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Hardware- und Nachrichten-Links des 30./31. Mai 2016

So interessant auch die GeForce GTX 1070 geworden ist, mit dem Launch selber hat sich nVidia keine Sympathien erarbeitet: Zu kurzfristig angesetzt, mit dem (lange vorher bekannten) Broadwell-E-Launch und auch noch dem Auftakt zur Computex kollidierend, hat man von den Hardware-Redakteuren einfach zu viel abverlangt. Daher fehlen beim 1070er Launch auch die Tests einiger bedeutsamer Quellen, wie von AnandTech, Computerbase, TechPowerUp und Hardware.fr. Andere Testredaktionen lieferten dann nur arg abgespeckte Tests ab, wie beispielsweise bei Toms' Hardware (aber auch anderen) zu sehen. Inzwischen ist natürlich klar, wieso nVidia sich zu so einem Hauruck-Vorgehen entschlossen hat – AMDs Polaris-Ansatz ist derart kostengünstiger, das man einfach vorher ein gutes Presseecho mitnehmen wollte, ehe dann die Konzentration vieler Grafikkarten-Käufer in Richtung Polaris-Hardware geht. Dennoch muß kritisiert werden, das somit zu wenige Informationen für eine die Angelegenheit wirklich erschöpfend behandelnde Launch-Analyse zur Verfügung standen. Bei aller Liebe zu möglichst vielen Testberichten (und damit einer großen Menge an auswertbaren Benchmarks) sollten die Hersteller darauf achten, das diejenigen Hardwareredaktionen mit den tiefgehenden Testberichten jederzeit primär beliefert werden.

Ein anderer Punkt, der sich aus dem Launch der GeForce GTX 1070 ergeben hat, sind die geringfügigen Veränderungen im 3DCenter Performance-Index bei GeForce GTX 980 Ti und Titan X: Bei letzterer Karte verschob sich der 4K Performance-Index nur minimal von vorher 104% auf nunmehr 105% – eine eher optische Korrektur, welche die konkreten Abstände der GeForce GTX Titan X gegenüber den naheliegenden GeForce GTX 980 Ti (100%) und GeForce GTX 1070 (107%) besser aufzeigen soll. Unter dem FullHD Performance-Index gab es hingegen größere Veränderungen: Die GeForce GTX 980 Ti ging von vorher 730% auf nunmehr 750% hoch, die GeForce GTX Titan X von vorher 760% auf nunmehr 780%. Der Wert der GeForce GTX 1080 von 960% sowie die Werte von Radeon R9 Fury X (670%) und GeForce GTX 970/980 (520% bzw. 600%) blieben unverändert – es gab hierbei also keinen allgemeinen Performanceboost, sondern nur eine gewisse Korrektur bei diesen beiden früheren Enthusiasten-Lösungen.

Grundlage hierfür dürfte wohl sein, das bei deren primärer Index-Festsetzung vor gut einem Jahr zum einen ein schlechterer CPU-Unterbau als heute zur Verfügung stand, zum anderen seinerzeit auch noch die ganzen schlauchenden Benchmark-Titel der Spielesaison 2015/16 fehlten. Damit konnten diese Karten seinerzeit gerade unter der FullHD-Auflösung nicht ihr ganzes Potential aufzeigen, liefen wohl schlicht zu oft in CPU-Limits (durch zu geringe Grafikanforderung und/oder zu schwache CPUs). Dies passiert bei Enthusiasten-Grafikkarten unter der FullHD-Auflösung inzwischen fast regelmäßig, womit unser Performance-Index dann entsprechend darauf angepasst werden muß – wie hiermit geschehen. Die Index-Werte der anderen Karten stimmen derzeit wohl noch (wie gesagt keine Verschiebung bei Radeon R9 Fury X und GeForce GTX 970/980) – aber hierzu wird es in den nächsten Wochen sicherlich umfangreich neue Performancewerte geben, kann man damit dann auch die Performance aller kleineren Karten nochmals neu bewerten.

Die PC Games Hardware vermeldet nunmehr (etwas) genauere Daten zum kürzlich schon erwähnten neuen Asus Gaming-Notebook mit einer Grafiklösung auf Performance-Niveau oberhalb der GeForce GTX 1080. Das Asus GX800 bleibt beim bewährten 17-Zoll-Format (Update: doch 18,4 Zoll), verwendet einen Skylake-Vierkerner auf immerhin 4.4 GHz Takt und setzt bei der Grafiklösung auf ein "aktuelles nVidia-SLI", wobei jeder der beiden Grafikkarten für 150 Watt TDP ausgelegt ist. Eine echte Beantwortung der Frage, was da nun verbaut ist, stellt dies immer noch nicht da – aber zumindest wäre erst einmal die These wiederlegt, es könnte sich um eine AMD-Grafiklösung handeln. Zur von Asus geteaserten Performance würde eventuell eine (auf etwas niedrigeren Mobile-Taktraten) laufende GeForce GTX 1070 im SLI-Verbund passen, alternativ aber auch eine auf etwas höheren Taktraten als regulär laufende GeForce GTX 980/Notebook im SLI-Verbund. Generell betrachtet ist die Verwendung von SLI aber eher zu kritisieren, da SLI & CrossFire auf einem eher absteigenden Ast zu sehen sind – und man am Ende eine ähnliche Performance auch mit einer einzelnen GeForce GTX 1080 auf Desktop-Taktraten und möglichst freiem Power-Limit in diesem wassergekühlten Notebook hätte erreichen können.