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Hardware- und Nachrichten-Links des 22./23. Februar 2020

Die brasilianische Seite Clan Cobra (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) zeigt die Kopie eines Artikels von Adrenaline zu CPU-Verkäufen in Brasilien, welcher im Original leider (erstaunlicherweise) nicht mehr verfügbar ist, aber dennoch gute Einblicke in andere, außereuropäische IT-Märkte liefert. Ausgewertet wurden hierbei ausschließlich CPU-Importe des Desktop-Segments nach Brasilien. Damit ist zum einen das komplette Mobile-Segment ausgeschlossen, genauso aber auch die Lieferungen von Komplett-PCs – sofern jene überhaupt in kompletter Form importiert werden, was leider nicht bekannt ist. Die Ausrichtung auf reine Import-Zahlen ist natürlich sowieso leicht ungenau, denn Ladenhüter & Lagerauffüllungen sind hier genauso mit dabei wie sich rasant abverkaufende Modelle. Dafür ist die betrachtete Stückzahl mit immerhin 178'000 im Jahr 2019 nach Brasilien importierten Desktop-Prozessoren eine gute Grundlage, hiermit dürfte ein Großteil des Retail-Segments über viele Einzelhändler hinweg abgedeckt sein. Und nicht gänzlich abweichend von den zu Deutschland bekannten Zahlen gewinnt auch hier AMD – in diesem Fall aber eben über ein ganzes Land hinweg und nicht nur bei einem einzelnen Händler.

AMD Intel
Top-Modelle
(US-Listenpreis)
17'053 – Ryzen 7 2700 (299$)
15'433 – Ryzen 3 2200G (99$)
13'694 – Ryzen 5 1600 (189$)
7'710 – Ryzen 5 3600 (199$)
6'193 – Ryzen 5 3600X (249$)
5'050 – Ryzen 5 3400G (149$)
4'620 – Ryzen 3 3200G (99$)
4'204 – Ryzen 5 2600 (199$)
3'150 – Ryzen 5 2400G (169$)
28'406 – Core i5-9400F (157$)
15'022 – Core i3-9100F (97$)
6'330 – Core i3-8100 (117$)
5'362 – Pentium G5400 (64$)
4'232 – Core i5-8400 (182$)
3'945 – Core i7-8700 (303$)
3'269 – Core i5-9600K (262$)
3'028 – Core i5-9600KF (237$)
Marktanteil Brasilien
(Desktop Retail-Segment)
54,2% 45,8%
gemäß einer Ausarbeitung seitens Adrenaline, gespiegelt von Clan Cobra

Der AMD-Vorteil gegenüber Intel ist allerdings bei weitem nicht so stark wie bei den bekannten Zahlen der Mindfactory – möglicherweise resultierend aus der Betrachtungsweise eines leicht anderen Marktausschnitts, möglicherweise aber auch wegen regional abweichenden Präferenzen. Insbesondere in Märkten mit niedriger Kaufkraft haben es (trotz eventuell günstigerer Preise) die kleineren Anbieter im gewöhnlichen schwerer, werden jene dort besonders klar von der Marktmacht des jeweils größeren Anbieters erdrückt. Dazu reicht schon der Blick zum nächsten Einzelhändler, dessen Angebot zumeist auf einzelne Marken konzentriert ist, oftmals sich in einem reinen Angebot von Intel-Prozessoren samt nVidia-Grafikkarten erschöpft. Der kleinere Markt zwingt augenscheinlich dazu, das real vorgehaltene Angebot zu limitieren bzw. ist einfach nicht so viel Kapital vorhanden, um sich Unmassen an Lagerware für alle möglichen Kundenwünsche hinzulegen. Die Andersartigkeit des PC-Markts in Brasilien läßt sich auch gut an den verkauften Top-Modellen ablesen, welche fast durchgehend von Mainstream- und Midrange-Prozessoren gestellt werden – selbst der meistverkaufte AMD-Prozessor in Form des Ryzen 7 2700 wird inzwischen üblicherweise weit unterhalb seines Listenpreises (von immer noch 299$) angeboten. Der (auch insgesamt) meistverkaufte Intel-Prozessor bestätigt diese These eindrucksvoll: Der Core i5-9400F bietet zu einem Listenpreis von 157 Dollar einen günstigstmöglichen Intel-Einstieg in die Sechskern-Welt.

Gemäß Twitterer KittyCorgi kommt nVidias kommender Ampere-basierter HPC-Chip "GA100" auf einer Chipfläche von satten 826mm² heraus – eine Meldung, die sicherlich demnächst durch alle IT-Presseorgane als nächste bunte Kuh getrieben werden dürfte. Jene Zahl erscheint zwar gerade für die 7nm-Fertigung (egal ob DUV oder EUV) als unwahrscheinlich groß und nVidia wird ja auch nachgesagt, nach der Turing-Generation wieder von den sehr großen Chipflächen herunterkommen zu wollen – andererseits handelt es sich hierbei auch um einen dedizierten HPC-Chip, für welchen es gern bis zur Grenze des technisch Möglichen gehen darf (gerade wenn AMD derzeit mit "Arcturus" selber wieder im HPC-Feld mitspielen will und auch Intel mittels der Xe-Architektur ganz stark in diese Richtung geht). Der eigentliche Ansatzpunkt wäre hierbei eher denn die Quelle, welche bislang nicht durch besondere Leaks aufgefallen ist – zuletzt war da auch ein (angeblicher) "GA103"-Chip darunter, welcher nun überhaupt nicht in nVidias bisheriges Chip-Schema passen will. Gegenargumentativ ist der GA100-Chip mit grob 800mm² Chipfläche allerdings früher schon einmal mit Quellenlage 'Kopite7kimi' genannt wurden – und jener Twitterer hatte in der Vergangenheit einige Treffer, war oftmals auch mit (zutreffenden) Gerüchten als erster unterwegs. In jedem Fall gilt zudem noch die Binsenweisheit, das man aus der Größe des jeweiligen HPC-Chips sicherlich nicht auf die Größe der nachfolgenden Gaming-Chips schlußfolgern sollte: Denn mit HPC bietet nVidia grundweg das bestmögliche, im Gaming-Bereich muß man sich hingegen nur selber schlagen.

Seitens ComputerBase und PC Games Hardware liegen Ausarbeitungen zur Grafikkarten-Performance unter Wolcen: Lords of Mayhem vor. Das Hack'n'Slay kommt auf Basis der CryEngine daher, bietet zwar nur DirectX 11, hat allerdings augenscheinlich keine besonderen CPU-Anforderungen sowie gleichzeitig durchaus tragbare Grafikkarten-Anforderungen. Insofern werden mit modernen Grafikkarten schnell exzellente Frameraten erreicht, durch das Zurückschalten auf die "Medium"-Bildqualität gewinnt man zudem noch einmal ca. +20% fps hinzu. Damit sind dann auch ältere Beschleuniger gut lauffähig, zumindest sofern jene wenigstens ein gewisses Performance-Niveau aufweisen. Zwischen AMD und nVidia gibt es oftmals keine besonderen Auffälligkeiten zu berichten, bei den wirklich älteren Beschleunigern kommt AMD allerdings beachtbar besser weg – wie wenn eine Radeon R9 280X (Perf.Index 390%) eine GeForce GTX 780 (Perf.Index 440%) schlägt. Interessante Anekdote aus den CPU-Benchmarks der PCGH: Ein Core 2 Quad Q6600 kommt auf gerade einmal 29 fps, gewinnt durch Übertaktung massiv auf 56 fps hinzu, wird dort aber trotzdem von einem Phenom II X6 1055T klar (66 fps) geschlagen. Moderne CPUs erzielen dann jedoch schnell Frameraten von über 100 fps, so dass die CPU unter Wolcen: Lords of Mayhem nur bei einem wirklichen Alt-Modell eine limitierende Rolle spielt.

Grafikkarten-Empfehlung für "Wolcen: Lords of Mayhem"
"Medium" Preset @ 45 fps "Very High" Preset @ 60 fps
FullHD ab GeForce GTX Titan, GeForce GTX 780, GeForce GTX 970, GeForce GTX 1060 3GB, GeForce GTX 1650 oder Radeon HD 7970 "GHz", Radeon R9 280X, Radeon R9 380X, Radeon RX 470D, Radeon RX 560 XT, Radeon RX 5500 ab GeForce GTX 970, GeForce GTX 1060 6GB, GeForce GTX 1650 Super oder Radeon R9 290X, Radeon R9 390, Radeon RX 480, Radeon RX 570, Radeon RX Vega 56, Radeon RX 5500
WQHD ab GeForce GTX 980 Ti, GeForce GTX 1070, GeForce GTX 1660 oder Radeon RX 590, Radeon RX Vega 56, Radeon RX 5600 ab GeForce GTX 1080, GeForce RTX 2060 Super oder Radeon RX Vega 64, Radeon RX 5700
UltraHD ab GeForce GTX 1080 Ti, GeForce RTX 2070 Super oder Radeon VII GeForce RTX 2080 Ti @ ~55 fps
interpoliert gemäß der Benchmarks von ComputerBase & PC Games Hardware

Die Auflistung zu den Ergebnissen aller früheren Grafikkarten-Ersteindrucks-Umfragen in der letzten Meldung zum Ersteindruck zur Radeon RX 5600 XT beinhaltet nun auch noch die Ergebnisse zur GeForce RTX 2080 Super vom letzten Juli. Seinerzeit wurde fehlerhafterweise leider die entsprechende Umfrage-Auswertung vergessen, was hiermit nunmehr in abgekürzter Form nachgeholt werden soll: Die GeForce RTX 2080 Super ordnet sich mit 17,0% positivem Ersteindruck ziemlich exakt dort ein, wo auch GeForce RTX 2080 (16,4%) und GeForce RTX 2080 Ti (17,0%) bei ihren jeweiligen Umfragen herausgekommen sind. Auch die potentielle Kaufneigung ist mit 3,6% ziemlich genau da, wo auch die GeForce RTX 2080 (3,5%) herauskam. In diesem hohen Preisbereich haben es die Grafikkarten in dieserart Umfragen immer vergleichsweise schwer und sind hohe Wertungen eigentlich nur dann möglich, wenn etwas überraschendes passiert (allererste GeForce GTX Titan mit 43,0% positivem Ersteindruck) oder etwas besonders leistungsstarkes daherkommt (GeForce GTX 1080 Ti mit 61,9% positivem Ersteindruck).

positiv durchschn. negativ pot. Kaufintr.
GeForce RTX 2080 Ti 17,5% 19,6% 62,9% 4,7%
GeForce RTX 2080 Super 17,0% 34,7% 48,3% 3,6%
GeForce RTX 2080 16,4% 24,2% 59,4% 3,5%