4

Hardware- und Nachrichten-Links des 3./4. November 2018

Die PC Games Hardware hat sich mit der Grafikkarten-Performance unter FIFA 19 beschäftigt – welche trotz Frostbite-Engine mit überragenden fps-Werten auffällt, die faktisch schon zu viel des Guten sind. So erreicht selbst eine GeForce GTX 1050 Ti satte 203 fps unter FullHD sowie immerhin noch 82 fps unter UltraHD, jeweils im realen Spiel gemessen – eine GeForce RTX 2080 Ti langweilt sich unter UltraHD dagegen bei 330 fps. Die in den offiziellen Systemanforderungen empfohlenen GeForce GTX 670 oder Radeon R9 270X dürften also sicherlich für FullHD eine (vollkommen) ausreichende Performance bieten, wahrscheinlich geht es sogar eine ganze Klasse tiefer noch gut. Somit hätte der Spieleentwickler die Grafikdarstellung im realen Spiel sicherlich noch verbessern können, die Zwischensequenzen zeigen schließlich eine höhere Grafikqualität (zu allerdings niedrigeren Frameraten). Es ist ein wenig unklar, wieso das Spiel Frameraten-technisch in zwei so deutlich verschiedene Abschnitte zerfällt – dies hätte man besser angleichen sollen und nachfolgend die insgesamte Grafikqualität auf Systemen mit Leistungsreserven dann durch ein einfaches Supersampling ohne großen Aufwand weiter verbessern können. Sicherlich geht es bei Spielen wie FIFA 19 nicht primär um die Grafikqualität – andererseits handelt es sich hierbei um Großproduktionen mit nahezu gesichertem Umsatz, insofern kann man die Vermeidung einfacher Fehler doch irgendwie erwarten.

Die ComputerBase hat sich hingegen der Grafikkarten-Performance unter Call of Duty: Black Ops 4 gewidmet. Der reine Multiplayer-Shooter wurde unter seinem Battle-Royal-Modus "Blackout" getestet, da dort die Grafikkarten noch am ehesten gefordert waren – bei trotzdem allgemein hohen Frameraten. Denn für 60 fps reichen unter FullHD bei bester Bildqualität schon GeForce GTX 980 oder Radeon R9 390 – unter WQHD sind dies dann GeForce GTX 1070 oder Radeon RX Vega 56, während unter UltraHD tatsächlich schon eine GeForce RTX 2080 benötigt wird, um wirklich jene 60 fps im Schnitt zu erhalten. Bei geringeren Frameraten-Anforderungen sind natürlich auch kleinere Grafikkarten mit im Spiel, mit etwas abgesenkter Bildqualität ergeben sich umfangreiche Möglichkeiten, auch mit schwächerer Hardware dabei zu sein. Die Vorgaben der offiziellen Systemanforderungen passen gemäß dieser Benchmarks halbwegs, die für das "Competitive"-Settings geforderten GeForce GTX 1080 oder Radeon RX Vega 64 erreichen unter FullHD nahezu 120 fps und damit genau das, was für dieses Setting versprochen wurde (FullHD mit hoher Monitor-Refreshrate). Zwischen AMD und nVidia ergibt sich die typische CoD-Neigung pro AMD, die AMD-Karten laufen auch unter Call of Duty: Black Ops 4 ein paar Prozent besser als im Normalbild – mit einem deutlichen Ausreißer unter UltraHD, wo die Radeon RX Vega 64 der GeForce GTX 1080 gleich um +18% davonrennt. Daneben wäre der erhebliche Grafikkartenspeicher-Hunger des Spiels zu beachten, unter FullHD empfiehlt die ComputerBase gleich 6 GB und unter UltraHD dann 8 GB Grafikkartenspeicher.

Bei Tom's Hardware ist man der Bildqualität von nVidias DLSS Anti-Aliasing nachgegangen. Dies passierte wiederum unter den zwei derzeit verfügbaren Beispielen in Form von Final Fantasy XV sowie nVidias Infiltrator-Demo, wobei hierzu jeweils auch Screenshots ohne jedes DLSS geboten werden – und damit auch ohne der mit (dem normalen) DLSS einhergehenden niedrigeren Renderauflösung. Damit läßt sich besser beurteilen, wieviel Details mit dieser Kantenglättungs-Methode letztlich vernichtet werden – was meistens eine zugunsten von DLSS gehende Rechnung ergibt, denn auch das reguläre TAA kommt mit einem gewissen Weichzeichnereffekt daher. Als eigentliches Gegenargument darf jedoch immer noch gelten, das DLSS natürlich von einem entsprechend ausführlichem Training des Upscale-Filters abhängt – und aus den nur zwei vorliegenden Beispielen nicht auf die spätere Praxis im Spiele-Alltag geschlossen werden kann. nVidia muß an dieser Stelle tatsächlich erst einmal beweisen, das echte Spiele mit DLSS wirklich gut aussehen und dabei möglichst wenig Stellen zeigen, wo DLSS nicht wirkt bzw. sogar Artefakte zeigt. Letzteres ist aufgrund der Funktionsweise des durch Deep Learning trainierten Upscale-Filters nie gänzlich auszuschließen – es kann also nur die reine Praxis entscheiden, welche derzeit aber weder für RayTracing noch für DLSS erreicht ist.

Über Imgur wurden wiederum die neuen CPU-Verkaufszahlen (des deutschen Einzelhändlers Mindfactory) veröffentlicht – welche für den Monat Oktober 2018 den erwarteten großen AMD-Sieg aufzeigen. So ergab sich ein Stückzahlen-Verhältnis von 71:29 zwischen AMD und Intel, selbst beim Umsatz lag jenes noch mit 59:41 jeweils pro AMD. An dieser Stelle zeigen sich dann die Auswirkungen von Intels 14nm-Lieferproblemen auf einen ganzen Monat bezogen – und dies obwohl Intel im abgelaufenen Monat (in Form des Coffee-Lake-Refreshs) neue Prozessoren vorgestellt hatte und damit neue Kaufanreize bot. Doch deren Preislagen zeigen genauso auf eine schlechte Verfügbarkeit hin – und wer keine Ware auch wirklich liefern kann, kann eben nichts real verkaufen. Allerdings ist die Situation im Retail-Segment auch eine klare Übertreibung von Intels 14nm-Lieferproblemen, da Intel derzeit alle Ware dem OEM-Segment zukommen läßt – zum einen, weil dort einzuhaltende Verträge existieren, zum anderen weil Intel sich dort die Verärgerung der Kundschaft viel weniger leisten kann. Im insgesamten Prozessoren-Markt haben diese Zahlen aus dem Retail-Segment also nur einen marginalen Einfluß, verändern vielleicht nur etwas im Nachkomma-Bereich. Nichtsdestotrotz eröffnen sich hiermit Chancen für AMD, endlich einmal zu Kunden durchzukommen, an welche man bisher nie etwas verkaufen konnte – und gerade jetzt hat AMD ja auch konkurrenzfähigen Produkte. Gleichfalls bekommen die großen PC-Hersteller gut vorgeführt, wie problematisch die Bindung an nur einen Zulieferer werden kann – was dann eigentlich Denkprozesse zugunsten einer größeren Auswahl an Zulieferern in Gang setzen sollte.

Die Zahlen zur weltweiten Betriebssystem-Verbreitung (für PCs) für den abgelaufenen Monat Oktober 2018 zeigen dagegen die üblichen kleineren Veränderungen: Beim eher auf die westliche Welt ausgerichteten Statistik-Dienstleister StatCounter steht es derzeit zu 28,4% zu 40,6% zwischen Windows 7 und 10 – womit Windows 7 immerhin 2,0 Prozentpunkte verloren hat, Windows 10 hingegen sogar 0,3 Prozentpunkt verloren haben soll. Selbige Statistik wird allerdings für diesen Monat maßgeblich durch die insgesamte Betriebssystemstatistik verzerrt, welche im Oktober 2018 plötzlich 5,4% unbekannte Systeme ermittelt – ein Wert, welcher ansonsten konstant unter der 2-Prozent-Marke liegt. Beim eher auf den gesamten Planeten ausgerichteten Statistik-Dienstleister NetMarketShare wurde die anstehende Wachablösung zugunsten von Windows 10 dagegen immer noch nicht vollzogen: Derzeit steht es 39,4% zu 38,3% zwischen Windows 7 und 10, womit Windows 7 um 1,5 Prozentpunkte verlor sowie Windows 10 um 0,9 Prozentpunkt hinzugewann. Sollten sich nicht wieder statistische Ausreißer wie im Vormonat ereignen, dürfte die entsprechende Statistik zum laufenden Monat November auch bei NetMarketShare dann Windows 10 endgültig vorn (oder wenigstens auf gleicher Höhe) sehen.