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Hardware- und Nachrichten-Links des 3. Mai 2013

Derzeit kursieren mal wieder Gerüchte, AMD stehe vor einer Übernahme – mit der besonderen Note, daß diesesmal Intel der Interessent sein soll. Dabei wird sogar die alte Gegenargumentation, daß Intel eine AMD-Übernahme aus wettbewerbsrechtlichen Gründen niemals zustande bekommen würde, mit Verweis auf den boomenden Markt der Prozessoren des Smartphone- und Tablet-Segments zurückgewiesen, wo AMD und Intel bislang noch keine größere Bedeutung haben. Trotzdem dürfte speziell diese Übernahmen in der Realität jedoch nicht funktionieren – nur weil Börsenanalysten einen Speicherchip nicht von einer Intel-CPU unterscheiden können, werden die Wettbewerbshüter nicht verkennen, daß eine Ehe von AMD und Intel den Markt der Prozessoren für Desktop und PCs in einen klassischen Monopol-Status lavieren würde.

Sofern die Wettbewerbsgesetze in den USA noch halbwegs so eingehalten werden wie anno dazumal (Zerschlagung von Standard Oil und Aufteilung von AT&T), wird Intel niemals ein Risiko eingehen, welches schließlich Maßnahmen von einer Oberaufsicht der Wettbewerbshüter über alle Geschäftsentscheidungen bis hin zu einer glatten Unternehmenszerschlagung ergeben kann. Eine Übernahme von AMD durch eine andere Firma ist dagegen jederzeit möglich – die Frage ist nur, wer sich AMD in der derzeit schlechten Unternehmensverfassung mit dem eher vagen Zukunftsausblick anlachen will. Zumindest läßt sich über solcherart Gerüchte herzlich diskutieren.

AMD hat im Zuge der Vorstellung zweier neuer Bulldozer/Vishera-Prozessoren samt einiger Preissenkungen bei den bisherigen Bulldozer/Vishera-Modellen auch die Preise anderer AMD-Prozessoren gesenkt, meistens bei den kleineren Llano- und Trinity-basierten APUs. Der Planet 3DNow! hat alle diese Preissenkungen notiert, wobei nur die Hälfte des Portfolios eine Preissenkung abbekam, welche dann üblicherweise im Rahmen von 10 bis 15 Prozent lag. Besondere Schmankerl sind leider nicht dabei – wenn man ein APU-basiertes System auflegen ist, war AMD auch vorher schon erste Wahl, für Systeme des Enthusiasten-Bereichs fehlt AMD dagegen nach wie vor die grundsätzliche Performance und läßt sich dies auch kaum mit Preissenkungen egalisieren.

Die PC Games Hardware berichtet über einen auf 7 GHz übertakteten Haswell-Prozessor – im genauen wurde dabei das kommende Top-Modell Core i7-4770K auf 7012 MHz Takt gebracht. Dabei wurde die Haswell-Möglichkeit der Grundtakt-Übertaktung nicht genutzt, sondern vielmehr sogar der Grundtakt von 100 MHz auf 91 MHz gesenkt, um dann mit dem Multiplikator x77 arbeiten zu können. So oder so geht Haswell damit in Takt-Regionen, die eher der 22nm-Fertigung entsprechen, welche aber bei Ivy Bridge selten erreicht wurden – hier limitiert vor allem der (vergleichsweise) niedrige maximale Multiplikator von x63. Allerdings scheint auch dieses Taktergebnis unter Zuhilfenahme extremer Kühlmethoden wie flüssigem Stickstoff erreichen worden zu sein – die eigentliche Frage zum Haswell-Overclocking lautet allerdings, ob die "Übertaktung für den Hausgebrauch" mehr ergibt als von Sandy Bridge (~4.5 GHz) und Ivy Bridge (zwischen 4.5 und 5 GHz) her gewohnt.

Wie u.a. der Spiegel berichtet, hat der Bundesrat die Bestandsdatenauskunft passieren lassen, das Gesetz kann also demnächst in Kraft treten. Nachdem die Bestandsdatenauskunft im Bundestag die Stimmen von CDU/CSU & FPD als auch der SPD hinter sich hatte, war aus dem Bundesrat sowieso kein Störfeuer zu erwarten gewesen, selbst wenn dies einige Optimisten bis zuletzt gehofft hatten. Die eigentliche Frage ist, wie schnell die passende Verfassungsbeschwerde kommt: Denn trotz anderslautender Politikermeldungen ist die neue Regelung teilweise deutlich invasiver als die alte Regelung – welche ironischerweise ausgerechnet wegen Bedenken des Verfassungsgerichts neu gestaltet werden musste. Daß die neue Regelung vor dem Verfassungsgericht Bestand haben soll, ist absolut nicht zu sehen – so daß eher nur die Frage interessiert, wie schnell die neue Regelung von diesem wieder gekippt wird.