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Hardware- und Nachrichten-Links des 26./27. Juni 2013

Microsoft hat wie erwartet heute die öffentliche Preview-Version von Windows 8.1 zur Verfügung gestellt – als Windows-8-Benutzer erhält man das Update nach Installation einer MSU-Datei über den Windows-Store, alternatv kann man sich auch die kompletten ISO-Dateien ziehen. Vom Einsatz auf Produktivsystemen wäre allerdings abzuraten, denn der Einsatz der falschen Sprachversion zieht eine Löschung der installierten Anwendungen nach sich – weitere Überraschungen sind angesichts solcher Schwächen nicht ausgeschlossen. Wie vorher schon bekannt war, bringt Windows 8.1 viele Detailveränderungen mit, bleibt sich jedoch im Grundzug treu und ist keinesfalls das große Update zugunsten der Windows-8-Kritiker, als was es oftmals von der Mainstream-Presse beschrieben wird. Das einzige echte Zugeständnis ist das direkte Booten in den Desktop-Modus – während der "neue" Startkopf wie schon beschrieben letztlich nur die Karrikatur eines echten Startmenüs darstellt.

Beim russischen GameGPU (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) gab es für eine kurze Zeit erste Grafikkarten- und Prozessoren-Benchmarks unter einer Alpha-Version von Battlefield 4 zu bestaunen. Die genauen Zahlen sind leider schon wieder gelöscht (eine teilweise Kopie gibt es bei Hardware.infos), allerdings läßt sich grob sagen, daß in den Grafik-Benchmarks nVidia erstaunlicherweise recht gut liegt, trotz daß das Spiel von AMD direkt unterstützt wird. Andererseits sind insbesondere Alpha-Versionen von Spielen noch zumeist ohne vernünftige Treiber-Anpassung unterwegs, kann hier bis zum Release noch einiges passieren. Interessanter ist da eher schon die Aussage der CPU-Benchmarks, wonach sogar Achtkern-Prozessoren unterstützt und ausgelastet werden können. Dummerweise für AMD lief der achtkernige FX-8350 trotzdem langsamer als der nur vierkernige Core i7-2600K – wobei genau dieses Resultat mit der Vollversion des Spiels sicherlich noch genauer zu untersuchen sein wird.

Flying Suicide haben unter dem Namen "Bulldozer Conditioner" nun ihren kürzlich schon einmal an dieser Stelle erwähnten x87-Performancepatch für Bulldozer-Prozessoren ab der Piledriver-Ausbaustufe veröffentlicht. Mittels dieses Patches werden verschiedene bei Piledriver-basierten Prozessoren (Bulldozer/Vishera sowie Trinity & Richland) vorhandene AMD-Bugfixes wieder deaktiviert, für welche es keine offizielle Bugbeschreibung gibt und welche daher bei Piledriver gar nicht aktiv sein müssten. Mittels der Deaktivierung dieser AMD-Bugfixes werden einige x87-Instruktionen freigeschaltet und damit einiges an x87-Performance offengelegt – speziell im SuperPI-Benchmarks sind bis zu 30 Prozent Performancegewinn möglich. x87-Code ist in realer Software allerdings eher selten, daher sind außerhalb von SuperPI allerhöchstens vereinzelt kleinere Performancegewinne zu erwarten – beispielsweise soll PhysX etwas schneller laufen. Bislang sind auch noch keine Probleme durch diesen Patch bekannt, welcher allerdings Adminrechte voraussetzt und wegen seines geringen Praxisnutzens auch kaum eine echte Empfehlung bekommen kann. Interessant wäre, was AMD zu der ganzen Sache sagt – insbesondere zum Punkt, daß hierbei nur deaktivierte Funktionen freigelegt werden, für welche keine offizielle Bugbeschreibung existiert.

Die chinesischsprachige VR-Zone (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) hat ein Intel-Dokument veröffentlicht, welches den Launchtermin der Haswell-Zweikerner bekanntgibt: Am 1. September soll es damit losgehen, zeitgleich kommt auch noch der Core i7-4771 sowie die ersten Haswell-basierten Modelle der Pentium-G-Serie in den Markt (komplette Modell-Liste der Haswell Desktop-Prozessoren). Aufgrund fehlender Taktratenimpulse, fehlenden Overclockings und gar nicht einmal schlechter Konkurrenz-Angebote im Mainstream-Bereich durch AMDs Richland-Prozessoren sollten diese Haswell-Zweikerner allerdings nicht mehr solche Selbstläufer sein wie früher zu beobachten – einmal abgesehen davon, daß im Performance- und Enthusiasten-Bereich der Zug nun eindeutig in Richtung von Vierkern-Prozessoren abgefahren ist.

Shortcuts: Beim Bundesverband IT-Mittelstand (Bitmi) geht nach PRISM und Tempora die Furcht vor Hintertüren in Hard- und Software aus den USA um – wobei Hardware aus China in dieser Frage natürlich keinen Deut vertrauenswürdiger ist. Am Ende sollte gemäß Bitmi damit alles auf Anstrengungen für nationale Hard- und Software hinauslaufen – oder anders formuliert: Ein Branchenverband trommelt für mehr (staatliches) Geld für seine Branche. Munition zum Thema "Vertrauenswürdigkeit von Autoupdate-Funktionen" liefert derzeit Opera, welche am 19. Juni früh morgens für eine halbe Stunde trojanerverseuchte Browser-Updates über Opera-Server ausgeliefert haben. Avast hat dagegen mittels eines Update vom 24. Juni einen fehlerhaften Treiber ausgeliefert, welcher bei einem Windows-Neustart auf einigen Geräten zielsicher zum Bluescreen führt und nachfolgend nicht einmal über den abgesicherten Modus überbrückbar ist. Wer Avast-User ist und eventuell seit dem 24. Juni nicht mehr neu gestartet hat, sollte sich unbedingt kundtun, ob man selber auf diesem fehlerhaften Avast-Treiber sitzt. Und letztlich bringt ASRock H87- und B85-Mainboards, auf welchen man untypischerweise K-Prozessoren übertakten kann – was bisher eigentlich ein Alleinstellungsmerkmal von Z77- und Z87-basierten Mainboards ist.