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Hardware- und Nachrichten-Links des 20. Mai 2021

PCGamer bringen zu nVidias LHR-Grafikkarten eine Aussage nVidias, wonach deren eigene Founders Edition hiervon (komplett) ausgenommen sein wird. Dies betrifft dann also nicht nur die GeForce RTX 3090 (sowieso ohne jede LHR-Version), sondern auch GeForce RTX 3080, 3070 und 3060 Ti (die 3060 gibt es nicht in einer Founders Edition). Damit öffnet nVidia theoretisch den Cryptominern weiterhin eine Tür – hat allerdings an dieser Stelle natürlich auch die Kontrolle über die jeweiligen Liefermengen. Anders formuliert dürfte dies bedeuten, dass es eigentlich kaum noch bedeutende Mengen an FE-Karten geben sollte – schon allein, weil dies für nVidia (zum Listenpreis) das schlechtere Geschäft darstellt und diese Karten sowieso alle in Miner-Händen landen. Diese zusätzliche Attraktivität der "Founders Edition" erreicht also nur, dass es voraussichtlich noch weniger FE-Kartenlieferungen geben wird.

Founders Edition is a limited production graphics card sold at MSRP, and at this point we don’t have plans to make versions with LHR.
Quelle:  nVidia gegenüber PCGamer am 18. Mai 2021

Ändern könnte sich dies erst, wenn die Straßenpreise der Herstellerkarten nVidias Listenpreis erreichen – eine aus heutiger Sicht ferne Zukunft. Ab einem gewissen Zeitpunkt könnte nVidia die Founders Edition dann aber auch ganz auslaufen lassen, nVidia war mit dieser Entscheidung bislang immer recht früh dran. PCGamer spekulieren an dieser Stelle sogar schon über ein umgehendes Auslaufen der Founders Edition – womöglich gedacht aufgrund der technischen Lage, wonach nVidia für die neuen LHR-Grafikkarten abweichende Chipversionen benutzt. Jene neuen Chipversionen dürften allerdings wenig mit dem eigentlichen Grafikchip zu tun haben, sondern vielmehr mit der durch nVidia eingebrachten Firmware. Insofern erscheint es als möglich, dass nVidia weiterhin non-LHR-Modelle (in Form der "Founders Edition") sowie LHR-Modelle nebeneinander anbieten könnte – ob dies langfristig gewollt ist, bleibt natürlich abzuwarten.

Twitterer Vegeta zeigt eine AMD Mobile-Prozessoren Roadmap für die Jahre 2020 bis 2022 – welche allerdings schon letztes Jahr entstanden sein muß, denn der auf der Roadmap noch eingezeichnete "van Gogh" Mobile-SoC soll bereits Ende 2020 gestrichen worden sein. Gleichfalls legt der Roadmap-Stil nahe, dass die letztes Jahr in Ausschnitten zu sehende AMD Prozessoren-Roadmap durchaus eine reale Grundlagen gehabt hat – natürlich ohne Gewähr darauf, dass alle dort genannten Punkte sich über den Lauf der Zeit in dieser Form gehalten haben. Zudem scheint jene frühere Roadmap vom Erstellungsdatum her noch älter zu sein, hat AMD erst nachher seine Roadmap in Desktop- und Mobile-Prozessoren aufgeteilt. Die neue Roadmap, welche wie gesagt aber auch schon letztes Jahr erstellt wurde, zeigt somit wenig neues, AMDs Mobile-Pläne für 2022 waren eigentlich schon genau in dieser Form bekannt.

Schnelles Update: Dies ist natürlich nicht ganz korrekt – die neue Roadmap bestätigt vielmehr einige Details, welche bislang zwar bekannt, aber eben nur gerüchteweiser bekannt waren. Dazu zählt vor allem die 6nm-Fertigung der Rembrandt-APU für AMDs nächstjährige Ryzen 6000 U/H/G Serie – und aber vor allem die mehr oder weniger offizielle Verwendung des Begriffs "Zen 3+". Jenen hatte AMD bislang nirgendwo auf seinen Roadmaps stehen oder sonstwie angedeutet, was zu einigen Diskussionen über dessen reale Existenz geführt hat. Natürlich muß "Zen 3+" nicht all zu viel bedeuten, die realen Differenzen zur bekannten Zen-3-Architektur könnten gering sein – aber es dürfte zumindest so viel Differenz sein, dass AMD diese Bezeichnung nicht nachträglich um die Ohren fliegt. Zudem legt eine solche Bezeichnung bei einer APU – deren Käufer üblicherweise nicht gerade auf solche Feinheiten schauen – auch nahe, dass da noch andere Produkte auf dieser Architektur-Zwischenstufe existieren.

Igor's Lab tragen weitere Details & Korrekturen zu Intels DG2-Grafikkarten auf Basis der Xe-Architektur nach: So wurde die zuletzt so genannte "DG2-196" nunmehr korrigiert zu "DG2-96", was dann auch dem bisher bekannten Bild von 5 SKUs in den Abstufungen von 96, 128, 256, 384 und 512 EUs entspricht. Interessanterweise deuten inzwischen mehrere Details darauf hin, dass diese SKUs wirklich nur als Grafikkarten-Ausführungen und nicht als extra Grafikchips zu verstehen sind: Beispielsweise kommen DG2-96 & DG2-128 auf einer gemeinsamen Package-Größe mit selbem Sockel (BGA1379) daher, genauso wie dies auch bei DG2-256, DG2-384 & DG2-512 jeweils gleich ist (BGA2660). Dies sind natürlich noch keine wirklich sicheren Hinweise, denn bei ähnlicher Chipgröße spart man sich gern einen extra Sockel bzw. ein extra Package.

Zudem fällt allerdings auch die Menge an "Smart Cache" (eine Art Level3-Cache) zwischen DG2-96 & DG128 (jeweils 4 MB) und DG2-384 & DG2-512 (jeweils 16 MB) gleich aus, was dann einen jeweils gleichen zugrundeliegenden Grafikchip nahelegt (ansonsten würde man diese Caches mit einem kleineren Chip entsprechend herunterskalieren). Die gesamten 5 SKUs basieren also nicht auf 5 Grafikchips, sondern mutmaßlich auf 3 Grafikchips – oder gar nur 2 Grafikchips, falls DG2-256 ebenfalls aus dem größen Chip gewonnen wird. Die bisher vorliegenden Chip-Bilder hatten insbesondere bei DG2-384 (wegen der verhältnismäßig kleinen Chipfläche) eher für eine eigene Chipvariante gesprochen, aber dies ist aufgrund der technischen Ansetzung nun jedoch nicht mehr wirklich wahrscheinlich. Sinnvoll erscheint die Aufteilung in viele (physikalische) Grafikchips für Intel sowieso erst dann, wenn man größere Absätze hiermit erzielt – was jedoch mit dem Erstlingswerk eher unwahrscheinlich ist.

Hardware Smart-Cache Speicher
DG2-512 512 EU (4096 FP32) @ 256 Bit 16 MB max. 16 GB GDDR6 @ 16 Gbps
DG2-384 384 EU (3072 FP32) @ 192 Bit 16 MB max. 12 GB GDDR6 @ 16 Gbps
DG2-256 256 EU (2048 FP32) @ 128 Bit 8 MB max. 8 GB GDDR6 @ 16 Gbps
DG2-128 128 EU (1024 FP32) @ 64 Bit 4 MB max. 4 GB GDDR6 @ 16 Gbps
DG2-96 96 EU (768 FP32) @ 64 Bit 4 MB max. 4 GB GDDR6 @ 16 Gbps