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Hardware- und Nachrichten-Links des 24. Mai 2018

Die ComputerBase hat auf Intels Webseiten ein paar technische Informationen zum kommenden Coffee-Lake-Achtkerner erspäht: Hiervon hat Intel derzeit wohl zwei Modelle in Vorbereitung – eines mit 80 Watt TDP und eines mit 95 Watt TDP. Ersteres dürfte die non-K- und zweiteres die K-Variante sein. Damit steigt für jenes non-K-Modell die TDP (bislang bei non-K-Modellen 65 Watt), während Intel die TDP für das K-Modell nicht erhöht – eigentlich ungewöhnlich angesichts der vermutlich höheren Leistungsaufnahme durch die zwei zusätzlichen CPU-Kerne. Augenscheinlich ist dies eine marktpolitische Entscheidung, will man das Feld dieser TDP-Klasse nicht verlassen – und nimmt dabei entweder niedrigere reale Taktraten oder ein Überschreiten dieser TDP-Grenze in der Praxis in Kauf. Besser wäre es wohl gewesen, wie AMD beim Ryzen 7 2700X ehrlicher an diese Angelegenheit heranzugehen und die TDP des K-Modells etwas höher anzusetzen. Im übrigen kann man derzeit schon gut und gerne über deren Namenswahl spekulieren: Die beiden Coffee-Lake-Achtkerner dürften wohl als "Core i7-8800" und "Core i7-8800K" erscheinen – die zweite Acht im Nummernblock ist sowohl angesichts des bisherigen Coffee-Lake-Portfolios folgerichtig als auch zeigt indirekt auf die acht CPU-Kerne hin, was aus Marketing-Sicht ziemlich ideal daherkommt.

Kerne Takt unl. L2+L3 Speicher Grafik TDP Preis Release
Core i7-8800K 8C +HT ? 2+16 MB 2Ch. DDR4/? ? 95W ? Q4/2018
Core i7-8800 8C +HT ? 2+16 MB 2Ch. DDR4/? ? 80W ? Q4/2018
Core i7-8086K 6C +HT 4.0/5.0 GHz 1.5+12 MB 2Ch. DDR4/2666 UHD 630 (24EU @ 350/1200 MHz) 95W ? 8. Juni 2018
Core i7-8700K 6C +HT 3.7/4.7 GHz 1.5+12 MB 2Ch. DDR4/2666 UHD 630 (24EU @ 350/1200 MHz) 95W 359$ 5. Okt. 2017
Core i7-8700 6C +HT 3.2/4.6 GHz 1.5+12 MB 2Ch. DDR4/2666 UHD 630 (24EU @ 350/1200 MHz) 65W 303$ 5. Okt. 2017
Core i5-8600K 6C 3.6/4.3 GHz 1.5+9 MB 2Ch. DDR4/2666 UHD 630 (24EU @ 350/1150 MHz) 95W 257$ 5. Okt. 2017
Core i5-8600 6C 3.1/4.3 GHz 1.5+9 MB 2Ch. DDR4/2666 UHD 630 (24EU @ 350/1150 MHz) 65W 213$ 3. April 2018
Core i5-8500 6C 3.0/4.1 GHz 1.5+9 MB 2Ch. DDR4/2666 UHD 630 (24EU @ 350/1100 MHz) 65W 192$ 3. April 2018
Core i5-8400 6C 2.8/4.0 GHz 1.5+9 MB 2Ch. DDR4/2666 UHD 630 (23EU @ 350/1050 MHz) 65W 182$ 5. Okt. 2017
Alle Coffee-Lake-Prozessoren laufen ausschließlich auf Mainboards von Intels 300er Chipsatz-Serie. Die Achtkern-Modelle laufen als Ausnahme nicht auf Z370-Mainboards.

Interessant wird nun noch werden, welche Taktraten Intel spendiert – die TDP-Klasse von 95 Watt deutet da nicht unbedingt sehr hohe Taktraten an – und vor allem welche Preispunkte hierzu ansetzt werden. Geht es preislich höher als bei den bisherigen Coffee-Lake-Spitzenmodellen, dann ist Intel schnell im Bereich der Enthusiasten-Prozessoren und vor allem oberhalb des Preisniveaus des Ryzen 7 2700X. Dann kann man zwar technisch die Spitzenposition einnehmen, wird sich dies allerdings so gut bezahlen lassen, das die meisten Käufer des Consumer-Segments davon nicht angesprochen werden. Die Alternative ist für Intel allerdings kaum realisierbar: Ein gangbarer Preis für die kommenden Achtkerner würde das komplette restliche Coffee-Lake-Portfolio zu Preisreduktionen zwingen, um die Abstände im Preis/Leistungs-Verhältnis zu wahren. Preisreduktionen sind zudem das, was Hersteller mit dominierender Marktmacht (wie Intel) gern zu vermeiden versuchen bzw. angesichts der eigenen Gewinnmarge auch vermeiden müssen – ergo sollten die Coffee-Lake-Achtkerner aller Vermutung nach zu höheren Preislagen antreten. Günstige Achtkerner sind bei Intel demnächst kaum zu erwarten, werden wahrscheinlich erst das Thema der nachfolgenden Ice-Lake-Generation sein.

Bei Gamers Nexus hat man sich mit der Spiele-Performance von Einsteiger-Prozessoren im Rahmen eines Tests zum Pentium G5600 beschäftigt. Geladen waren hierbei neben jenem Pentium G5600 (Coffee Lake 2C +HT, 3.9 GHz) auch noch Pentium G4560 (Kaby Lake, 2C +HT, 3.5 GHz) und Core i3-7300 (Kaby Lake, 2C +HT, 4.0 GHz) auf Intel-Seite sowie der Ryzen 3 1300X (Summit Ridge, 4C, 3.5/3.7 GHz) auf AMD-Seite – sprich allesamt Prozessoren, deren Verkaufspreise grob in der Nähe von 100 Euro liegen. Die Spiele-Performance jener Einsteiger-Modelle lag demzufolge auch in einem eher engen Rahmen – technisch gesehen erreichte der Pentium G4560 zwar den letzten Platz, dies allerdings mit einem (gemessen am Preispunkt) vertretbar kleinem Abstand. Das bei den Pentium-Modellen generell fehlende AVX-Feature scheint derzeit (im Spiele-Bereich) nach wie vor nicht zu stören, der Performance-Abstand der beiden Pentium-Modelle zum Core i3-7300 (mit AVX2-Feature) läßt sich über die vorliegenden Taktraten-Differenzen gut erklären.

Technik avg. fps 1% min. fps 0,1% min. fps
Pentium G4560 Kaby Lake, 2C +HT, 3.5 GHz, 64$ 88,2% 88,7% 88,6%
Pentium G5600 Coffee Lake, 2C +HT, 3.9 GHz, 86$ 100% 100% 100%
Core i3-7300 Kaby Lake, 2C +HT, 4.0 GHz, 138$ 103,2% 104,3% 108,0%
Ryzen 3 1300X Summit Ridge, 4C, 3.5/3.7 GHz, 129$ 111,6% 109,0% 110,6%
Ryzen 7 2700X Pinnacle Ridge, 8C +SMT, 3.7/4.3 GHz, 329$ 188,7% 191,3% 187,6%
Core i7-8700K Coffee Lake, 6C +HT, 3.7/4.7 GHz, 359$ 215,4% 220,6% 217,9%
gemäß der Benchmarks von Gamers Nexus (unter FullHD auf einer GeForce GTX 1080 Ti)

In diesem Test mit (für diese Prozessoren unpassender GeForce GTX 1080 Ti) zeigten die beiden Minimum-Frameraten im übrigen keinerlei größeren Ausschläge gegenüber der durchschnittlichen Framerate unter der FullHD-Auflösung – eigentlich sehr ungewöhnlich, gibt aber auch nur den Hinweis darauf, das man für solcherart Tests mit Einsteiger-Prozessoren besser denn maximal eine Midrange-Grafikkarte verwenden sollte. Dafür ist mit dieser Testanordnung jedoch gut zu sehen, wie enorm sich eine GeForce GTX 1080 Ti auf der FullHD-Auflösung durch einen zu schwachen Prozessor ausbremsen läßt: Auf einem Core i7-8700K gehen die durchschnittlichen Frameraten gegenüber dem Pentium G5600 um glatt +115% nach oben, sprich es gibt etwas mehr als das Doppelte an durchschnittlichen fps – bzw. die GeForce GTX 1080 Ti verliert mehr als die Hälfte ihrer Framerate bei der Paarung mit einem Pentium G5600. Jener Effekt wird auf den typischen Auflösungen einer GeForce GTX 1080 Ti schwächer sein, zeigt aber dennoch an, das man eine Spitzen-Grafikkarte immer nur mit einer äquadaten CPU verbauen kann – ansonsten bleibt massig an (möglicher) Performance auf der Strecke.