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Hardware- und Nachrichten-Links des 28. Mai 2018

Die PC Games Hardware hat im Veranstaltungs-Kalender der kommenden Computex (5. bis 9. Juni in Taipei, Taiwan) ein GeForce/Gaming-bezogenes "Produkt Briefing" seitens nVidia erspäht. Hieraus könnte man erste reale Informationen zu nVidias Turing-Generation ableiten – was alles von einer reinen (offiziellen) Namensnennung bis hin zu einer größeren Ankündigung sein könnte, letzteres wäre angesichts des zuletzt kolportieren Juli-Termins nicht wirklich undenkbar. Leider sind Seiten-Möglichkeiten wie neue Gaming-Monitoren auch nicht ganz auszuschließen, eine 100%ige Gewißheit zugunsten der Turing-Generation kann hiermit noch nicht geliefert werden. Generell sind größere Informationsbrocken auf einer Computex allerdings nicht gerade wahrscheinlich, nVidia dürfte sich hierfür lieber eine Veranstaltung aussuchen, zu welcher man die völlig ungeteilte Aufmerksamkeit der Fachpresse bekommt. Ein kleiner Turing-Teaser ist daher die wahrscheinlichste Auflösung – mit einer nachfolgenden Ankündigungs-Show dann irgendwann im Juli.

Chip Marktsegment Terminlage Grafikkarten (angenommenes) Performance-Ziel
GT104 HighEnd angbl. Juli 2018 GeForce GTX 1170/2070 & 1180/2080 1180/2080 ~ GeForce GTX 1080 Ti +5%
GT106 Midrange gesch. Herbst 2018 GeForce GTX 1160/2060 1160/2060 ~ GeForce GTX 1070
GT102 Enthusiast gesch. Ende 2018 bis Frühling 2019 GeForce GTX 1180/2080 Ti 1180/2080 Ti ~ GeForce GTX 1080 Ti +40%
GT107 Mainstream gesch. Frühling/Sommer 2019 GeForce GTX 1150/2050 & 1150/2050 Ti 1150/2050 Ti ~ GeForce GTX 1060 3GB
GT108 LowCost gesch. Frühling/Sommer 2019 GeForce GT 1130/2030 1130/2030 ~ GeForce GTX 1050 -20%
Die Aussagen dieser Tabelle sind durchgehend reine Annahmen; basierend auf den Möglichkeiten der 12nm-Fertigung.

Die ComputerBase notiert einen erheblichen Preisrutsch bei den Radeon RX Vega 56/64 Grafikkarten von teilweise über 100 Euro im Vergleich zu letzter Woche. Die Radeon RX Vega 56 wird nunmehr für 520-640 Euro angeboten (vorher 630-650 Euro), die Radeon RX Vega 64 nunmehr für 600-740 Euro (vorher 700-750 Euro). Es haben sich also vor allem die Bestpreise deutlich nach unten bewegt, in der Breite des Marktes ist dieser Preisrutsch dagegen noch nicht angekommen. Dies dürfte und sollte allerdings noch passieren, so das am Ende die beiden Vega-Karten auch ganz generell erheblich günstiger angeboten werden als bisher. Auf das gleiche Preis/Performance-Verhältnis wie die aktuellen nVidia-Angebote kommt AMD damit aber noch nicht, selbige Preissenkung reicht grob für die Hälfte des Weges. Sollten Radeon RX Vega 56/64 eines Tages einmal mal wieder für ihre Listenpreise von 399 bzw. 499 Dollar verfügbar werden (bedeutet eine nochmalige Preisreduktion um ca. 100 Euro), dann könnte AMD beim Preis/Performance-Verhältnis wieder ernsthaft mitspielen. Der enorme Preisrutsch bei Radeon RX Vega 56/64 deutet an, das dies zumindest möglich ist – und natürlich wäre es auch angesichts von nVidias drohender Turing-Generation dringend angeraten.

Bei WCCF Tech verbindet man die kürzliche Neuauflage der AMD-Roadmaps mit dem "Gerücht" über 12- bis 16- Kern-Prozessoren im normalen Consumer-Segment innerhalb von AMDs Zen-2-Architektur mit Codenamen "Matisse" Dies ist allerdings nun nicht wirklich ein neues Gerücht, schon länger galt ein zugrundeliegendes 12-Kern-Die in der 7nm-Klasse von AMD als gesichert, im letzten November wurde dies dann auf ein potentielles 16-Kern-Die hinaufgestuft. AMD könnte im übrigen durchaus beides machen: Im Consumer-Segment bei einem 12-Kern-Die bleiben und für das Server-Segment ein eigenes 16-Kern-Die auflegen – womöglich hat deswegen die dritte Threadripper-Generation auch erstmals mit "Castle Peak" einen eigenen Codenamen erhalten. Abseits dieser früheren Informationen gibt es hierzu allerdings derzeit keinerlei neuen Gerüchte, die kürzlichen neuen AMD-Roadmaps geben hierzu auch keine neuen Informationen preis.

Chipfläche steht für Zen 2 im übrigen zur Genüge zur Verfügung, da der Sprung von 14nm auf 7nm eigentlich ein doppelter Fullnode-Sprung ist, GlobalFoundries eine Flächenersparnis von gleich -65% verspricht. Selbst eine reine Verdopplung der Kern-Anzahl würde also zu (etwas) kleineren Chipflächen führen, mit "nur" 12 CPU-Kernen würde AMD die Chipfläche wahrscheinlich beachtbar reduzieren können. Dies könnte für AMD durchaus Sinn machen, denn spätestens mit Zen 2 will man dann sicherlich zum Geldverdienen übergehen – und da machen sich dedizierte Dies für verschiedene Aufgabenzwecke und vor allem nicht all zu große Dies, die man dann für LowCost-Zwecke stark teildeaktivieren muß, ziemlich gut. Insofern gewinnt die These, AMD könnte ab Zen dann mit gleich zwei CPU-Dies antreten, inzwischen durchaus hinzu. Gleichfalls gilt, das man im Consumer-Segment mehr als 12 CPU-Kerne nicht wirklich bieten muß bzw. dann schon Probleme hat, damit Vorteile zu erzeugen. Aus Sicht der CPU-Käufer dürfte es interessanter sein, wenn AMD bei der reinen CPU-Architektur sowie der gebotenen Taktrate zulegen kann – ein taktschneller Achtkerner wäre einem mittelprächtig getakteten 12-Kerner im Consumer-Markt wohl vorzuziehen.

8-Kern-Die 12-Kern-Die 16-Kern-Die
GlobalFoundries 14nm-Fertigung 213mm² - -
GlobalFoundries 7nm-Fertigung geschätzt 80-100mm² geschätzt 110-140mm² geschätzt 140-180mm²
Alle Angaben zur 7nm-Fertigung sind reine Schätzungen; hinzugerechnet immer (kleinere) Reserven für Architektur-Verbesserungen.