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Hardware- und Nachrichten-Links des 29. Dezember 2021

Ein weiterer Testbericht zur GeForce RTX 2060 12GB kommt von Hardware Unboxed @ YouTube. In selbigem wird die neue nVidia-Karte leicht schlechter bewertet als bisher – natürlich weiterhin zwischen GeForce RTX 2060 6GB und GeForce RTX 2060 Super liegend, aber eher etwas zur kleineren als zur größeren Karte neigend. Insofern war es wohl weise Voraussicht, die Index-Werte zur GeForce RTX 2060 12GB eher etwas defensiv anzusetzen, denn dies entspricht (derzeit) ganz gut dem Schnitt der bislang vorliegenden drei Testberichte. Denkbarerweise könnte es nächstes Jahr weitere Testberichte zu dieser Karte geben, wenn selbige im Rahmen des Launches der GeForce RTX 3050 (voraussichtlich am 27. Januar) eventuell verstärkt mitgetestet wird.

FullHD/1080p WQHD/1440p
Radeon RX 6600 XT 125% 121%
GeForce RTX 3060 115% 117%
GeForce RTX 2060 Super 107% 107%
GeForce RTX 2060 12GB 100% 100%
GeForce RTX 2060 6GB 96% 96%
gemäß den Benchmarks der Hardware Unboxed unter 12 Spielen

Laut VideoCardz arbeitet AMD an einer neuen Ausbaustufe seiner Upscaling-Technologie, welche allerdings mittels "Radeon Super Resolution" (RSR) unter einem neuen Namen antreten soll. Technisch soll wohl nichts neues geboten werden, sondern gibt es faktisch das gleiche wie mit FSR – wobei natürlich dennoch gewisse Verbesserungen denkbar wären, derzeit aber noch nicht bekannt sind. Der Clou von RSR liegt in der Spiele-Unabhängigkeit – es soll ohne Eingriff des Spiele-Entwicklers bei allen Spielen funktionieren, welche einen exklusiven Fullscreen-Modus unterstützen (selbige Formulierung deutet darauf hin, dass es dann auch nur in diesem Bildausgabe-Modus funktioniert). Wird diese grundsätzliche Bedingung erfüllt, ist das ganze danach eine reine Treiber-Angelegenheit, sprich der Anwender kann es über den Radeon-Treiber aktivieren und steuern (somit ähnlich wie drübergelegtes Supersampling Anti-Aliasing).

Anzunehmenderweise dürfte AMD den RSR-Upscaler in seine Spieleprofil-Funktion im Treiber integrieren, womit man für jeden Spieletitel einen individuellen RSR-Grad (oder gar keinen) hinterlegen können sollte. Speziell bei der Spiele-Abdeckung wäre RSR den anderen Upscalern DLSS, NIS & FSR vom Start her weg komplett überlegen. Im Gegensatz zu FSR ist RSR allerdings ein reines AMD-Feature, welches zudem auf Grafikkarten der RDNA-Architektur (ab Radeon RX 5000 Serie) begrenzt ist. AMD soll RSR angeblich schon im Januar 2022 herausbringen – insofern darf erwartet werden, dass auf der kommenden CES vom 4. bis 8. Januar hierzu mehr gesagt wird. Denkbarerweise benutzt AMD das RSR-Feature sogar als Verkaufsargument für seine kommende Rembrandt-APU – welche erstmalig im iGPU-Bereich eine RDNA-basierte Grafiklösung enthalten wird. Da jene mit 12 Shader-Clustern zwar für iGPU-Verhältnisse stark ist, jedoch aus Desktop-Sicht dennoch nur untere Einsteiger-Klasse darstellt (Performance-Niveau GeForce GTX 1050 Ti), sollte ein Spiele-unabhängiger Upscaler an dieser Stelle besonders wertvoll sein.

WCCF Tech zeigen neue Benchmarks zum Core i5-12400 aus Fernost – wo womöglich schon ein Verkaufsmodell dieses kleinsten Alder-Lake-basierten Sechskerners im Einsatz war. Verglichen wurde dabei nur mit einem Core i9-11900KF, was bezüglich der Anwendungs-Performance wenig zielführend ist, aber immerhin im Gaming-Einsatz zum interessanten wie plakativen Ergebnis führt, dass der neue Sechskerner dem bisherigen Top-Modell (minimal) überlegen ist. Auf Basis von Benchmarks unter augenscheinlich durchschnittlichen Frameraten (samt üblicher Gaming-Auflösungen) wären jedoch sowieso keine großen Differenzen zu erwarten gewesen, dafür braucht es schon wirklich CPU-limitierte Settings. Hierzu liefert die gestern schon notierte Gegenüberstellung der Meßergebnisse von Igor's Lab und Le Comptoir du Hardware dann leicht gegensätzliche Ergebnisse zum Core i5-12400:

Spiele-Perf. 11700K 11900K 12400 12600K 12700K 12900K
Kerne & Abstammung 8C RKL 8C RKL 6C+0c ADL 6C+4c ADL 8C+4c ADL 8C+8c ADL
Igor's Lab (10T, 720p 99th) 81,3% 88,4% 84,8% 90,6% 95,0% 100%
Le Comptoir (11T, 1080p 1%) 76,4% 79,9% 84,8% 93,1% 97,0% 100%
Im Test von Igor's Lab wurde ein simulierter Core i5-12400 verwendet, im Test von Le Comptoir du Hardware ein Vorserien-Modell des Core i5-12400F.

Denn bei Le Comptoir gewinnt der Core i5-12400 tatsächlich die Spiele-Benchmarks gegenüber dem Core i9-11900K, doch bei Igor's Lab dreht sich hingegen das Bild exakt um. Dies deutet darauf hin, dass unter Betrachtung einer Vielzahl an Testberichten wechselhafte Resultate zu erwarten sind und insgesamt wahrscheinlich eher ein Gleichstand dieser Prozessoren-Modelle zu erwarten wäre. Dies ergäbe dann natürlich trotzdem einen (großen) moralischen Sieg des Core i5-12400, wenn selbiger im Gaming-Einsatz das bisherige Top-Modell (seitens Intel) erreichen kann. Zudem wird zumindest der Core i7-11700K jederzeit geschlagen, darauf deuten bereits beide vorliegenden Testberichte hin. Der Core i5-12400 wird mit dem Rest des non-K-Portfolios von Alder Lake zur CES 2022 offiziell vorgestellt werden und nachfolgend in den Handel gehen.