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Hardware- und Nachrichten-Links des 15. Dezember 2015

Laut Fudzilla ist auch der einstmals noch für Dezember 2015 angesetzte Paperlaunch zur DualChip-Lösung Radeon R9 Fury X2 inzwischen Makulatur – die Karte wird nun erst im neuen Jahr vorgestellt werden. Angeblich wolle AMD sich mit der Vorankündigung dieser Karte nicht die Weihnachtsverkäufe von Radeon R9 Fury & Fury X zerstören. Andererseits könnte sich unserer Meinung nach auch schlicht die Erkenntnis bei AMD durchgesetzt haben, daß ein 2015er Paperlaunch mit danach ungewissem Liefertermin erst irgendwann im ersten Quartal 2016 ganz gewiß wieder nur schlechte Presse bedeutet hätte – und man nunmehr besser das Produkt einfach zu diesem Tag launcht wie ausliefert, wenn es fertiggestellt ist. Zudem dürfte AMD derzeit hinter den Kulissen auch sicherlich die Lage im Rechtsstreit mit Asetek über den Wasserkühler der Radeon R9 Fury X sondieren, ob denn diese Problematik irgendwelche Auswirkungen auf die (höchstwahrscheinlich mit einem ähnlichen/gleichen Wasserkühler ausgerüstete) Radeon R9 Fury X2 hat. Unter Umständen bastelt man derzeit schon an einer Einigung mit Asetek und wartet daher schlicht deren konkretes Ergebnis ab.

Die ComputerBase hat sich nach dem einige Performanceverbesserungen versprechenden Patch 1.2 die Grafikkarten-Performance zu Anno 2205 erneut angesehen – und kann von sehr erfreulichen Ergebnissen berichten: Im Schnitt verbessert sich die Grafikkarten-Performance durch diesen Patch um 15-20% je nach Grafikkarte, wobei dieser Beschleunigungseffekt auf AMD- und nVidia-Modellen in etwa gleicher Höhe auftritt. Angesichts dessen, daß viel zu oft bei Spiele-Patches von "Performanceverbesserungen" gesprochen wird, die dann in der Praxis jedoch nur vereinzelt feststellbar sind, ist dies mal eine sehr positive Ausnahme. Viele Grafikkarten rutschen damit um glatt eine Performance-Klasse nach oben, wenn beispielsweise eine GeForce GTX 770 unter FullHD nicht 39 fps, sondern gleich 47 fps erreicht. Leider nicht extra getestet wurde, was der neue Patch für eventuelle Auswirkungen auf das langfristige Spiel hat, wo (unter sehr großen Siedlungen) die Performance sich durchaus halbieren kann.

Beim Thema "Skylake non-K übertakten" kommt nun richtig Bewegung rein – die PC Games Hardware vermeldet zum Download verfügbare BIOS-Versionen für Platinen von ASRock und MSI. Im Fall von ASRock steht auf der Webseite des Übertakters "der8auer" ein Overclocking-BIOS für das ASRock Z170 OC Formula bereit, ASRock hat aber bereits weitere Overclocking-BIOSe für gleich 11 Z170-Platinen zum offiziellen Download angekündigt. Ebenfalls von "der8auer" kommt ein Overclocking-BIOS für das MSI Z170A XPower Gaming Titanium Edition, eine offizielle Stellungnahme seitens MSI steht noch aus. Damit wird die Sache nun wirklich interessant – einige Mainboard-Hersteller wollen es augenscheinlich wirklich auf den Zweikampf mit Intel ankommen lassen, noch dazu wo Intel der Sache derzeit offenbar teilnahmslos zuschaut. Ob es sich nur um einen kurzfristigen Spaß handelt oder es hierbei tatsächlich zu einem Overclocking-Dammbruch kommt, läßt sich noch nicht absehen – aber die Chancen für letzteres steigen von Tag zu Tag.

PC-Hersteller Lenovo macht sich laut Heise erneut "beliebt" mit einer Sicherheitslücke in einer vorinstallierten Software, welche die Übernahme des PCs ermöglichen kann. In diesem Fall handelt es sich zur Ehrenrettung von Lenovo allerdings um eine reguläre Software in Form eines Update-Managers, kein Rootkit oder eine Adware. Frisch hinzu kommen von Lenovo vorinstallierte SSL-Zertifikate einer Drittfirma, welche zwar derzeit kein Sicherheitsrisiko herstellen, aber dennoch nichts mit einem "originalen Windows" zu tun haben. Und so kann man kritisieren, daß mittels dieser vorinstallierten Software unnötigerweise Angriffsdeltas aufgemacht werden, welche bei erfolgreicher Ausnutzung hohes Gefahrenpotential besitzen. Aufgrund der Nachlässigkeit der PC-Hersteller beim Software-Update von einmal verkauften Systemen lohnt sich ein Update-Manager seitens des PC-Herstellers sowieso in den seltensten Fällen – meistens ist es nur ein vor sich hin idelnder Systemdienst, welcher (mangels Updates) niemals wirkliche Arbeit bekommt.

Die Empfehlung geht derzeit daher in diese Richtung, PC generell ohne solche Bloatware zu betreiben, sprich nach Erhalt immer manuell neu aufzusetzen – logischerweise basierend auf Microsoft-Datenträgern und nicht auf denen der PC-Hersteller (da könnten versteckte Rootkits und suspekte SSL-Zertfikate mit drin sein). Gleichfalls geht es darum, die Anzahl der sich autoaktualisierten Programme und Dienste zu reduzieren – denn so anwenderfreundlich diese Methode auch ist, trägt jene dennoch ein grundsätzliches Sicherheitsrisiko. Autoupdate sollte faktisch nur bei großen und in diesen Dingen erfahrenen Anbietern aktiv sein – sprich Microsoft, Adobe, Google, Mozilla, Steam & Co. Gewöhnliche Anwendungssoftware braucht hingegen in aller Regel kein Autoupdate und kann bei Bedarf manuell (per Download über eine bekannte Webseite) aktualisiert werden. Der ideale PC aktualisiert sich also zum einen selbst, beschränkt diese Autoaktualisierungen aber auf die allerwichtigsten Dinge wie Betriebssystem, Flash und Browser. Ein chinesischer PC-Hersteller mit arg zweifelhafter Historie an vorinstallierten Rootkits, Adware und suspekten SSL-Zertifikaten gehört sicherlich nicht in diese Kategorie.