28

Hardware- und Nachrichten-Links des 28. Januar 2013

Die PC Games Hardware beschäftigt sich in ihrer Redaktionskolumne mit dem schwachen Angebot an wirklich hochklassigen PC-Monitoren oberhalb der FullHD-Auflösung: Zum einen ist die DPI-Entwicklung seit Jahren auf einem gewissen, inzwischen nur mittelprächtig zu nennenden Niveau festgefroren, zum anderen stört bei größeren Monitoren wohl auch noch ein gewisser "Kristalleffekt". Generell kann man hier nur beipflichten und diesen Mangel kritisieren – die Monitorhersteller haben sich so sehr auf günstige FullHD-Monitore eingeschossen, daß sie den Markt oberhalb dieser Auflösung und eventuell auch mal weitergehenden Qualitätsanforderungen weitestgehend negieren (wie auch in einem inzwischen lange laufendem Foren-Thread bemängelt). So kommt es zu der seltsamen Situation, daß der eigentliche Fortschritt nicht (wie sonst üblich) scheibchenweise erzielt wird, sondern im Monitor-Segment wohl (in einiger Zeit) mit einem riesigen Schritt auf 4K-Geräte gewechselt werden wird.

Der Heise Newsticker berichtet über eine Aussage des Acer-CEOs, wonach Windows 8 eine Mitschuld an der Schwäche des klassischen PCs innehaben soll. Dies ist eine interessante Umkehrung der Situation – denn eigentlich sollte Windows 8 doch den PC-Markt beflügeln, was aber ganz offensichtlich nicht gelungen ist. Microsoft hat zwar bisher jede Menge an Windows-8-Lizenzen verkauft, diese anfänglichen Verkaufserfolge wurden jedoch maßgeblich durch die zum 31. Januar auslaufenden günstigen Einführungspreise hochgetrieben. Rechnet man diesen Effekt auf die Verkaufszahlen an, sind jene letztlich gar nicht mehr so gut wie Microsoft es glauben machen will. Letztlich hat Windows 8 zum einen die normalen Verkäufe von Komplett-PCs sowie eine Minderheit von Windows-8-Fans hinter sich – doch die breite Masse der Technikkäufer konnte man mit Windows 8 bislang nicht erreichen, was sich dann eben auch in einem sehr mäßigen PC-Geschäft im vierten Quartal niederschlug (siehe die Geschäftszahlen von Intel und AMD).

Sicherlich gilt die Aufmerksamkeit jener breiten Masse der Technikkäufer heutzutage auch anderen Attraktionen (Tablets & Smartphones) – aber natürlich wäre es nun die Aufgabe des Microsoft-Marketings, sich richtig bemerkbar in den Vordergrund zu schieben. Bei Windows XP und 7 ist dies schließlich eindrucksvoll gelungen, selbst Windows Vista war zumindest ein Marketingerfolg. Doch Windows 8 will in dieser Frage gar nicht zünden – was primär an einer falschen Produktausrichtung hin allein auf Touchscreen-Geräte liegt, welche bei aller Zukunftsfreundlichkeit derzeit jedoch nur für einen kleinen Teil der Konsumenten interessant sind. Für die meisten Konsumenten kann bislang die Frage, was denn Windows 8 neben Metro & Touchscreen besser kann als Windows 7, nicht ausreichend bzw. eigentlich gar nicht beantwortet werden – und dies, weil hierzu eigentlich nichts markantes passiert ist. Microsoft hat es schlicht verpasst, Windows in anderen Richtung außerhalb der Touchscreen-Fähigkeit entscheidend weiterzuentwickeln.

Daß es bei Windows 8 viele kleine Verbesserungen unter der Haube gibt, bestreit niemand – was fehlt, ist ein zweites (oder drittes) großes Thema neben dem in der Praxis derzeit nur eine Minderheit interessierendem Metro/Touchscreen. Gerade da Windows 7 als ein sehr ausgereiftes Betriebssystem gilt, wäre ein solches zweites markantes Thema wichtig, da die vielen kleineren Verbesserungen zumeist nur Enthusiasten interessieren, im Massenmarkt dagegen kaum bekannt sind. In der Frage der Sicherheit hätte man beispielsweise so einiges tun können – denkbar wäre ein Betriebssystem-übergreifender Sandbox-Ansatz, wo der Benutzer die echte Kontrolle über Programme, deren Aktivitäten und Datenerhebung bekommt. Dieses zweite Thema könnte man dann im Massenmarkt als (alternativen) großen Vorteil des neuen Betriebsssystem verkaufen – und daß ein solches zweites Thema bei Windows 8 fehlt, scheint sich derzeit eben deutlich zu rächen.