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Hardware- und Nachrichten-Links des 17. September 2019

Von TweakTown kommt eine der inzwischen arg seltenen Betrachtungen zur MultiGPU-Performance, durchgeführt mittels zweier GeForce RTX 2070 Super Grafikkarten und damit unter SLI bzw. NVLink. Hierbei wurden exemplarisch vier Spiele mit dem SLI-Gespann gegen potente Einzel-Karten durchgetestet, darunter auch eine Titan RTX. Der Test kann damit also nicht demonstrieren, wie weit SLI heutzutage noch nutzbar ist – es ist eher denn eine Ausarbeitung, wie schnell SLI kommt, sofern jenes Spiele-seitig überhaupt funktioniert. Auf den ersten Blick zu erkennen ist die Abhängigkeit von der UltraHD-Auflösung – denn selbst schon unter WQHD sind die Performance-Gewinne von SLI zu klein, um wirklich griffig zu sein. Aber auch unter der UltraHD-Auflösung skaliert ein SLI-Gespann von zwei GeForce RTX 2070 Super Grafikkarten bemerkbar besser als ein SLI-Gespann von zwei GeForce RTX 2080 Ti Karten – bei diesen schnellen Modellen wird es dann wohl schon zum Problem, jenen ausreichend CPU-Performance zum Ausspielen der vorhandenen Grafik-Power zur Verfügung zu stellen. Sobald dann jedoch alle Bedingungen stimmen, kann sich SLI immer noch als leistungsstark präsentieren – und beispielsweise zu geringerem Geldeinsatz eine GeForce RTX 2080 Ti rein nominell abziehen.

WQHD UltraHD Listenpreis
Titan RTX 120,4% 143,1% 2499$
GeForce RTX 2080 Ti SLI 135,6%  (SLI: +15,7%) 204,9%  (SLI: +50,8%) 2398$
GeForce RTX 2080 Ti 117,2% 135,9% 1199$
GeForce RTX 2070 Super SLI 129,2%  (SLI: +29,2%) 160,2%  (SLI: +60,2%) 998$
GeForce RTX 2070 Super 100% 100% 499$
gemäß den Ausführungen seitens TweakTown

Aber diese Rechnung ist natürlich unvollständig, denn hier müsste man all diese Spiele-Titel mit einrechnen, wo SLI überhaupt nicht oder nur unterdurchschnittlich funktioniert. Nach weiteren größeren Abzügen wegen der Mikroruckler-Problematik dürfte SLI selbst in der sich hier präsentierenden idealen Situation, wo die GeForce RTX 2080 Ti für gut 35% Mehrperformance (gegenüber der GeForce RTX 2070 Super) gleich mehr als das Doppelte kostet, letztlich doch nicht als bessere Lösung herauskommen. Technisch ist SLI augenscheinlich weiterhin schlagkräftig, aber es funktioniert einfach unter zu wenigen Anwendungen, um damit Vergleiche unter größeren Test-Sets (mit vielen Spielen) wirklich deutlich zu gewinnen – und dies wäre angesichts des ständig mitschwingenden Negativpunkts der Mikroruckler einfach notwendig. Wie bekannt, unterstützt nVidia derzeit auch weiterhin mit der Turing-Generation das SLI-Feature, hierzu gehört auch eine engagierte Treiber-Arbeit. Viel Sinn macht dies allerdings nicht angesichts der Masse an Spiele, deren Entwickler über SLI & CrossFire einfach überhaupt nicht mehr nachdenken oder aber wo die benutzte Spiele-Engine gleich Prinzip-bedingt für diese MultiChip-Verfahren ungeeignet ist. Es würde demzufolge nicht verwundern, wenn nVidia den SLI-Support mit der nächsten Grafikchip-Generation ebenfalls einstellt.

Nachdem eine gleichartige Betrachtung der Hersteller-Vorgabe zur Benchmark-Realität bei der Radeon RX 590 noch ganz deutlich danebengegangen ist, soll hiermit trotzdem kurz ausgewertet werden, was sich diesbezüglich bei Radeon RX 5700 & 5700 XT ergeben hat. Hierzu gab es bei AMDs E3-Event einige AMD-eigene Benchmarks unter der WQHD-Auflösung sowie jeweils 10 Test-Spielen (nicht durchgehend dieselben Titel), mittels welchen AMD die Radeon RX 5700 um +11,4% vor der GeForce RTX 2060 positionierte, die Radeon RX 5700 XT hingegen um +5,8% vor der GeForce RTX 2070 (ohne Angabe, ob Referenz- oder FE-Takt) sowie um +31,0% vor der Radeon RX Vega 56. Dies läßt sich mit den zum Navi-Launch aufgestellten Benchmarks nur teilweise direkt vergleichen, da dort Benchmarks zu Radeon RX Vega 56 sowie GeForce RTX 2070 fehlen. Allerdings kann man dies anhand früherer Testberichte vergleichsweise zielgenau interpolieren, an den Abständen eng verwandter Karten ändert sich üblicherweise bis auf die allgemeine Meßungenauigkeit kaum einmal etwas. Die Ergebnisse sehen dann ziemlich gut aus: Beim Vergleich gegen GeForce RTX 2060 & 2070 kommt AMDs Vorgabe um grob einen Prozentpunkt an die Realität heran, beim Vergleich zur Radeon RX Vega 56 haben die Hardwaretester sogar einen leicht größeren Abstand als AMD selber gesehen. Eingerechnet die Meßungenauigkeit sowie eine gewisse Fehlermarge durch die Interpolation kann man AMDs Performance-Vorgaben zu Radeon RX 5700 & 5700 XT somit als grob gleich zur Benchmark-Realität ansehen – ergo ein lobenswerter Fall, wo Hersteller-eigene Benchmarks ohne jede Schönfärberei ausgekommen sind.

Vega56 Vega64 5700 5700XT 2060 2060S 2070Ref 2070FE 2070S
AMD-Vorgabe 5700 ist +11,4% schneller als 2060 5700XT ist +5,8% schneller als 2070 und +31,0% schneller als Vega56
gemessene WQHD-Perf. ~84,8% 95,7% 100% 112,6% 90,4% 104,2% ~105,0% ~108,1% 121,2%
realer Unterschied 5700 ist +10,6% schneller als 2060 5700XT ist +7,2% schneller als 2070Ref, +4,2% schneller als 2070FE und +32,8% schneller als Vega56
basierend auf den Benchmarks in der Launch-Analyse zu Radeon RX 5700 & 5700 XT, Werte zur Radeon RX Vega 56 wurden gemäß der Launch-Analyse zur GeForce RTX 2060 interpoliert, Werte zur GeForce RTX 2070 wurden gemäß der Launch-Analyse zu GeForce RTX 2060 Super & 2070 Super interpoliert

nVidia hat ein neues Spielebundle für RTX-Grafikkarten aufgelegt, welches "Call of Duty: Modern Warfare (2019)" als kostenlose Dreingabe umfaßt. Wie beim vorhergehenden "Youngblood & Control" Spielebundle gilt die Aktion für alle RTX-Karten von GeForce RTX 2060 bis GeForce RTX 200 Ti, inklusive also auch der eigentlich auslaufenden GeForce RTX 2070 & RTX 2080 (non-Super). Call of Duty: Modern Warfare (2019) erscheint allerdings erst am 25. Oktober, wobei die offenen Beta bereits am kommenden 19. September startet. Das Spiel wird RayTracing-Effekte anbieten und eignet sich somit sicherlich gut als Beigabe speziell zu den RTX-Karten. Auf AMD-Seite ist hingegen derzeit immer noch das mit dem Zen2/Navi-Launch verbundene "Xbox Game Pass" Spielebundle aktiv, bei welchem es für vielerlei AMD-Hardware (auch ältere CPUs & Grafikkarten) einen Dreimonats-Zugang zu Microsofts "Xbox Game Pass für PC" gibt. Da jene AMD-Aktion noch bis in den März 2020 laufen soll, sind von AMD derzeit kaum neue Spielebundle zu erwarten – während nVidia selbige augenscheinlich aller 2-3 Monate durch neue Aktionen ablöst.

nVidia "Call of Duty: Modern Warfare (2019)" Spielebundle
teilnehmende Hardware Aktionszeitraum Inhalt des Spielebundles
GeForce RTX 2060, 2070, 2080 & 2080 Ti
GeForce RTX 2060 Super, 2070 Super & 2080 Super

(jeweils Desktop- & Notebook-Varianten)
17. September bis 18. November 2019 Spiel "Call of Duty: Modern Warfare (2019)"
Hinweis: Nicht jeder Händler nimmt an allen Aktionen teil und selbst bei den teilnehmenden Händlern muß nicht jedes Produktangebot Teil der konkreten Aktion sein.

Von SemiWiki kommt eine interessante Ausarbeitung über die Entwicklung der Halbleiter-Industrie speziell aus nationalstaatlicher Sicht Chinas. Der aktuelle Handelskonflikt sowie das Huawei-Embargo sind hierzu eigentlich nur Aufhänger, denn die strategische Zielsetzung Chinas, im Jahr 2025 bereits 70% der benötigten Microchips selber herzustellen, wurde bereits im Jahr 2015 ausgegeben. Und für diese Zielsetzung werden nunmehr einige Anstrengungen unternommen, welche auch gut mittels Zahlen untermauerbar sind: So liegt China im Jahr 2018 mit 8,1 Mrd. US-Dollar inzwischen schon an weltweit dritter Stelle bei den Forschungsausgaben der Halbleiter-Industrie, noch vor Taiwan, Japan und den Niederlanden. Somit rangiert man inzwischen in Reichweite von Südkorea, nur die USA sind mit 39,3 Mrd. $ allen anderen weit enteilt. Auffällig ist dabei ein sehr großer Anteil des chinesischen R&D-Budgets, welches aus staatlicher Hand kommt – aber genau hieran zeigt sich, das es China eben ernst ist mit seinem Vorhaben: In anderen Staaten würde es gewisse staatliche Zuschüsse geben, aber nichts, was jetzt die Lage ganz entscheidend verändert. China ist sich dagegen darüber im klaren, das es ohne massiver Investitionen den Rückstand zur Weltspitze nicht verringern kann – und verdreifacht mit seinen staatlichen Zuschüssen mal so eben das chinesische R&D-Budget. Sich mit den USA anzulegen, dürfte damit in absehbarer Zeit zwar nicht gelingen, aber in die zweite Reihe um Taiwan, Südkorea und Japan wird man damit durchaus vorstoßen können.