Bei Hot Hardware hat man sich angesehen, wie eine Grafikkarten-Aufrüstung einem alten Core-2-Quad-System noch auf die Sprünge helfen kann. Ausgangspunkt war dabei ein Core 2 Quad Q6600 – seinerzeit eine sehr beliebte CPU, wenngleich von Hot Hardware unübertaktet auf nur 2.4 GHz eingesetzt. Damit wurde verglichen, was eine Aufrüstung von einer GeForce GTX 260 auf eine GeForce GTX 660 an Performance-Gewinn einbringt – unter 1920x1080 mit 4xAA waren dies im Schnitt der Benchmarks gute 93,7 Prozent. Leider wurde das ganze nicht mit einem aktuellen System gegengecheckt – dabei hätte man sehen können, was man auf der CPU-Seite an Performance verliert. So läßt sich nur theoretisch sagen, daß zwischen GeForce GTX 260 und 660 auf einer aktuellen CPU ein Performance-Unterschied von ca. +150% liegen sollte, man angesichts der real erzielten +93,7% also doch noch reichlich an Performance verschenkt.

Sicherlich wäre es deutlich besser gewesen, den Core 2 Quad auch übertaktet auszumessen (so wie diese Prozessoren auch oftmals in der Praxis betrieben werden), dies hätte in einigen der Testspiele wesentlich weitergeholfen. Nichtsdestotrotz liegt das Ergebnis der Messungen von Hot Hardware sogar noch etwas über den Erwartungen, sind unsere bisherigen Prognosen zum Thema "Core 2 Duo/Quad mit aktueller Grafikkarte" möglicherweise etwas konservativ angesetzt. Effektiv ist es zwar in keinem Fall, eine so alte und niedrig getaktete CPU mit einer neuen Grafikkarte des Performance-Segments zu paaren, aber man gewinnt trotzdem eindrucksvoll an Performance gegenüber älteren Grafikkarten hinzu, wie der Test von Hot Hardware nachdrücklich beweist.

Nachdem gestern die PC-Hersteller Microsoft Mitschuld am schwachen PC-Markt gegeben haben, schiesst Microsoft nunmehr zurück und beschuldigt (rein intern) die PC-Hersteller, den Windows-8-Start durch die schwache Verfügbarkeit von Touchscreen-Geräten nicht ausreichend unterstützt zu haben. Laut Golem haben die PC-Hersteller hierfür jedoch eine einfache Erklärung: Hochpreisige Touchscreen-Geräte "würden sich die Kunden zwar gerne ansehen, aber kaufen würden sie dann preiswerte Geräte." Und natürlich wollen die Hersteller auch nicht auf einer Menge an nicht verkauften hochwertigen (aka hochpreisigen) Geräten herumsitzen, weswegen man anfänglich ein wenig konservativ in den Markt gegangen ist.

Am Ende zeigt dies wieder auf das grundsätzliche Problem von Windows 8 hin, daß jenes allein als Touchscreen-Betriebssystem ausgerichtet ist, jeder (medial ausschlachtbare) andere bedeutsame Ansatz fehlt. Wieviel dieser Mono-Ansatz momentan wert ist, zeigen einem dann die Marktergebnisse: Windows 8 wurde zwar anfänglich gut verkauft, dürfte jedoch nur bei einem Bruchteil dann auch wirklich auf Touchscreen-Gerätschaften zum Einsatz kommen. So wie Microsoft sich das vorgestellt hat – daß Touchscreen-Geräte mit Windows 8 den Markt umkrempeln – funktioniert es augenscheinlich nicht. Aus Konsumentensicht wäre demzufolge zu hoffen, daß Microsoft beim angeblich schon im Sommer kommenden "Windows Blue" die Schlüsse hieraus zieht und mehr für den "normalen" Windows-Kunden tut – sprich denjenigen, der das Microsoft-Geschäft derzeit immer noch am Laufen hält.

Bei komplizierten gesellschaftlichen und politischen Themen kann man schnell den Überblick über die vorhandene Fakten- und Datenbasis verlieren – und urteilt unter Umständen wegen einer unzureichenden Wissenslage falsch, was man dann nach Bekanntwerden des (einem selber) fehlenden Fakts auch durchaus schmerzlich erkennt. Da eine eigene Faktenrecherche bei komplexen Themen jedoch immer sehr mühsam ist, verlassen wir uns halt gern auf das schon vorhandene Teilwissen – ein unbefriedigender Zustand, welchem die Telepolis mit der Idee des Leser-getriebenen Faktenchecks abhelfen will: Hierbei werden zu einem Thema innerhalb einiger Tage über die Leser alle relevanten Ansichten und Fakten zusammengetragen, danach wird das ganze redaktionell verdichtet. Im finalen Zustand kann man sich das ganze schon zum Thema "Organspende-Ausweis" geben, während das Thema "Textil-Boykott" gerade neu gestartet wurde und daher auf weitere Fakten-Eintragungen wartet.