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Hardware- und Nachrichten-Links des 1./2./3. November 2017

nVidia hat auf Twitter eine Titan X "Collector's Edition" angeteasert. In dem kurzen Video ist jener Schriftzug auf der kommenden nVidia-Grafikkarte nur für einen Sekundenbruchteil zu sehen, im Standbild jedoch sehr eindeutig zu identifizieren. Was sich hierunter verbirgt, ist natürlich noch unklar – normalerweise hat nVidia immer nur eine Titan-Karte gleichzeitig am Markt, aber aufgrund dieser Namenswahl könnte man hier auch die Ausnahme von der Regel machen und eine zweite Titan-Karte gleichzeitig auf die Menschheit loslassen. Von einem reinen Gimmick über eine verbesserte Titan Xp bis hin zu einer GP100- oder gar GV100-basierten Titan-Sonderausführung ist dabei alles möglich – man muß sich überraschen lassen. Klar ist derzeit wohl nur, das die nachfolgende Volta-Generation im Gaming-Bereich nicht all zu schnell erscheinen wird, wenn nVidia sich jetzt noch mit GeForce GTX 1070 Ti und Titan X "Collector's Edition" um Programmergänzungen bei der aktuellen Grafikkarten-Generation kümmert.

Laut CanardPC (Twitter-Postings No.1 & Twitter-Posting No.2, maschinelle Übersetzung ins Deutsche) wird die zweite Epyc-Generation nicht mehr mit (bis zu) 48 CPU-Kernen antreten, wie früher in allen AMD-Unterlagen notiert – sondern gleich mit bis zu 64 CPU-Kernen. Natürlich ist dies derzeit ein unbestätigtes Gerücht, aber CanardPC hatten bezüglich der ersten Ryzen-Prozessoren mit ihren Vorab-Informationen sehr oft Recht behalten, haben also zumindest wirklich gute Quellen in dieser Frage zur Verfügung. Der entscheidende Punkt ist dabei gar nicht noch einmal der Wechsel von 48 auf 64 CPU-Kerne, sondern die sich damit ergebende Änderung des zugrundeliegenden Prozessoren-Dies: Jenes kann somit kaum noch aus 12 CPU-Kernen bestehen, wie für die 7nm-Generation von AMD geplant – wahrscheinlich werden es dann also gleich 16 CPU-Kerne (da man kaum gleich mehr als vier dieser Dies zu einem Epyc-Prozessor verbinden will). Und sofern AMD nicht seine bisherige Ryzen-Strategie des einzelnen Dies von Ryzen 3 bis Threadripper aufgibt, bedeutet dies genauso, das auch die Consumer-Prozessoren dieser Generation dann mit einem 16-Kern-Die antreten – AMD also auch weiterhin Intel bei der Kern-Anzahl unter Druck setzt.

Ganz besonders viel Sinn mögen 16 CPU-Kerne im Desktop-Umfeld für die meisten Anwender zwar nicht machen, aber natürlich muß man auch keines der Spitzenmodelle mit 16 freigeschalten CPU-Kernen kaufen – eine CPU mit weniger freigeschalteten CPU-Kernen und aber dem vollen Level3-Cache (64 MB pro 16-Kern-Die) ist sicherlich genauso hübsch. Man kann allerdings die These, AMD könnte eventuell mit zwei CPU-Dies in der 7nm-Generation daherkommen, auch noch nicht vollkommen verwerfen – die Ein-Die-Strategie wurde schließlich vor allem deswegen aufgelegt, weil AMD vorab den Ryzen-Erfolg schwerlich einschätzen konnte. Nun kann AMD sicherlich viel besser für zukünftige Produkte planen und dürfte daher in Zukunft eventuell auch einmal von der Ein-Die-Strategie wieder abgehen – ob dies jetzt schon passiert, wäre genauso abzuwarten. Zu erwähnen wäre noch, das jene zweite Epyc-Generation im Desktop dann wahrscheinlich schon die dritte Ryzen-Generation darstellen dürfte, da hier noch der (im Server-Segment eventuell ausgelassen) Summit-Ridge-Refresh "Pinnacle Ridge" zwischengeschoben wird.

Die neuesten Zahlen zur weltweiten Betriebssystem-Verteilung für den Monat Oktober 2017 sind mal wieder ein Beispiel, wie man Statistik nicht macht: Bei StatCounter muß man sich das ganze erneut aus den verschiedenen Zahlen zu den Betriebssystem-Gruppen sowie zu den Windows-Versionen zusammenklamüsern, wonach Windows 7 derzeit bei 35,4% und Windows 10 bei 34,0% steht. Demgegenüber bieten NetMarketShare hierzu völlig abweichende Zahlen auf: Windows 7 bei noch 46,6% und Windows 10 bei nur 29,3%. NetMarketShare hatte in der Vergangenheit einige Probleme mit unrealistisch schwankenden Zahlen, zuletzt trat dieses Problem aber nicht mehr auf. Dafür wurde der Abstand zu den Zahlen von StatCounter immer größer und erreicht nun sogar den Bereich eines regelrechten Deutungsunterschieds: Bei StatCounter liegen Windows 7 & 10 schon so nahe zusammen, das im November oder spätestens Dezember Windows 10 dann Windows 7 überholen wird – bei NetMarketShare gibt es hingegen noch einen sehr hohen Abstand beider Betriebssysteme, der noch Monate oder gar Jahre bis zu dessen Überbrückung benötigen dürfte.

Und um dem ganzen die Krone aufzusetzen, vermelden WinFuture eine heftige Bewegung in der Betriebssystem-Statistik bei Steam: Windows 7 legte dort innerhalb eines Monats um satte 22,6 Prozentpunkte auf nunmehr 63,6% zu, während Windows 10 um 17,1% Prozentpunkte auf nunmehr nur noch 28,2% zurückfiel. Eine gewisse Erklärung hierfür liegt in der deutlichen Zunahme der chinesischsprachigen Nutzer innerhalb dieses Zeitraums – bzw. deren statistischer Erfassung, denn Steam dürfte kaum innerhalb nur eines Monats in China so dramatisch an Nutzern hinzugewonnen haben. Was uns letztlich zum Wettstreit der beiden Statistikdienste StatCounter & NetMarketShare zu den Zahlen zur weltweiten Betriebssystem-Verteilung zurückführt: Ganz augenscheinlich ist die Tiefe der statistische Erfassung jener Maßstab, an welchem die ausgegebenen Zahlen vornehmlich hängen. Wer hier wirklich richtig liegt, kann von außen unmöglich beurteilt werden – rein dem Bauchgefühl nach dürften die Zahlen von NetMarketShare jedoch eher korrekt sein, da in solcherart schwer zu erfassenden Ländern wie eben China bekannterweise eine sehr breite Basis zugunsten von Windows 7 existiert. Salomonisch gesehen könnte man daher folgendes sagen: Die Zahlen von StatCounter entsprechend eher der westlichen Welt, die Zahlen von NetMarketShare eher dem gesamten Planeten.