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Hardware- und Nachrichten-Links des 30./31. Dezember 2019

Twitterer 'Komachi' bringt über neue Device-Nummern-Einträge die Kunde von neuen AMD-Grafiklösungen: Tweet #1 bezieht sich auf die Radeon RX 5600 für OEM-Hersteller, welcher nunmehr mittels ihrer Device-Nummer eindeutig dem Navi-10-Chip zugeordnet werden konnte. Für die im Retail-Segment erscheinende Radeon RX 5600 XT ist das gleiche zu erwarten, womit sämtliche Thesen über einen anderen Grafikchip bei der Radeon RX 5600 Serie obsolet sein dürften. Tweet #2 bestätigt hingegen die Existenz einer "Radeon RX 5700M" – sprich einer größeren Mobile-Lösung von AMD, mutmaßlich ebenfalls auf Basis des Navi-10-Grafikchips. Jene wurde Mitte November bereits seitens Notebookcheck derart genannt, konnte aber bislang noch nicht unabhängig bestätigt werden. Man darf gespannt sein, inwiefern AMD zur kommenden CES (7.-10. Januar in Las Vegas, mit einer AMD-Keynote am 6. Januar um 23:00 deutscher Zeit) hierzu etwas sagt. Wahrscheinlich werden zu einem solchen Event eher die großen Innovationen im Vordergrund stehen – für AMD sind dies im Jahr 2020 zum einen Zen 3, zum anderen die RDNA2-Architektur bei PC-Grafikchips und NextGen-Konsolen. Aber als Anwärmer oder Übergang zwischen Hauptthemen geht man durchaus gern auch auf aktuelle Produkte ein – sofern Radeon RX 5600 /XT sowie Radeon RX 5700M zur CES wirklich schon derart spruchreif sind.

AMD Mobile (2020) nVidia Mobile (2019) nVidia Mobile (2020)
- GeForce RTX 2080 Mobile GeForce RTX 2080 Super Mobile
- GeForce RTX 2070 Mobile GeForce RTX 2070 Super Mobile
Radeon RX 5700M GeForce RTX 2060 Mobile GeForce RTX 2060 Super Mobile
- GeForce GTX 1660 Ti Mobile ???
Radeon RX 5500M GeForce GTX 1650 Mobile GeForce GTX 1650 Super Mobile
Radeon RX 5300M - -
Performance-Einordnung nur extrem grob zu sehen, anhand der Daten der Vorstellungen von AMD & nVidia (frühere Meldungen No.1, No.2 & No.3)

WCCF Tech sprechen über aus Fernost stammende Daten zu Engineering Samples von Intels "Comet Lake" – mit teilweise abweichenden Daten. So soll Intel für sein Spitzenmodell über eine Benennung à "Core i9-10900KF" nachdenken. Vermutlich dürfte dies aber nur in den falschen Hals geraten sein, denn wahrscheinlich dürften "Core i9-10900K" und "Core i9-10900KF" gleichzeitig existieren – der eine mit integrierter Grafik und der andere mit deaktivierter Grafik (wie bislang alle Modelle mit "F"-Suffix). Weiter geht es allerdings mit einer angeblichen integrierten Grafiklösung namens "UHD Graphics 730" sowie einem Sockel 1159 – was nun wirklich abweichend ist vom bisher bekannten Stand (HD Graphics 630 & Sockel 1200). Bezüglich der integrierten Grafik ist eine weitere Umbenennung natürlich jederzeit möglich, schließlich will man wenigstens optisch etwas neues bieten. Der abweichende Sockel, welcher von WCCF Tech ausdrücklich betont wird, ist dagegen ein interessanter Fall – wurde jener schließlich schon einmal bei gefälschten Inte-Folien von diesem Juli 2019 genannt. Tom's Hardware (via PC Games Hardware) bringen an dieser Stelle die These der Co-Existenz von zwei Sockeln für die Comet-Lake-Generation ins Spiel: Der größere Sockel könnte für die stärkere Spannungsversorgung der 125W-Modelle notwendig sein, während für die gewöhnlichen 65W-Modelle der Sockel 1159 reichen würde.

Technisch gesehen ist dies eine vernünftige Erklärung, für alle anderen Aspekte wäre eine solche Auflösung jedoch gewöhnungsbedürfig bis katastrophal: Schließlich gäbe es dann keine einheitliche Mainboard-Plattform mehr, sprich wäre kein Umrüsten des Prozessorens von einem 65W- zu einem 125W-Modell (und vice versa) möglich. Genauso müssten die Mainboard-Hersteller fast alle Platinen doppelt auflegen – einmal für den Sockel 1159 und einmal für den Sockel 1200. Sicherlich muß nicht jedes Billig-Board für den Sockel 1200 erscheinen und nicht jedes HighEnd-Board für den Sockel 1159, ein stattlicher Mehraufwand wäre es dennoch für die Mainboard-Hersteller, Distributoren und Einzelhändler. Dabei ist das Einsparpotential einer solchen Maßnahme vermutlich nahe dem Nullbereich: Sicherlich kostet ein Sockel 1159 für Intel geringfügig weniger als ein Sockel 1200. Dieser Kostenvorteil könnte aber durch die dann notwendigen zwei Produktionslinien (anstatt nur einer Produktionslinie bei einheitlichem Sockel) samt doppeltem Aufwand in vielen Support- und Marketing-Fragen gleich wieder aufgefressen werden. Ob dies für Intel eine gute Kalkulation darstellt, darf bezweifelt werden – schließlich zieht man sich in jedem Fall den Unmut von Kunden, Fachpresse und Mainboard-Herstellern zu, was kalkulatorisch zwar schwer zu erfassen ist, aber irgendwann und irgendwie auch kosten wird. In der aktuellen Situation von Intel, wo man sowieso nur gute Miene zu AMDs weitgehendem Sieg machen kann, wären zwei Sockel innerhalb desselben Produkt-Portfolios eine der dummstmöglichen Entscheidungen, welche man überhaupt treffen kann. Wirkliche Chancen sind jener These damit nicht einzuräumen, wahrscheinlich kommt Comet Lake im Desktop ganz gewöhnlich mit nur einem Sockel daher – egal ob nun Sockel 1159 oder Sockel 1200.

Golem berichten über ein weiteres chinesisches CPU-Projekt mit einem zu vermeldenden kürzlichen Erfolg: Die "Loongson"-Prozessoren in der neuen 4000er Serie sollen doppelt so schnell wie die bisherige 3000er Serie daherkommen – und damit an die Performance der früheren "Bristol Ridge" APUs von AMD heranreichen. Selbst wenn diese Hersteller-Aussagen derzeit nicht geprüft werden können, scheint auch dieses chinesische CPU-Projekt nunmehr in Richtung echter Nutzbarkeit unter alltäglichen Anforderungen zu gehen. Der eigentliche Nachteil der Loongson-Prozessoren liegt sowieso eher in der Abstammung von der MIPS-Architektur, welche nur von einigen Linux-Distributionen überhaupt angesprochen wird. Allerdings war "Loongson" anfänglich auch eher als wissenschaftliches Projekt (der chinesische Akademie der Wissenschaften) gedacht und wurde dort beispielsweise für den (rein) chinesischen Supercomputer "Dawning 6000" eingesetzt. Mittels der neuen Marschrichtung hin zu einer chinesischen IT-Eigenständigkeit könnte natürlich auch noch eine "gewöhnliche" kommerzielle Nutzung dieser Loongson-Prozessoren stattfinden – und in jedem Fall ergibt sich somit eine Fallback-Lösung, falls andere chinesische CPU-Entwicklungen scheitern sollten. Interessanterweise findet damit derzeit in China ein sogar breiter angelegter Wettbewerb verschiedener CPU-Entwickler (Loongson, Sunway Thatic & Zhaoxin) statt, als im Westen mit seinem ewigen Duopol aus AMD & Intel.