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Hardware- und Nachrichten-Links des 25. Oktober 2021

Laut Igor's Lab weisen die aktuellen BIOS-Versionen für Z690-Platinen einen PL1-Wert von satten 241 Watt auf – womit bei "Alder Lake" PL1=PL2 zu werden droht. Dies wird belegt durch ein paar abgeschriebene Intel-Unterlagen, ist damit nicht so einfach von der Hand zu weisen. Denn im Normalfall würde man eine solche Nachricht als "narrisch" einordnen, immerhin ergeben sich damit Stromverbrauchswerte weit über der TDP – was Intel bei "Alder Lake" gemäß aller Vorab-Benchmarks gar nicht nötig zu haben scheint. Laut Igor's Lab soll es bei dieser Aktion allein um Balkenlängen gehen, Intel will wohl den größtmöglichen Vorsprung vor AMDs Zen 3 herausholen, welcher irgendwie machbar ist. Allerdings riskiert Intel dafür auch, bei den Themen Stromverbrauch & Energieeffizienz von den Launchreviews sowie der IT-Szene heftig abgestraft zu werden.

TDP PPT PL1 / PL2 / Tau
Intel Alder Lake 125W - bisher: 125W/228W – nunmehr angeblich: 241W/241W
AMD Zen 3 105W 142W -
Intel Rocket Lake 125W - 125W / 251W / 56sec
Hinweis: bezogen auf die jeweiligen Spitzen-Modelle bzw. höchste TDP-Klasse

Denn wenn Intel am Ende sagen wir +15% vor AMD liegen sollte, dafür aber mit +60% mehr Stromverbrauch hantieren muß – dann könnte sich das Pendel durchaus in die andere Richtung bewegen. Sicherlich nicht wenige Anwender würden wohl lieber eine Mehrperformance von nur +10% zum grob gleichen Stromverbrauch wie bei AMD vorziehen (alle vorstehenden Werte rein zur Illustration, keine Performance-Prognosen). Wie weit diese 241-Watt-BIOSe für Z690-Platinen verbreitet sind, läßt sich derzeit nicht ermessen, aber es ist sehr wohl vorstellbar, dass auch genügend Z690-Platinen mit regulären TDP-Werten erscheinen werden. Dies macht die Sache für die Hardwaretester nicht einfacher, denn normalerweise müsste jene nun zwei Benchmark-Serien zu Alder Lake aufstellen: Einmal mit dieser starken Werksübertaktung auf Mainboard-Seite – und einmal auf regulären PL1/PL2-Werten, weil wie gesagt sicherlich beide Varianten im Mainboard-Markt zu erwarten sind.

WCCF Tech zeigen einen ersten Geekbench-Wert zu Alder Lake-P in augenscheinlich Maximal-Konfiguration mit insgesamt 14 CPU-Kernen auf 20 CPU-Threads (ergibt 6 Performance- und 8 Effizienz-Kerne). Die erzielten Werte stampfen dabei alles in den Boden, was bisher im Mobile-Segment existiert – inklusive sogleich Apples M1 Max, dies allerdings nur um geringe Vorteile. Die großen Differenzen zu den bisherigen Mobile-Prozessoren von AMD & Intel erklären sich natürlich über das Fehlen von 12- und 16-Kernern im Mobile-Segment, womit im Desktop-Segment speziell AMD dem Ansturm von Alder Lake bislang noch (halbwegs) standhalten konnte. Unter welchen Stromverbrauchs-Settings die Alder-Lake-Benchmarks entstanden sind, bleibt natürlich offen – und ist gemäß der vorstehenden Meldung inzwischen wieder eine gewichtige Frage.

Hardware GB5/ST GB5/MT
Alder Lake-P ADL, 6C+8c/20T, 2.9/? GHz 1851 13256
Apple M1 Max 8C+2c/10T 1745 12422
Core i9-11980HK TGL, 8C/16T, 2.6/5.0 GHz 1612 9383
Ryzen 9 5980HX Zen 3, 8C/16T, 3.3/4.8 GHz 1523 8469
Quellen: Alder Lake-P, Apple M1 Max, Core i9-11980HK & Ryzen 9 5980HX

Bei Tom's Hardware hat man sich die Userbench-Resultate zu einer AMD "Rembrandt"-APU genauer angesehen. Im CPU-Bereich werden jene augenscheinlich noch durch den Sample-Status ausgebremst, kommt ein Ryzen 7 5800H noch besser als jene heraus. Allerdings sind in dieser Disziplin auch keine großen Fortschritte zu erwarten, denn Rembrandt wird CPU-seitig wiederum "nur" Zen 3 benutzen – mittels der 6nm-Fertigung sind eventuell geringfügig bessere Taktraten drin, aber viel muß man da nicht erwarten. Der Clou von Rembrandt liegt eher in der iGPU, welche dann endlich von der Vega- auf die RDNA2-Architektur wechselt. Hinzu gibt es anstatt 8 dann gleich 12 Shader-Cluster bei Rembrandt, was durch die Verwendung von DDR5-Speicher flankiert wird, um auf die passende Speicherbandbreite für eine solch kräftige integrierte Grafiklösung zu kommen.

Die Benchmark-Werte, welche Tom's Hardware hierzu zeigen, sind allerdings (in den Ergebnis-Höhen) recht durcheinander und wegen der ungünstig gewählten Vergleichslösungen nicht einfach werten. Danach soll die Rembrandt-iGPU grob eine ähnliche Performance wie die GeForce MX350 oder Intels DG1 bieten – was sich nominell gut anhört, allerdings noch auf keinen beachtbaren Performance-Sprung gegenüber der vorhergehenden Cezanne-APU hindeutet. Denn die GeForce MX350 kommt gemäß früherer Benchmarks im FullHD-Performanceindex grob auf ~220% – was jedoch knapp auch schon im Feld der vorhergehenden RX Vega 8 im Ryzen 7 5700G liegt. Im Gegensatz zur Darstellung bei Tom's Hardware ist dieses erste Performance-Ergebnis der Rembrandt-iGPU somit eher unterdurchschnittlich – was aber natürlich jederzeit durch den Vorserien-Status oder/und Unzulänglichkeiten im Systemaufbau (denkbarerweise nur SingleChannel, eventuell kein DDR5) bedingt sein kann und damit wahrscheinlich keinen guten Blick auf die iGPU-Performance von "Rembrandt" liefert.