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Hardware- und Nachrichten-Links des 24. Oktober 2019

Reichlich später als gedacht soll laut Videocardz die GeForce GTX 1650 Super als letzte Karte von nVidias RTX-Refresh am 22. November antreten. Neue technische Daten zu der Karte gibt es allerdings weiterhin nicht, Videocardz notieren an dieser Stelle allein auf 3000 MHz (QDR) laufenden GDDR6-Speicher zu weiterhin einer Speichermenge von 4 GB und damit einem 128bittigen Speicherinterface. Dies läßt noch einige Möglichkeiten offen, wo die GeForce GTX 1650 letztlich herauskommen kann – eher nahe der bisherigen GeForce GTX 1650 oder eher in der Mitte zwischen GeForce GTX 1650 und der (nächste Woche kommenden) GeForce GTX 1660 Super. Die allereinfachste Variante eines TU117-Vollausbaus mit weiterhin GDDR5-Speicher wird es augenscheinlich nicht mehr, dies war zuerst einmal als "GeForce GTX 1650 Ti" geplant. Damit könnte man nominell +14% mehr Rechenleistung erreichen – würde allerdings schnell in Probleme mit dem Power-Limit geraten, wo nVidia angesichts von 75W TDP und 66W Real-Verbrauch bei der regulären GeForce GTX 1650 kaum noch Reserven hat (sofern man unter 75W TDP bleiben wollte). Eine solche GeForce GTX 1650 Ti wäre wohl bei einem FullHD Performance-Index von ca. 480% gelandet – was ohne mehr Speicherbandbreite und höherem Power-Limit nicht reichen wird, um das Performance-Level der Radeon RX 570 (FullHD Perf.Index 520%) zu knacken.

originales RTX-Portfolio nach dem "SUPER"-Refresh
FHD Index Preis FHD Index Preis
GeForce RTX 2070 1030% 499$ GeForce RTX 2060 Super 1030% 399$
GeForce RTX 2060 910% 349$ GeForce RTX 2060 910% 349$ Preissenkung?
GeForce GTX 1660 Ti 790% 279$
GeForce GTX 1660 Super ~740-760% 229$
GeForce GTX 1660 690% 219$
GeForce GTX 1650 Super ? ?
GeForce GTX 1650 450% 149$ GeForce GTX 1650 450% 149$ Preissenkung?

Eben genau deswegen kommt nun augenscheinlich der GDDR6-Speicher ins Spiel – wobei, wenn man wirklich mehr berechnen will und mittels mehr Shader-Clustern und GDDR6-Speicher dafür auch die nötigen Zutaten zur Verfügung hat, es kaum ohne höheres Power-Limit (oberhalb der 75W-Marke) gehen wird. Eine GeForce GTX 1650 Super auf weiterhin TU117-Basis mit GDDR6-Speicher und höherem Power-Limit kann dann durchaus bei einem Performance-Index von ca. ~520% und damit dem Performance-Level der Radeon RX 570 herauskommen. Viel mehr ist aus +14% mehr Shader-Einheiten aber nicht herauszuholen – und deswegen spukt auch weiterhin die These einer hingegen TU116-basierten GeForce GTX 1650 Super durch die Gegend. Damit wäre nVidia frei in der Wahl der angesetzten (aktiven) Shader-Einheiten – vermutlich werden es maximal 1280, denn das nur 128bittige Speicherinterface wird dann irgendwann limitierend. Auf 1152 Shader-Einheiten wäre ein Performance-Level von ca. ~570% zu erreichen, exakt auf dem Niveau der Radeon RX 580 4GB (FullHD Perf.Index 570%) – auf 1280 Shader-Einheiten dagegen ein Performance-Level von immerhin ca. ~630%, was noch etwas oberhalb von Radeon RX 580 8GB und GeForce GTX 1060 6GB rangiert (beiderseits FullHD Perf.Index 590%).

Je nach konkreten Taktraten und Power-Limit gibt es da natürlich noch Spielraum – und in jedem Fall gilt, das nVidia mit einer TU116-basierten GeForce GTX 1650 Super sich deren Performance-Niveau faktisch zielgenau aussuchen kann, mit einer TU117-basierten GeForce GTX 1650 Super jedoch trotz der Verwendung von GDDR6-Speicher ab einem gewissen Punkt limitiert ist. Im Wettbewerb mit AMD und insbesondere dort den Navi-14-basierten Modellen der Radeon RX 5500 Serie wäre eine TU116-basierte Lösung für nVidia natürlich besser, bedingt aber auch den größeren wie teureren Grafikchip sowie den Einsatz von teurerem GDDR6-Speicher in einem Preisbereich unterhalb von 200 Dollar/Euro. Zu welcher Auflösung sich nVidia entscheidet, ist wie gesagt noch unklar – und wird womöglich auch bei nVidia erst kurzfristig entschieden, wenn klarer wird, mit welcher Performance die Radeon RX 5500 antritt bzw. was demzufolge von einer hypothetischen Radeon RX 5500 XT erwartet werden kann. Derzeit läuft da zwischen AMD und nVidia ein kleines "Chicken Game", wo jeder so wenig Daten wie möglich zu den kommenden Mainstream-Lösungen herausrückt, um jene notfalls im letzten Moment noch verändern zu können und damit dann eben derjenige zu sein, welcher als letzter seinen Zug macht. Im Gegensatz zum Western-Duell verliert hierbei derjenige, der zuerst sein Pulver verschießt ;).

Zur GeForce GTX 1660 Super hat Twitterer Apisak einen Eintrag in der Benchmark-Datenbank zu Final Fantasy XV erspäht, welcher sich an dieser Stelle dann auch mit den Durchschnitts-Werten zu GeForce GTX 1660 & 1660 Ti vergleichen läßt. In diesem Fall liegt die GeForce GTX 1660 Super dann wiederum ungewöhnlich nahe an der GeForce GTX 1660 Ti (nur -1,5% Differenz) und dafür vergleichsweise stark von der regulären GeForce GTX 1660 entfernt (+15%). Entweder reagiert hierbei FF15 besonders stark auf die viel stärkere Speicherbandbreite der GeForce GTX 1660 Super oder aber diverse Seiteneffekte verhindern ein mehr erwartbares Ergebnis – schließlich ist nicht klar, welche GeForce GTX 1660 Super mit welcher Werksübertaktung hierbei genau getestet wurde. In der Summe der beiden vorliegenden Benchmark-Ergebnisse unter dem 3DMark13 "Fire Strike" sowie unter Final Fantasy XV kommt die GeForce GTX 1660 Super derzeit im übrigen auf einem (gegenüber den Ergebnissen zu GeForce GTX 1660 & 1660 Ti hochgerechneten) Performance-Index von 753% heraus – sprich schon ziemlich gut innerhalb der aktuellen Prognose von ~740-760% liegend.

Technik 3DM13 FS Extreme FF15 WQHD "HQ" FHD Perf.Index
GeForce GTX 1660 Ti TU116, 1536 SE @ 192 Bit GDDR6, 1500/1770/3000 MHz (QDR) Ø 7329 Ø 4879 790%
GeForce GTX 1660 Super TU116, 1408 SE @ 192 Bit GDDR6, 1530/1785/4000 MHz (QDR) 6578 4805 ~740-760%
GeForce GTX 1650 TU116, 1408 SE @ 192 Bit GDDR5, 1530/1785/4000 MHz (DDR) Ø 6204 Ø 4165 690%

Ein Blog-Eintrag bei Publisher Activision offenbart umfangreiche offizielle PC-Systemanforderungen zum am 25. Oktober offiziell in den Handel gehenden "Call of Duty: Modern Warfare (2019)". Der Ego-Shooter von Entwickler "Infinity Ward" bringt als 16. Titel der Call-of-Duty-Serie einen Reboot der Modern-Warfare-Idee mit sich, wobei es leider weder für einen eigenständigen Titel noch eine Nummerierung gereicht hat – aber bei Entwicklungskosten regelmäßig jenseits der 100-Millionen-Marke muß man halt so unwichtiges wie eine klare Benennung einsparen (genereller, Entwickler-übergreifender Titel-Vorschlag für die Zukunft: "Game"). Die genannten Systemanforderungen bringen neben den zwei Standard-Kategorien auch Anforderungen für ein "competitive gaming" sowie zwei RayTracing-Setups mit sich. RayTracing dürfte auch das einzige sein, was wirklich DirectX 12 und damit Windows 10 erfordert – ansonsten ist auch das neue Call of Duty augenscheinlich wieder ein DirectX11-Spiel, auch wenn man offiziell fast durchgehend eine DirectX-12-Kompatibilität abfordert (was jede moderne Hardware mittels deren Grafikkarten-Treiber aufbietet).

offizielle PC-Systemanforderungen zu "Call of Duty: Modern Warfare (2019)"
Minimum Empfohlen Competitive RTX Ultra RTX
gedacht für ? 60 fps @ Medium high fps & high Hz RayTracing high fps @ 4K & RayTracing
OS Windows 7 64-Bit (Windows 10 64-Bit für RayTracing), DirectX 11 (mit für DirectX 12 kompatiblen Grafikkarten-Treibern), 175 GB Festplatten-Platzbedarf
CPU Core i3-4340 oder FX-6300 Core i5-2500K oder Ryzen 5 1600X Core i7-8700K oder Ryzen 7 1800X Core i5-2500K oder Ryzen 5 1600X Core i7-9700K oder Ryzen 7 2700X
Speicher 8 GB RAM 12 GB RAM 16 GB RAM 16 GB RAM 16 GB RAM
Gfx GeForce GTX 670, GeForce GTX 1650 oder Radeon HD 7950 GeForce GTX 970, GeForce GTX 1660 oder Radeon R9 390, Radeon RX 580 GeForce GTX 1080, GeForce RTX 2070 Super oder Radeon RX Vega 64 GeForce RTX 2060 GeForce RTX 2080 Super

Die offiziell 175 GB Platzbedarf werden im übrigen nicht komplett ausgereizt, sondern beinhalten bewußt Reserven für spätere Inhalte. Die reinen Hardware-Anforderungen sind dann allgemeingängig, generell ist die CoD-Serie sowieso nicht für überbordende Anforderungen bekannt. Allein das Minimum ist vergleichsweise gehaltvoll – andererseits sind die früheren HighEnd-Bolden GeForce GTX 670 (FullHD Perf.Index 330%) oder Radeon HD 7950 (FullHD Perf.Index 310%) heutzutage tatsächlich schon vom (gleichfalls notierten) Einsteiger-Modell GeForce GTX 1650 (FullHD Perf.Index 450%) zu schlagen. Interessanterweise will man RayTracing unter der UltraHD-Auflösung tatsächlich "schon" mit einer GeForce RTX 2080 Super (zu augenscheinlich spielbaren Frameraten) anbieten – dies ist zwar immer noch eine teure Enthusiasten-Grafikkarte, aber andere Spiele sind mit der Kombination RayTracing & 4K-Auflösung regelmäßig überfordert, bzw. gibt es dafür derzeit noch keine potente Hardware. Bei Call of Duty: Modern Warfare (2019) dürfte der RayTracing-Einsatz demzufolge eher maßvoll ausfallen, wenn man jenen bis zur 4K-Auflösung auf spielbaren Frameraten durchhalten kann.