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Hardware- und Nachrichten-Links des 28. November 2013

Als Nachtrag zur Meldung über die "Grafikchip- und Grafikkarten-Marktanteile im dritten Quartal 2013" wäre noch anzumerken, daß es seitens Jon Peddie Research auch noch Ausführungen zum Verlauf des Marktes für Desktop-Grafikkarten gibt: Jener hat im dritten Quartal im Vergleich zum Vorquartal zwar 3,9% gewonnen, im Vergleich zum Vorjahresquartal jedoch ganze 17% verloren. Rein technisch befindet sich der Grafikkarten-Markt in einem langjährigem Abschwung – bezogen allein auf die verkauften Stückzahlen, nicht unbedingt auf den damit generierten Umsatz. Denn was wegbricht, sind in erster Linie LowCost-Grafikkarten, welche durch integrierte Grafikbeschleuniger ersetzt werden. Dies äußert sich auch in einer Rate an installierten Grafikkarten von derzeit nur 43% aller PCs – Anfang 2008 war dagegen in immerhin 63% aller PCs eine Grafikkarten zu finden.

Obwohl der Markt also optisch kleiner wird, kommt hier dennoch kein echter Bedeutungsverlust für AMD und nVidia heraus, welche nun einmal in erster Linie Gamer-Grafikkarten herstellen, während die integrierten Grafiklösungen in den Prozessoren von AMD und nVidia in aller Regel als reiner 2D-Bilderzeuger genutzt werden. Leider gibt es keine expliziten Statistiken, wieviel Grafikkarten in welchen Preissegmenten abgesetzt wurden – aber man darf durchaus annehmen, daß der mittel- und hochpreisige Bereich über die Jahre hinweg wenn dann eher zugenommen und kaum abgenommen hat. Allenfalls die Zeiträume, wann ein älteres Modell durch ein neueres Modell ersetzt wird, nehmen tendentiell zu. Dies dürfte sich aber im Normalfall durch einen weltweit größer werdenden Markt an PC-Gamern ausgleichen lassen. Letztlich fehlen hierzu allerdings wie gesagt konkrete Zahlen, um von wohlfeilen Annahmen hin zu belegbaren Aussagen zu kommen.

Videocardz berichten über eine im Dezember antretende GeForce GTX 780 Ti mit gleich 6 GB Speicher seitens EVGA – hinzu kommen ungelockte Spannung und kein TDP-Limit, was im Overclocking-Einsatz interessant werden dürfte. Mit dem Mehrspeicher ist die Karte dann ein echter Nachfolger der GeForce GTX Titan, nachdem die GeForce GTX 780 Ti im Referenzdesign nur 3 GB Speicher bietet. Zudem könnte man die Existenz dieser Karte in diese Richtung hin deuten, daß nVidia es den Grafikkarten-Herstellern frei läßt, schnellere Modelle der GeForce GTX 780 Ti aufzulegen und somit zumindest nicht in absehbarer Zeit eine "GeForce GTX Titan Ultra" oder etwas ähnliches erwartet werden kann. Womöglich hat nVidia die Pläne für eine solche Karte mit der GeForce GTX 780 Ti auch gänzlich ad acta gelegt – oder wartet einfach nur noch etwas ab, ob AMD nicht vielleicht doch noch eine schnellere Hawaii-Grafikkarte nachlegt.

Denn sobald die Chipfertigung des Hawaii-Chips – sagen wir ab dem Frühjahr 2014 – ansprechend läuft, könnte AMD sicherlich noch etwas schnelleres nachlegen. Weiteres Potential beim Hawaii-Chip liegt zudem in einem besserem Kühler, welcher die Karte auch bei hohen Chiptaktraten zuverlässig ohne Drosselung herunterzukühlen vermag. AMD könnte also durchaus noch eine bessere Hawaii-Grafikkarte herausbringen – dies muß nicht passieren, aber möglich ist es. Demzufolge dürfte nVidia es derzeit eher vermeiden, sich weitergehend zu offenbaren und wird eine mögliche "GeForce GTX Titan Ultra" bis zu diesem Zeitpunkt zurückhalten. Gänzlich klar sind die weiteren Pläne von AMD und nVidia aber sowieso nicht, derzeit dürften beide Grafikchip-Entwickler zuerst versuchen, so viel Geschäft wie möglich mit den neuen Grafikkarten-Serien mitzunehmen.