Von Moore's Law Is Dead @ YouTube kommt ein "Leak" bezüglich Intels DG2-128 Einsteiger-Grafikkarte – welcher allerdings nur wenige wirklich neue Informationen enthält. Denn dass Intels "SOC2" der Xe/DG2-Linie mit einem 96-Bit-Speicherinterface antritt (anstatt 64 Bit, wie lange vorher berichtet), wurde bereits vor Monatsfrist thematisiert und ist daher kein "Leak" im Wortsinn mehr. Selbst die darauf basierende Performance-Einschätzung, dass mit dem größeren Speicherinterface im Idealfall die Performance einer GeForce GTX 1650 Super (Perf.Index 610%) erreichbar ist, wurde seinerzeit bereits an dieser Stelle geäußert. Eine gewisse zusätzliche Bedeutung erlangt diese Information nur durch die Gerüchte über Radeon RX 6400 & 6500 XT im grundsätzlich selben Performance-Segment, welche jedoch nur mit 4 GB Grafikkartenspeicher antreten sollen.

In dieser Situation hätte Intel einen klaren Vorteil über den Mehrspeicher – womit DG2-128 dann sogar noch als Mainstream-Lösung durchgehen könnte und nicht in die Einsteiger-Ecke zu verbannen wäre (problemlose Treiber und keine Überraschungen beim realen Speicherverbrauch vorausgesetzt). Unklar ist allerdings, ob Intel dafür dann wirklich nur 179 Dollar Listenpreis aufruft, wie von MLID (allerdings als reine Hypothese) genannt. Mit einer 6-GB-Lösung im Mainstream-Segment würde Intel ganz automatisch gegenüber allen dort herumschwirrenden 4-GB-Lösungen deutlich besser darstehen – was für Intel die Chance auf einen entsprechend höheren Preispunkt ergibt. Davon unabhängig dürfte der Straßenpreis sowie eher in Richtung von 400 Dollar/Euro gehen, irgendwo in der Mitte zwischen GeForce GTX 1650 und Radeon RX 6600. Intel kommt nun zwar erst vergleichsweise spät heraus mit DG2 (wirkliche Verfügbarkeit wohl erst im zweiten Quartal 2022), dürfte damit aber immer noch mittendrin in den aktuellen Grafikkarten-Preisübertreibungen liegen – womit sich die Straßenpreise der DG2-Boliden dem allgemeinen Preisniveau anpassen werden.

Die Entspannung eben jener Grafikkarten-Preise ist nach dem aktuellen Wissensstand kaum alsbald zu erwarten, zumindest für das erste Halbjahr 2022 muß man weiterhin schwarz sehen. Denn unabhängig vom Wohl & Wehe der allgemeinen Chipkrise hat der Grafikkarten-Markt eben auch noch mit der Beeinflussung durch Cryptominer zu kämpfen, welche für einen substantiell höheren Bedarf sorgen – höher, als es die auf Limit laufende Chipfertigung innerhalb dieser Chip-Generation bewältigen kann. Eine echte neue Chance ergibt sich somit voraussichtlich erst mittels der nächsten Chip-Generation (AMD RDNA3 & nVidia Lovelace), da hierbei TSMC 5nm-Fertigung und damit gänzlich andere Chipwerke zum Einsatz kommen. Allerdings dürfte der reine Wechsel von der 7/8nm-Generation zur 5nm-Generation kaum ausreichend sein, um den angestauten großen Bedarfsberg im Grafikkarten-Bereich wirklich abzutragen – und wenn, dann nur sehr langsam.

Eine schneller wirkende Maßnahme wurde dagegen kürzlich in unserem Forum genannt: Mit dem Start der 5nm-Generation muß die bisherige 7/8nm-Generation schlicht weiter im Markt verbleiben bzw. weiterhin mit großer Stückzahl gefertigt werden. Für den neuen Bedarf würde womöglich eine der beiden Generationen reichen, aber für den angestauten Bedarfsberg benötigt man schlicht einen solchen Kraftakt mit temporär doppelter Liefermenge. Normalerweise wird beim Generationswechsel die Fertigung der alten Generation rechtzeitig (vorher) heruntergefahren, weil die Hersteller fürchten müssen, nach dem Release der neuen Generation auf den alten Chips & Karten sitzenzubleiben. In diesem Fall sollen AMD & nVidia in den sauren Apfel beißen und dieses Risiko eingehen – aufgrund des monströsen (und über das Jahr 2022 weiter anwachsenden) Bedarfsbergs dürfte der anzustrebende Marktumschwung wohl nicht all zu schnell vonstatten gehen.

Ich wünsche mir dass NV mit Launch den 5nm Graphikkarten die 8nm Riege weiterhin im Markt belässt, und gerne auch die eine 12nm Karte. Solange bis wieder Listenpreise erreicht werden.
Quelle:  Orko @ 3DCenter-Forum am 19. November 2021

Sicherlich muß man hierbei genau vorplanen, beispielsweise die neue Generation nur mit den größeren, weil schnelleren Chips zu bringen – und die alte Generation vorzugsweise mit den kleineren bis mittleren Chips, damit sich jene nicht ins Gehege kommen. Jener Übergang muß bei der nächsten Chip-Generation somit weitaus fliessender passieren – und nicht so abrupt wie ansonsten üblich, wo die Chipentwickler Monate vor dem Start der nächsten Generation bereits die Chipfertigung der alten Generation zurückzufahren beginnen. Mit hingegen dem vollen Liefervolumen von zwei Chip-Generationen gleichzeitig am Markt ergäbe sich eine gute Chance, die Grafikkarten-Preise trotz der Cryptominer wieder auf ein gangbares Niveau zurückzudrängen. Dies bedingt natürlich, dass zu diesem Zeitpunkt ab Ende 2022 die Knappheit an anderen Komponenten tatsächlich ausgestanden ist und es wirklich nur noch um die Waferkapazitäten bei den Chipfertigern geht.

Laut Twitterer Momomo kommen die non-K-Modelle von Alder Lake zur Mitte des Januar 2022 – und dürften somit zur CES wohl nur vorgestellt, aber noch nicht direkt ausgeliefert werden. Zugleich gab es ein paar neue Detail-Spezifikationen zu einigen non-K-Modellen von Alder Lake: Neu sind die Angaben zum maximalen Boost-Takt bei Core i3-12100/F, Core i3-12300, Core i5-12500 und Core i5-12600 – der Rest der Angaben beinhaltet eine Bestätigung von schon bekanntem Wissen. In nachfolgender Tabelle wurde bei dieser Gelegenheit zudem der maximale Boost-Takt des Core i9-12900F freischaffend (d.h. ohne Fakten-Grundlage) auf 5.1 GHz geändert. Im ursprünglichen Leak wurden zu Core i9-12900 & -12900F unterschiedliche Angaben getroffen, aber wahrscheinlich war dies nur ein Übermittlungsfehler. Da nun auch der maximale Boost-Takt des Core i9-12900K/KF bei 5.2 GHz (und nicht mehr 5.3 GHz) liegt, ist es um so unwahrscheinlicher, dass ein non-K-Modell gleich hoch takten soll.