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Hardware- und Nachrichten-Links des 21. November 2012

Für ein klein wenig Aufregung sorgt derzeit ein neues Asus-Ultrabook mit einer "Radeon HD 8550M" Grafiklösung, welches von diversen Händler (allerdings noch nicht lieferbar) gelistet wird. Hinter dieser Grafiklösung wird gern eine erste Ausführung der Radeon HD 8000 Serie (Codename "Sea Islands") vermutet – was allerdings arg unwahrscheinlich ist, bislang gibt es bei AMD noch keinerlei Anzeichen für den baldigen Start dieser 28nm Refresh-Serie. Viel wahrscheinlicher sind dagegen die Auflösungen erstens eines reinen Schreibfehlers und zweitens, daß es sich tatsächlich um eine "Radeon HD 8550M" handelt, diese aber wie auch schon die Radeon HD 7000M Lösungen unterhalb der Radeon HD 7600M einfach die Umbenennung einer frühere Mobile-Lösung darstellt. Die echte Radeon HD 8000M Serie dürfte dagegen wohl erst im neuen Jahr antreten – und daß derzeit die ansonsten vor einem Launch üblicherweise auftretenden kleineren Leaks und Infohäppchen noch vollkommen fehlen, deutet eher auf einen späteren als einen früheren Termin hin.

Hersteller und Entwickler kommentieren meistens keine Gerüchte – im Fall des kürzlich gemeldeten Abgesangs auf die weitere x86-Entwicklung bei AMD zugunsten von ARM-basierten Prozessorendesigns hat AMD jedoch sehr schnell gegenüber Fudzilla klargestellt, daß die Steamroller-basierten Kaveri-Prozessoren (als Nachfolger der Trinity-Prozessoren) auch weiterhin in der AMD-Roadmap stehen (wenngleich nicht mehr für das Jahr 2013). Zu anderen zukünftigen Produkten wie den Steamroller-basierten Bulldozer-Prozessoren sowie der dritten Ausbaustufe der Bulldozer-Architektur namens Excavator hat AMD jedoch nichts gesagt – was alles oder nichts bedeuten kann. In jedem Fall führt die offizielle AMD-Roadmap auch weiterhin die Kaveri-Prozessoren auf Steamroller-Basis, will AMD zumindest offiziell derzeit wohl noch nicht von der x86-Architektur abrücken.

In einem Blog der WirtschaftsWoche wird der Rücktritt von Intel-Chef Paul Otellini zum Mai diesen Jahres mit den Schwierigkeiten von Intel im Smartphone/Tablet-Segment in Verbindung gebracht. Die dargebrachte Argumentation ist allerdings höchst einseitig, da Intels sinkender Anteil im Markt für (alle) Prozessoren nur auf Stückzahlenbasis ausgewertet wird – dabei verkaufen Intel (und AMD) durchgehend höherpreisige Chips als im SoC-Bereich üblich ist. Ein Smartphone-SoC für 10 Dollar ist schon viel, im Tablet-Bereich sollen die teuersten Angebote bis zu 25 Dollar erreichen – dafür bekommt man bei AMD und Intel jedoch nicht einmal den billigsten PC-Prozessor. Beide Prozessoren-Entwickler streben ASPs (Average Selling Price) von über 100 Dollar an, der ASP im Smarthphone/Tablet-Segment dürfte hingegen bestenfalls um die 10 bis 15 Dollar liegen.

Setzt man den Punkt ASPs mit an, dann ist Intel trotz der Schwäche im Smartphone/Tablet-Segment weiterhin der mit Abstand führende Hersteller – einfach, weil man sich auf sein hohes Standing bei den teureren PC-Prozessoren verlassen kann. Gut ist diese Hackordnung auch an den Umsatz- und Gewinnzahlen abzulesen: Qualcomm als oftmals herbeigeschriebener Intel-Kontrahent hat kürzlich für das gesamte Fiskaljahr einen Umsatz von 19 Milliarden Dollar samt einem Gewinn von 6 Milliarden Dollar gepostet. Intel dürfte hingegen dieses Jahr auf (hochgerechnet) 55 Milliarden Dollar Umsatz samt 12 Milliarden Dollar Gewinn kommen – beide Unternehmen werden jedoch von der Börse derzeit auf denselben Firmenwert taxiert. Sicherlich kann man Qualcomm etwas mehr konkrete Zukunftsphantasien zugestehen – aber andererseits dürfte Intel geradezu extreme Kursphantasien wert sein, wenn das Unternehmen im Smartphone/Tablet-Segment mal richtig Fuß fasst und dann dort seine überlegene Fertigungstechnologie zum Einsatz bringt.