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Hardware- und Nachrichten-Links des 15. März 2012

Wie die ComputerBase berichtet, wurde AMDs DualChip-Flaggschiff "Radeon HD 7990" nunmehr auf April verschoben, nachdem frühere Informationen ziemlich klar vom März sprachen. Dies passt durchaus zusammen mit der Vermutung, daß sich die Grafikchip-Entwickler bei ihren jeweiligen Spitzenprodukten mißtrauisch beäugen, um ja nicht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden. Irgendeiner wird nun zwar seine DualChip-Karte zuerst herausbringen müssen, aber wenn AMD mit der Radeon HD 7990 im April kommt, so passiert dies erst nachdem man den (im März startenden) GK104-Chip von nVidia unter Augenschein hat nehmen können und demzufolge ausrechnen kann, was eine DualChip-Lösung auf GK104-Basis wohl an Performance erbringen könnte. Sobald dieser Punkt für AMD geklärt ist, kann man eine Radeon HD 7990 auf solcherart Taktfrequenzen herausbringen, welche nVidia nicht mehr mit einem klar schnellerem Produkt kontern kann – sondern nur noch einem gleichschnellen oder minimal schnellerem (ähnlich wie bei Radeon HD 6990 und GeForce GTX 590 passiert).

Eine ebenfalls bei der ComputerBase zu sehenden neue Intel Prozessoren-Roadmap zeigt entgegen anderslautender Presseberichterstattung keinen neuen Termin für die 2013er Haswell-Generation an – denn daß diese im Bereich vom März bis Juni 2013 antreten soll, war schon der letzten Intel-Roadmap zu entnehmen. Es ist im übrigen genauso wenig eine Meldung, daß der 2013er Trinity-Nachfolger Kaveri DDR3/2133 unterstützen soll – nachdem dies für Trinity schon seit einigen Wochen bekannt ist, liegt dieselbe Funktionalität für Kaveri auf der Hand. Davon abgesehen ist die maximale Speicherunterstützung bei diesen ziemlich günstigen CPUs sowieso nicht das entscheidende Kriterium, da diese fast ausschließlich in OEM-PCs gehen und die OEMs schon beim aktuellen Trinity-Vorgänger Llano die maximal mögliche Speichertaktung von DDR3/1866 aus Preisgründen scheuen – dies dürfte bei Trinity und Kaveri mit DDR3/2133 nicht anders, sondern wohl sogar noch stärker sein.

BSN berichten von weiterer Unzufriedenheit mit der 28nm-Fertigung bei TSMC, welche nun offenbar auch in Taten seitens der Chip-Entwickler umschlägt. So soll nVidia bei Samsung Tegra-Testchips geordert und diese auch zurückbekommen haben – ein faktischer Tape-Out, auch wenn unklar ist, um welche Tegra-Chips es sich handelt und ob nVidia wirklich mit Samsung anbandeln will. Samsung jedenfalls soll diesbezüglich willig sein, nachdem man mit Hauptabnehmer Apple in einen heftigen Rechtsstreit verwickelt ist und demzufolge unter Umständen neue Auftraggeber gebrauchen könnte. Auch Qualcomm als einer der Hauptabnehmer von TSMCs 28nm-Fertigung (neben AMD und nVidia) soll mit dieser heftig unzufrieden sein und sondiert unter anderem bei GlobalFoundries die Lage – ein Weg, welcher für nVidia aufgrund der historischen Nähe zu AMD zumindest kurzfristig noch versperrt ist.

Generell kommt zukünftig wohl jede Menge Bewegung in den Markt der Auftragsfertiger – allerdings geht das alles nicht so schnell, da die Vorbereitungszeiten bei der Chipfertigung lang sind (ein halbes bis ein ganzes Jahr, je nach Chip-Komplexität) und man aus Kostengründen wenn dann nur zukünftige Designs an alternative Fertiger vergibt. Ein schon in Entwicklung befindliches Design noch zu einem anderen Fertiger zu geben, bedeutet neben einem gewissen Risiko von Komplikationen in jedem Fall einen Zeitverlust und zusätzliche Kosten – und ist daher im Normalfall keine gangbare Option. 2013 dürfte diesbezüglich dann jedoch ein hochinteressantes Jahr werden, da ein Chipentwickler durchaus jetzt noch entscheiden könnte, ein für das Jahr 2013 geplantes Chipdesign nicht mehr beim üblichen Chipfertiger, sondern eben bei einem von dessen Kontrahenten in Auftrag zu geben: AMD-Grafikchips dann möglicherweise bei GlobalFoundries, dafür (noch mehr) AMD-Prozessoren von TSMC und nVidias Tegra-Chips seitens Samsung?