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Hardware- und Nachrichten-Links des 15. Februar 2013

Um die Verwirrung komplett zu machen, hat AMD bei der freitäglichen Telefonkonferenz zur Verschiebung der Radeon HD 8000 Serie die Aussage getroffen, die Mobile-Beschleuniger der Radeon HD 8000M Serie seien durchaus Teil der Sea-Islands-Generation. Rein technologisch ist dies natürlich erst einmal Marketing-Neusprech, denn die bislang vorgestellten Radeon HD 8000M Beschleuniger basieren entweder auf Southern-Islands-Chips oder aber auf dem neuen Oland/Mars-Chip, welcher aber laut klarer AMD-Aussage weiterhin der GCN1-Architektur und damit eigentlich auch der Southern-Islands-Generation angehört. Wenn, dann könnten später kommende Teile der Radeon HD 8000M Mobile-Serie GCN2-basiert sein – je nachdem, auf welchen Grafikchips jene basieren. Allerdings ist es auch möglich, daß zwischen GCN2 (Sea Islands) und GCN1 (Southern Islands) technologisch gar kein echter Unterschied existiert – in diesem Fall könnte man durchaus die einzelnen Chips frei nach Gusto bzw. je nach Erscheinungsdatum der einen oder der anderen Generation zuordnen.

Dieser Punkt kann sich erst dann ergeben, wenn AMD die echte Sea-Islands-Generation vorstellt und man dann sehen kann, ob diese technologisch wirklich etwas anders macht – so anders, daß sich das Label "GCN2" auch wirklich rechtfertigen läßt. Dabei könnte dieser Zeitpunkt durchaus früher kommen als es die Nachrichten bezüglich der Desktop-Grafikkarten vermuten lassen: Immerhin könnte AMD beispielsweise Teile der Sea-Islands-Generation im Mobile-Segment früher als im Desktop-Segment antreten lassen – sei es, weil dort mehr Geld zu machen ist, oder sei es, weil dort die eventuellen Verbesserungen der Sea-Island-Generation in Punkto "Performance/Watt" dringender benötigt werden als im Desktop-Segment. Es ist damit gut möglich, daß AMD GCN2-basierte Desktop-Grafikkarten wirklich erst im vierten Quartal 2013 von der Leine läßt, dieselben Chips der GCN2-Architektur aber vielleicht schon im zweiten oder dritten Quartal dafür benutzt, im Mobile-Segment neue GCN2-basierte Beschleuniger vorzustellen.

WinFuture berichten über das Buch des ehemaligen AMD-Chefs Hector Ruiz, in welchem jener die Behauptung aufstellt, daß AMD ohne den Abu-Dhabi-Deal – sprich die Auslagerung der Fertigung an GlobalFoundries – nicht überlebt haben würde. Hinzu kommen noch ein paar Anekdoten über das Zustandekommen des Deals, wofür AMD extra Werbung auf den Formel-1-Rennwagen von Ferrari einkaufte, um das Interesse der Sportwagen-verrückten Investorengruppe zu erlangen. Die eigentliche Frage – ob AMD mit eigener Fertigung oder ohne besser fährt – wird sich dagegen wohl erst langfristig beantworten lassen. Bislang sieht es aber so aus, als würde AMD durch Abspeckungen an der GlobalFoundries-Roadmap mittelfristig die Möglichkeit verlieren, mit Intel bezüglich der Fertigungstechnologie auch nur halbwegs auf Augenhöhe zu konkurrieren – was zu einem Zeitpunkt, wo man designtechnisch ebenfalls hinten liegt, ziemlich unglücklich ist. Andererseits gilt das Argument, das fertigungstechnisch wohl sowieso niemand mit Intel wirklich mithalten kann und die Entscheidung von AMD somit sowieso nur lauten konnte, ob die eigene Fertigung wirklich besser ist als das Angebot, was einem die Auftragsfertiger offerieren.

Von Fudzilla kommt das Gerücht, die beiden NextGen-Konsolen Xbox 720 und Playstation 4 würden – im Gegensatz zu ihren Vorgängern – keine Abwärtskompatibilität mehr besitzen. Derzeit basiert dieses Gerücht anscheinend aber nur auf Vermutungen – und vielleicht auch der Tatsache, daß es angesichts des Mainstream-Ansatzes beider NextGen-Konsolen arg unwahrscheinlich ist, daß die Chips der Vorgänger-Konsolen auf diesen mit verbaut werden (wie dies teilweise bei der Playstation 3 der Fall war). Aufgrund der stark gestiegenen Rechenleistung ist so etwas allerdings heutzutage auch unnötig, die Vorgänger-Konsolen können wohl ziemlich problemlos von den NextGen-Konsolen emuliert werden, sofern Microsoft und Sony Arbeit in die Erstellung einer entsprechend leistungsfähigen und problemlosen Emulationssoftware stecken. Alternativ existiert die Vermutung, man könnte die Abwärtskompatibiltät zumindest im Fall der Playstation 4 über den zu Sony gehörenden Spielestreaming-Dienst Gaikai realisieren. So oder so dürfte es wohl eine Lösung hierfür geben, den Konsolen-Fans haben sich an dieses Feature inzwischen durchaus gewöhnt.