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Hardware- und Nachrichten-Links des 22. Juni 2012

Wir hatten es im letzten Absatz der Launch-Analyse zur AMD Radeon HD 7970 "GHz Edition" schon angedeutet: Der eigentliche Gewinner des Launches sind die ab Werk übertakteten (normalen) Radeon HD 7970 Grafikkarten, weil diese (je nach Taktrate) nahezu dieselbe Performance bis zur gleichen Performance bieten, dafür aber jetzt schon weniger kosten als was die Radeon HD 7970 "GHz Edition" kosten dürfte (vermutlich knapp unter 500 Euro), zudem in aller Regel mit recht laufruhigen Designs aufwarten – und vor allem aber schon verfügbar sind. Die Radeon HD 7970 "GHz Edition" bietet faktisch nichts, was diese ab Werk übertakteten Radeon HD 7970 Karten nicht auch zu bieten hätten (mit der Ausnahme eines minimal besseren Stromverbrauchs der "GHz Edition", was aber in diesen Sphären keine große Rolle mehr spielt), scheint aber – es gibt noch immer nicht einmal pure Listungen der Radeon HD 7970 "GHz Edition" – zu einem klar höheren Preis antreten zu wollen.

So gesehen brauchen die Grafikkarten-Käufer diese neue AMD-Karte also gar nicht, ist man mit den ab Werk übertakteten Radeon HD 7970 Grafikkarten besser bedient, da gleich schnell, leiser, klar günstiger und verfügbar. Es kristallisiert sich damit immer mehr heraus, daß AMD die Radeon HD 7970 "GHz Edition" faktisch nur herausgebracht hat, um optisch besser gegenüber der GeForce GTX 680 dazustehen. Wichtig bei dieser Karte war allein, daß das Web in der Mehrheit mindestens von einem Performance-Gleichstand spricht, damit AMD in diesem Kampf um den SingleChip-Performancethron nicht mehr als zweiter Sieger dasteht. In dem Sinne handelt es sich um eine PR-Aktion, um die Hardware-Tester und Hardware-Interessenten davon zu überzeugen, daß AMDs R1000/Tahiti-Chip absolut mit nVidias GK104-Chip mithalten kann. Fast könnte man sagen, daß es aus diesem Blickwinkel für AMD wohl gar keine große Rolle spielt, ob die Radeon HD 7970 "GHz Edition" wirklich ausgeliefert und verkauft wird – die eigentliche Mission der Karte ist jetzt schon erfüllt.

Die VR-Zone berichten über den kommenden Grafikkarten-Speicherstandard GDDR6, welcher derzeit angeblich von AMD entwickelt wird. Leider wird nicht wirklich viel dazu gesagt, wie GDDR6 aussehen wird – folgt man der bisherigen Entwicklung der verschiedenen GDDR-Speicher, dann dürfte GDDR6 schlicht eine Abwandlung des kommenden DDR4-Hauptspeichers für den Einsatz auf Grafikkarten sein. Bei DDR4 wird allerdings nicht (wie bei DDR2/3) der Prefetch erhöht, sondern es werden mehrere Operationen (Activation, Read, Write oder Refresh) gleichzeitig ausgeführt, was die Effizienz speziell im Hauptspeicher-Bereich steigern dürfte. Ob dies auch auf Grafikkartenspeicher zutrifft, wo meist nur pure Rohpower weiterhilft, wäre eine der großen Fragen zu GDDR6-Speicher (falls dieser auf DDR4 basiert). Andererseits könnte man natürlich auch die Entwicklung von GDDR-Speicher von der Entwicklung des normalen DDR-Speichers abkoppeln, neue Fertigungstechnologien ermöglichen so oder so niedrigere Verbrauchswerte und damit schnellere Speichertaktungen.

Gulli berichten über eine Cashback-Aktion seitens AMD, welche für den Kauf eines FX-Prozessors oder K-Modells von Llano zwischen dem 11. Juni und 31. August bei den Händler Atelco, ARLT, Amazon, Alternate, Caseking, DiTech, Mindfactory oder Snogard gilt. Die Aktion soll – trotz daß sie mit zwischen 10 und 20 Euro Rückvergütung nicht gerade üppig ausfällt – wohl die Lager der Distributoren vor dem Retail-Launch von Trinity (September/Oktober) bzw. den Piledriver-basierten FX-Prozessoren (viertes Quartal) leeren. nVidia bietet einen (unsupporteten) Patch für PCI Express 3.0 auf der X79-Plattform an, nachdem man offiziell PCI Express 3.0 nur auf Ivy Bridge samt passendem Chipsatz der 7er Serie (H77, Z75 & Z77) unterstützt. Allerdings berichtet nVidia selber von Signalproblemen mit GeForce GTX 670/680 Grafikkarten auf X79-Mainboards unter PCI Express 3.0 – was auch erklärt, wieso nVidia den PCI Express 3.0 Support nie offiziell auf die X79-Plattform erweitert hat und jenen Patch nun nur ohne jede Gewähr anbietet.