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Hardware- und Nachrichten-Links des 29./30. November 2016

PC Perspective bieten einen weiteren Vorgeschmack auf die Kaby-Lake-Performance mittels des Tests eines entsprechenden HP-Notebooks – im Vergleich zum baugleichen HP-Modell mit Skylake-Prozessor. Ähnlich wie bei den Desktop-Modellen liegt zwischen den getesteten Mobile-CPUs Core i7-6500U (Skylake) und Core i7-7500U (Kaby Lake) beim Basetakt eine Differenz von 200 MHz (+8,0%), beim maximalen Turbotakt sind es allerdings gleich 400 MHz mehr (+12,9%) – wohl ein Ausdruck der verbesserten 14nm-Fertigung von Intel bei der Kaby-Lake-Generation. Die angetretenen Benchmarks sehen im CPU-Bereich dann das Kaby-Lake-Notebook allerdings um gleich +17,2% vorn, bei der integrierten Grafik sind es sogar +18,7%. Dies bestätigt frühere Tests, das Kaby Lake im Mobile-Segment stärker als die nominelle Taktratensteigerung an Performance hinzugewinnt – primär wohl durch eine klar bessere Ausnutzung des Turbomodes durch eben Intels verbesserte 14nm-Fertigung. Im Desktop-Bereich schlägt hingegen fast nur der Mehrtakt an, hier sind zwischen 5-10% Performanceaufschlag (Test 1, Test 2 & Test 3) durch Kaby Lake zu erwarten.

Ein Blogeintrag bei Intel vermeldet den Launch der Desktop-Modelle von Kaby Lake im übrigen für den Januar 2017. Genauer wird dies leider nicht ausgeführt und auch die Anfang 2017 stattfindende Elektronik-Messe CES wurde in diesem Blogeintrag nicht erwähnt. Da sich selbiges allerdings anbietet, Kaby Lake ganz augenscheinlich spruchreif ist und Intel letztlich die CES schon des öfteren für einen großen Produktlaunch benutzt hat, kann man durchaus die Vermutung aufstellen, das die Desktop-Modelle von Kaby Lake letztlich zur CES 2017 offiziell vorgestellt und danach umgehend in den Handel entlassen werden. Eine Messe ist zwar eigentlich ein etwas ungünstiger Launchtermin, da zu viele Hardware-Journalisten auf eben dieser weilen und damit zu wenige Testredakteure für intensive Tests zur Verfügung stehen – allerdings gibt Intel den Hardwaretestern in aller Regel einen ausreichenden zeitlichen Vorlauf (im Gegensatz zu AMD & nVidia bei ihren Grafikchips), dies war zumindest bei früheren Intel-Launches zur CES nie ein wirkliches Problem. Lieferprobleme dürften ebenfalls nicht zu erwarten sein, wenn in Fernost die Kaby-Lake-Prozessoren teilweise schon (unter der Hand) verfügbar sind – und letztlich hat Intel hier ja auch keine neue Architektur und keine (grundlegend) neue Fertigung am Start, kann man eher von einem problemlosen Launch samt ausreichenden Liefermengen ausgehen.

Bezüglich AMDs Zen-Prozessoren hat AMD einen am 13. Dezember 2016 stattfindenden offiziellen Teaser bekanntgegeben: Hierzu wird in einem (erst nach Registrierung bei AMD verfügbarem) Livestream um 22 Uhr deutscher Zeit über Zen unter Gaming-Bedingungen gesprochen werden bzw. ein entsprechendes System in Action gezeigt werden. Technische Hntergründe dürften hierbei weniger zur Sprache kommen, wahrscheinlich ist das ganze eher als reine Show-Veranstaltung zur Anheizung des Hypes und natürlich auch, um Intels Kaby Lake ein wenig in die Parade zu fahren, gedacht. In der Teaser-Ankündigung nennt AMD im übrigen weiterhin das erste Quartal 2017 als Einführungstermin für Zen – was AMD noch alle Möglichkeiten offen läßt. Es besteht die gewisse Hoffnung, das AMD auf der CES zum Jahresanfang 2017 Zen mehr oder weniger offiziell vorstellt sowie das der nachfolgende Marktstart dann zur Mitte des Januar ansteht (angeblich 17. Januar 2017). Gut möglich natürlich, das AMDs Auslieferungsmengen zu diesem Zeitpunkt einem größeren Kundenansturm nicht standhalten und Zen-Prozessoren die ersten Wochen über eher schwer erhältlich sind – aber dies kann man ja dann auch eher als "Markterfolg" auslegen, was die Launchplanungen nicht beeinflussen muß. Weit wichtig für AMD wird sein, all die hochgesteckten Erwartungen wenigstens halbwegs erfüllen zu können – und damit vor allem dem Wettbewerb im Prozessoren-Markt endlich wieder einmal ernsthaft anzufachen.

Gemäß der DigiTimes wollen Asus, Gigabyte, Lenovo und MSI auf der kommenden CES 2017 (5. bis 8. Januar 2017 in Las Vegas) ihre neuen Notebook-Designs auf Basis von Intels Kaby Lake und nVidias GP107-Chip vorstellen, die Mainboard-Hersteller sollen hingegen ihre neuen Mainboards auf Basis von Intels 200er Chipsätzen zeigen. Alle diese Produktvorstellungen müssen natürlich nicht zwingend bedeuten, das die entsprechenden Chipentwickler den Launch der zugrundeliegenden Chips ebenfalls zur CES 2017 ansetzen – denkbar ist das aber schon. Das Thema Intels Kaby Lake wurde vorstehend schon behandelt – bleiben nVidias GP107-Chip und die darauf basierenden Mobile-Lösungen GeForce GTX 1050 & 1050 Ti für Notebooks übrig. Jene sollten schon laut einem früheren Gerücht erst im Januar 2017 erscheinen, jenes Gerücht scheint sich nunmehr zu bewahrheiten. Allerdings sagt gerade im Mobile-Bereich ein offizieller Launch nun ziemlich gar nichts aus – am Ende müssen die einzelnen Notebook-Hersteller ihre eigenen Designs fertigstellen, jene ausreichend prüfen lassen und dann auch noch bei jeder einzelnen Komponente lieferbar sein, um wirklich in den Einzelhandel zu gehen. Bei einer CES-Demonstration neuer Notebooks kann es also gut und gerne bis zum Februar oder gar März 2017 dauern, ehe diese neuen Notebooks dann wirklich verfügbar werden.

Nach wie vor nicht gut für AMD sieht es allerdings aus, wenn nVidia nun mit dem eigentlich eher spät herausgekommenden GP107-Chip tatsächlich noch früher in den Mobile-Markt kommt als AMD mit seinem nominell im Sommer veröffentlichten (und schon zum Jahresanfang breit als "Mobile-Hoffnungsträger" angekündigtem) Polaris-11-Chip. Sicherlich sind die entsprechenden Radeon Pro 450, 455 & 460 Mobile-Lösungen in jeder Menge Apple-Notebooks verbaut (die meisten allerdings noch nicht lieferbar), aber im eigentlichen PC-Markt gibt es bislang noch absolut keine Notebooks basierend auf diesen Polaris-abstammenden Mobile-Lösungen zu finden. Jetzt nun kommt nVidia mit dem viel später in den Markt gekommenen GP107-Chip und schickt sich an, AMD gerade in diesem volumenträchtigen Segment der Gaming-Einsteigerlösungen noch die Butter vom Brot zu nehmen. Ob sich unter dieser Voraussetzungen die zuletzt eigentlich vernünftigen Mobile-Marktanteile von AMD halten lassen, darf doch etwas bezweifelt werden. Insbesondere angesichts dessen, wie heftig AMD auf der Mobile-Ausrichtung des Polaris-11-Chips herumgeritten ist, verwundert diese lange Zeitspanne zwischen ersten Ankündigungen und (immer noch nicht) kaufbaren Produkten um so mehr.