launch zertifiziert und in den eigenen Material-Datenbanken hinterlegt – die Vierkerner Core i3-8100 und -8350K, die Sechskerner Core i5-8400 und -8600K sowie die Sechskerner mit HyperThreading Core i7-8700 und -8700K. Deren technische Daten entsprechen dem bislang bekannten Stand – interessanterweise scheint es Intel nun aber auch bei diesen 6 Modellen zu belassen. Die weiteren, bislang nur spekulativ genannten Modelle Core i3-8300, Core i5-8500 und -8600 wurden von Intel also bis dato noch nirgendwo erwähnt, dürften wenn dann erst später kommen. Jene 6 zuerst genannten Modellen werden somit den Einstieg zu Coffee Lake bilden – die erste Welle, die laut der PC Games Hardware nunmehr erst im Laufe des Monats Oktober antreten wird. Die zweite Welle von Coffee Lake mit Programmergänzungen sowie dem Pentium/Celeron-Bereich wird dann gemäß der letzten Intel-Roadmap im ersten Quartal 2018 nachfolgen.

Erst im neuen Jahr gibt es zudem die eigentlich für Coffee Lake gedachten neuen Mainboard-Chipsatz der 300er Serie, welche nativen Support für Wifi und USB 3.1 mit sich bringen werden. Auch die Coffee-Lake-Modelle der ersten Welle werden nur in neuen Mainboards laufen, mangels Verfügbarkeit der neuen Chipsätze wird Intel hierfür allerdings den bekannten Z270-Chipsatz zum "Z370" umlabeln. Neue Mainboards werden wie gesagt trotzdem vonnöten sein, aber der Z370-Chipsatz wird natürlich die für die 300er Chipsatz-Serie eigentlich gedachten Features nicht mitbringen können. Wer also noch im Jahr 2017 auf Coffee Lake wechselt, kann dies nur unter dem Verzicht der eigentlich für diese Plattform gedachten Plattform-Features tun. Nichtsdestotrotz dürfte Coffee Lake recht interessant werden, die ersten Benchmark-Resultate sowie ersten Übertaktungs-Ergebnisse sehen ansprechend aus, zudem dürfte Coffee Lake zur gleichen Preislage wie Kaby Lake zu erscheinen. Hierzu gab es letzteren Monat schon entsprechende Hinweise aus Kanada, aktuell kommt noch ein weiterer Hinweis aus Lettland hinzu.

Kerne Takt TB3.0 unl. L2 L3 Speicher Grafik TDP Release
Core i7-8700K 6C + HT 3.7/4.7 GHz 1.5 MB 12 MB 2Ch. DDR4/2666 GT2 @ 350/? MHz 95W Okt. 2017
Core i7-8700 6C + HT 3.2/4.6 GHz 1.5 MB 12 MB 2Ch. DDR4/2666 GT2 @ 350/? MHz 95W Okt. 2017
Core i5-8600K 6C 3.6/4.3 GHz 1.5 MB 9 MB 2Ch. DDR4/2666 GT2 @ 350/? MHz 95W Okt. 2017
Core i5-8600 6C ? 1.5 MB 9 MB 2Ch. DDR4/2666 GT2 @ 350/? MHz 65W Q1/2018
Core i5-8500 6C ? 1.5 MB 9 MB 2Ch. DDR4/2666 GT2 @ 350/? MHz 65W Q1/2018
Core i5-8400 6C 2.8/4.0 GHz 1.5 MB 9 MB 2Ch. DDR4/2666 GT2 @ 350/? MHz 65W Okt. 2017
Core i3-8350K 4C 4.0 GHz 1 MB 8 MB 2Ch. DDR4/2400 GT2 @ 350/1150 MHz 91W Okt. 2017
Core i3-8300 4C ? 1 MB 6 MB 2Ch. DDR4/2400 GT2 @ 350/? MHz 65W Q1/2018
Core i3-8100 4C 3.6 GHz 1 MB 6 MB 2Ch. DDR4/2400 GT2 @ 350/1100 MHz 65W Okt. 2017
Alle Coffee-Lake-Prozessoren laufen ausschließlich auf Mainboards basierend auf Intels 300er Chipsatz-Serie.

Die neuesten Zahlen zur weltweiten Betriebssystem-Verteilung für den Monat August 2017 bei StatCounter zeigen (ausnahmesweise) mal wieder eine größere Bewegung: Windows 10 gewann zwar im normalen Maßstab um +0,44% auf nunmehr 31,64% hinzu, Windows 7 verlor hingegen ungewöhnlich stark um gleich -0,95% auf nunmehr 37,67%. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei eher um einen (allerdings schwer erklärbaren) Einzeleffekt und nach dem August geht es dann mit den gewohnten eher kleineren Veränderungen weiter. Bei StatCounter liegen die Kurven von Windows 7 & 10 allerdings sowieso nicht mehr so stark auseinander, wird es in absehbarer Zeit (Richtung ein Jahr oder kürzer) zu einer Übernahme der Führungsposition durch Windows 10 kommen. Inwiefern diese Zahlen in ihrer Höhe der Realität entsprechen, ist dabei allerdings strittig – beim konkurrierenden Statistik-Dienst NetMarketShare sieht die weltweite Betriebssystem-Verteilung zwischen Windows 7 und Windows 10 mit (im August 2017) 48,43% zu 27,99% nach wie vor Windows 7 sehr klar vorn.