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Hardware- und Nachrichten-Links des 4. Juni 2015

Gegenüber AMDs "HBM enables us to build the fastest GPU in the world" hat nVidia laut Hardwareluxx den markigen Kommentar "Eine gute Grafikkarte braucht keine Wasserkühlung" gestellt – natürlich bezogen auf AMDs Fiji-Chip bzw. die Radeon Fury X Grafikkarte mit standardmäßiger Wasserkühlung. Wir werden nVidia in jedem Fall hieran erinnern, wenn eines Tages eine nVidia-Grafikkarte mit Wasserkühlung ab Werk erscheinen sollte. Für den Augenblick muß es erst einmal eine Herstellerkarte seitens MSI richten – dort wird man sicherlich begeistert sein von der nVidia-Einschätzung der neuen MSI GeForce GTX 980 Ti "Watercooled". AMD kann hierbei aber sicherlich (maßgeblich) unterstützend wirken: Wenn man es schafft, den Wettbewerb endlich einmal wirklich anziehen zu lassen, dann käme auch nVidia früher oder später nicht um solche Lösungen herum – es sei denn, man wollte im Kampf um die absolute Leistungsspitze kneifen.

Nach der kürzlichen Ankündigung von G-Sync für Notebooks berichten Golem über AMDs Arbeiten an FreeSync für Notebooks – was wohl recht einfach zu bewerkstelligen sein dürfte, da FreeSync auf dem im Mobile-Segment recht verbreiteten Embedded-Display-Port-Standard setzt und mittels der Carrizo-APU nun auch die GCN-Norm für FreeSync (mindestens 1.1) erfüllt ist. Zudem arbeitet AMD aber auch an FreeSync über HDMI – hierzu muß allerdings die Firmware des HDMI-Eingangs des Monitors verändert werden, womit nur ausgewählte Monitore dann FreeSync unterstützen werden. Dafür aber kann man im Idealfall FreeSync in das breite Feld der TV-Geräte bringen – was sowohl für die (meist an einem Fernseher betriebenen) Spielekonsolen als auch zum gewöhnlichen Filmabspielen über den PC mit TV-Verbindung interessant ist.

Wie bekannt kommt AMDs Carrizo-APU auch mit einem DDR4-Speicherinterface daher, der Planet 3DNow! hat hierzu mehr oder minder eindeutige Einträge im offiziellen Programmierleitfaden gefunden, zudem spricht die Chipgröße auch recht klar für diese zusätzlichen Hardware-Einheiten. Für die aktuelle Carrizo-Generation ist dieses DDR4-Speicherinterface logischerweise noch deaktiviert, dies würde die Notebooks aktuell nur unnötig teuer machen angesichts des nach wie vor beachtbaren Preisabstands zwischen DDR3 und DDR4. Daß AMD aber überhaupt ein solches zweites Speicherinterface verbaut, sagt dann doch einiges zu den mittelfristigen AMD-Plänen aus: Denn während man zum FAD'15 noch annehmen konnte, daß AMDs für 2016 geplante Mainstream-APU vielleicht schon Zen-basiert wäre, könnte hierfür nun auch Carrizo geplant sein – mit freigeschaltetem DDR4-Speicherinterface dann etwas beschleunigt und zudem auch in das Desktop-Segment und dort den neuen AMD-Sockel "AM4" gebracht. Zen-basierte APUs würde dann erst im Jahr 2017 nachfolgen – was aber angesichts des recht guten Ersteindrucks zu Carrizo gar nicht so einen Beinbruch darstellen würde wie bislang angenommen.

Ein anderer wichtiger zu Carrizo nachzutragender Punkt besteht in der klaren Optimierung des Designs auf besonders niedrige Wattagen – was auch eine gute Erklärung dafür abliefert, weshalb Carrizo (zumindest jetzt) nicht einfach ins Desktop-Segment übernommen wird: Laut einer guten AMD-Präsentationsfolie hierzu liegen die Vorteile des Carrizo-Designs bei sogar unterhalb von 20 Watt Stromverbrauch, erreicht man dort in der Praxis dann höhere real anliegende Taktraten als bei Kaveri. Oberhalb von 23 Watt Stromverbrauch kehrt sich dieser Vorteil allerdings in einen Nachteil um – gerade bei Desktop-typischen 50-70 Watt Stromverbrauch wäre das Carrizo-Design dann also von den real anliegenden Taktraten in vermutlich klarem Nachteil gegenüber Kaveri. Interessanterweise die größten Vorteile hat das Carrizo-Design bei besonders niedrigem Stromverbrauch – was aber clever optimiert ist, denn die eigentlich einmal nur für Ultrabooks gedachte 15-Watt-Klasse ist derzeit bei den Notebook-Herstellern sehr beliebt und wird auch massenweise für Standard-Notebooks eingesetzt. Natürlich müsste dieser Punkt dann bei Verfügbarkeit von Carrizo separat getestet werden: Wie sich Carrizo unter 35W TDP schlägt – und wie unter nur 15W TDP.

Das Thema bislang unzureichender Testberichte ist auch bei Intels Broadwell-Architektur relevant: Dabei schlagen sich die beiden vorgestellten Desktop-Modelle erstaunlich gut angesichts ihrer klar niedrigeren Taktraten – in manchen Benchmarks liegt ein Core i7-5775C mit 3.3/3.7 GHz auf 65W TDP sogar minimal vor einem Core i7-4790K mit satten 4.0/4.4 GHz auf 88W TDP. Allein an der höheren IPC der eigentlichen CPU-Kerne liegt dies allerdings wohl nicht, so gut ist der Broadwell-Sprung dann doch nicht. Inzwischen wurde allerdings der eDRAM der integrierten Broadwell-Grafiklösung, welche im CPU-Modus als Level4-Cache ansprechbar ist, als wahrscheinlicher Performance-Bringen identifiziert. Gerade in Spielen – mit einer extra Grafikkarte – sind die 128 eDRAM als zusätzlicher Level4-Cache ein Gewinn und bringen Broadwell auf das Performance-Niveau von Haswell, trotz niedrigerem Takt. Aber es fehlen leider nach wie vor ausführliche Tests zu Broadwell, insbesondere die Fragen der Performance unter anderem Speicher als DDR3/1600 und der Übertaktungs-Neigung samt entsprechender Overclocking-Performance sind derzeit noch komplett unbeantwortet.