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Hardware- und Nachrichten-Links des 24./25. November 2012

Wie die GameZone ausführt, schadet laut Ubisoft-Chef Yves Guillemot der lange Lebenszyklus der aktuellen Konsolen-Generation der Spieleindustrie – die Xbox 360 gibt es schließlich schon seit sieben Jahren. Und in der Tat bremst die statische Hardware der Konsolen die Spieleentwicklung, wenn die Spielekonsolen über einen so langen Zeitraum betrieben werden – dies betrifft inzwischen nicht nur die PC-Gamer, sondern auch die Konsolen-Gamer. Ob sich allerdings die Hoffnungen des Ubisoft-Chefs auf einen kürzen Lebenszyklus bei der nächsten Konsolen-Generation erfüllen, bliebe streng abzuwarten: Angesichts des hohen Verlustgeschäfts mit der reinen Hardware müssen die Konsolenhersteller einfach einen langen Lebenszyklus einplanen, um in die Gewinnzone zu kommen. Zudem schrecken der hohe Anfangsverlust samt hoher Entwicklungskosten genauso davor ab, sich schnellstmöglich wieder dem nächsten Konsolen-Projekt zuzuwenden.

Andererseits haben die Spieleentwickler mit der aktuellen Konsolen-Generation (schmerzlich) gelernt, daß die Konsolen-Hardware über die Zeit wirklich enorm limitiert – ganz besonders dann, wenn der Konsolen-Lebenszyklus so lang ist wie bei der aktuellen Konsolen-Generation. Die Entwicklung der PC-Hardware ist dagegen sogar regelrecht planbar geworden, so daß aus heutiger Sicht klar scheint, ab welchem Zeitpunkt der PC der nächsten Konsolen-Generation wieder deutlich davonrennt (ab 2016 mit den 10nm-Grafikkarten, welche das vierfache der aktuellen Rechenleistung bieten werden). Ob sich die Spieleentwickler noch einmal darauf einlassen werden, den PC so lange mit halbseidenen Konsolen-Portierungen zu beliefern, wäre zu bezweifeln – auf Grundlage der Erfahrung mit der aktuellen Konsolen-Generation dürfte man da wohl bessere Wege finden, welche dann allerdings nicht zugunsten der nächsten Konsolen-Generation laufen. So gesehen könnten Microsoft und Sony ab 2016/2017 schon wieder Druck haben, die NextGen-Konsolen Xbox 720 & Playstation 4 abzulösen.

Andererseits könnte ein Punkt die nächste Konsolen-Generation retten, welcher derzeit nur eher entfernt auf der Agenda steht: 4K aka UltraHD: Jene Auflösungsnorm könnte dazu dienen, die auf dem PC mittelfristig entstehenden Leistungsreserven zu verbraten, ohne deswegen den NextGen-Konsolen in der Optik davonzuziehen. Sprich, auf einer der NextGen-Konsolen spielt man in FullHD – und auf dem PC mit der gleichen Grafikqualität in UltraHD. Dies wäre wohl für alle die einfachste Lösung mit der geringsten Anpassungsarbeit seitens der Spieleentwickler. Xbox 720 und Playstation 4 werden zwar die UltraHD-Auflösung wohl auch unterstützen (bezüglich der Xbox 720 gibt es schon entsprechende Gerüchte), haben aber deutlich zu wenig Hardware-Power, um auch in dieser rechnen zu können, sondern werden die Spiele einfach nur auf diese Auflösung hochskalieren. Auf dem PC erscheint natives Rechnen in UltraHD (3840x2160) mit späterer Hardware jedoch durchaus machbar zu sein – wenngleich dies noch ein langer Weg ist, wenn man sich den heutigen Leistungsverlust schon von 1920x1080 auf 2560x1600 ansieht (siehe die Grafikkarten-Benchmarks unter Hitman: Absolution & Medal of Honor: Warfighter).

Für die nächste Konsolen-Generation würde sich in diesem Zukunftsszenario allerdings der Punkt ergeben, erneut recht lange durchhalten zu können – die Leistungsreserven des PCs würden primär durch die UltraHD-Auflösung verbraten, womit sich kein sofort sichtbarer Aufrüstdruck auf Konsolenseite ergibt. Ein erneut langer Lebenszyklus der nächsten Konsolen-Generation hat natürlich für die Spieler wieder den Nachteil, daß die Grafikinnovationen nach einem gewissen Schub in der ersten Zeit weitgehend zum Erliegen kommen – weder Spieler noch Spieleentwickler würde dies gefallen. Die Konsolenhersteller hingegen dürften dieses Zukunftsszenario mögen, ermöglicht es doch einen erneut langen Konsolen-Lebenszyklus ohne sogar daß der PC in der Grafikqualität all zu stark davonzieht (der PC hätte die UltraHD-Auflösung, aber ansonsten keine großartig bessere Bildqualität). In der Summe steht also doch zu befürchten, daß Microsoft und Sony wieder mit einem langen Konsolen-Lebenszyklus planen – mit allen bekannten Nachteilen für die mittel- und langfristige Spieleentwicklung.