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Hardware- und Nachrichten-Links des 25. August 2014

Wie Fudzilla berichten, will Auftragsfertiger TSMC seinen 16nm-Prozeß schon im ersten Quartal 2015 zur Massenfertigung bringen und dann innerhalb des zweiten Quartals 2015 sogar schon 50.000 16nm-Wafer pro Monat auflegen. Allerdings ist nicht klar, welcher von TSMCs 16nm-Fertigungsverfahren damit gemeint sind: Der Standard 16nm-Prozeß oder die verbesserten Prozesse 16FF sowie 16FF+. Letztere dürften in der Praxis doch etwas später kommen und vor allem für größere Chips – wie bei Grafikchips oder AMDs Mainstream-APUs – wesentlich interessanter sein. Wahrscheinlich kann man sich in der Frage, wann erste 16nm-Grafikchips auftauchen werden, eher an nVidias Angaben zum (geplanten) Erscheinungstermin des GP100-Chips halten: Jener wurde für Anfang 2016 genannt – womit kleinere 16nm-Grafikchips durchaus schon im Winter 2015 auftauchen könnten, aber sicherlich nicht wesentlich früher.

Die PC Games Hardware berichtet über die Systemanforderungen von Civilization: Beyond Earth, welche erstaunlich handzahm ausfallen. Andererseits ist es bei Strategietiteln öfters so, daß für die eigentliche Grafik-Darstellung kein besonders leistungsfähiger Rechner vonnöten ist, bei der Berechnung der jeweiligen Runden im fortgeschrittenen Spiel sich aber jedes Stück PC-Power mehr vollkommen bezahlt macht. Speziell bei der rundenbasierten Strategie von Civilization dürfte die Mantle-Unterstützung des Spiels wahrscheinlich keinen großen Unterschied ausmachen, da jene nur die Grafikdarstellung beschleunigen kann, nicht aber die für die Rundenberechnung benötigte Zeit.

Laut WinFuture wird das staatlich geförderte chinesische PC-Betriebssystem schon im Oktober für den Desktop-Einsatz zur Verfügung stehen, eine Mobile-Variante soll folgen. Damit will China sowohl hohe Lizenzkosten sparen – fast alle Software in China ist bisher raubkopiert, was aber je moderner die Software ist, um so schwieriger wird – und sich zum anderen IT-technisch unabhängiger von westlichen Entwicklungen machen. Die Ideen hierzu existierten sicherlich schon vor dem vom Edward Snowden angestoßenem NSA-Skanal, werden dadurch aber noch verständlicher, denn nicht ganz unbegründet fürchtet sich China vor IT-Spionage mittels westlicher IT-Produkte, wenn beispielsweise US-Hersteller durch geheime Anordnungen dazu von der US-Regierung ganz legal gezwungen werden können. Dies dürfte ironischerweise bei chinesischer Software nicht gänzlich anders sein – so daß leider umgedreht kaum die Option besteht, dem chinesischem PC-Betriebssystem im Westen eine Chance zu geben.

Interessant ist, daß die westlichen Betriebssystem-Hersteller – insbesondere Google und Microsoft – hierbei nicht eine gewisse Gefahr für ihre Pfründe sehen. Insbesondere Microsoft hat nun bisher auf dem chinesichem Markt sehr unterdurchschnittliche Einkünfte erzielt, konnte aber (gerade dadurch) auf erhebliche Geschäftsteigerungen in der Zukunft hoffen, wenn es eines Tages gelingen sollte, die ganzen illegalen in legale Lizenzen zu überführen. Die Existenz eines chinesischen PC-Betriebssystems wird diesen Zukunftsmarkt für Microsoft jedoch abwürgen, bevor jener erst richtig entsteht. Zusammen mit einer starken Position von China bei SoC-Prozessoren sowie kommenden chinesischen PC-Prozessoren und weiteren Server-Prozessoren ist China derzeit fest dabei, sich komplett unabhängig von westlicher IT-Technik zu machen. Die jüngsten Kartellverfahren gegen westliche IT-Hersteller in China gehen in eine ganz ähnliche Richtung.