Nach reihenweise positiven Produktnachrichten seitens AMD in der letzten Zeit tritt eine neue AMD Prozessoren-Roadmap für das Jahr 2013, welche von Donanim Haber entdeckt wurde, gehörig auf die Bremse: Bis auf die Kabini-Prozessoren mit Jaguar-Rechenkernen in Ablösung der Bobcat-Prozessoren ist im kommenden Jahr kein bedeutsamer Fortschritt bei AMD zu erwarten. Maßgeblich fehlen dabei die eigentlich für 2013 fest eingeplanten Steamroller-Rechenkerne als dritte Ausbaustufe der Bulldozer-Prozessorenarchitektur – und zwar sowohl im Bereich der FX-Prozessoren als auch überraschenderweise im APU-Bereich, wo 2013 eigentlich die Kaveri-Prozessoren mit Steamroller-Rechenkernen und GCN-basierter Grafiklösung antreten sollten.

AMD Desktop-Prozessoren Roadmap 2013

Die einzige 2013er Neuerung neben Kabini werden somit die Richland-APUs mit der Bolton-Plattform sein, welche neben den aktuellen Trinity-APUs und deren Hudson-Plattform bestehen sollen. Die Richlands-APUs basieren aber nach klarer Aussage der AMD-Roadmap weiterhin auf den Piledriver-Rechenkernen und bieten auch keine andere Grafikarchitektur – sind also technologisch wohl weiterhin auf Trinity-Niveau angesiedelt, benutzen auch weiterhin den Sockel FM2. Früher hatte man "Richland" mal als die Zweikern-Variante von Trinity eingeordnet – was nun weniger zu dieser neuen Roadmap passt. Aller Vermutung nach ist Richland ein schlichter Die-Shrink von Trinity auf 28nm – was nicht verkehrt ist, denn damit würde AMD von dem wirklich großen Trinity-Die (246mm² unter 32nm) etwas herunterkommen und seine Mainstream-APUs somit kostengünstiger fertigen können.

Sollte sich diese Roadmap bestätigen, kann man von AMD im Bereich der leistungsfähigen Consumer-Prozessoren für das Jahr 2013 jedoch nahezu keine Veränderungen erwarten – außer daß es vielleicht ein paar Taktraten-Updates für Trinity und Vishera geben wird. Dies wäre arg enttäuschend in einem Jahr, in welchem Intel mit Haswell schon wieder eine neue Prozessoren-Architektur an den Start bringt und AMD gemäß früherer Planungen sowohl neue FX-Prozessoren als auch APUs auf Steamroller-Basis bringen wollte. Die eigentlich angestrebte Erringung größerer Marktanteile wird AMD somit kaum gelingen können – möglicherweise kann man Trinity ja besser am Markt durchsetzen, aber ohne ein Zugpferd im Enthusiasten-Bereich wird dies alles sehr schwierig.