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Hardware- und Nachrichten-Links des 15. April 2021

Laut dem chinesischen HKEPC will nVidia seine Cryptomining-Bremse weiterhin durchsetzen und wird daher die GeForce RTX 3060 demnächst auf Basis einer neuen Chip-Version ausliefern. Der "GA106-302" Chip ist dabei technisch identisch zur bisher benutzten Chip-Version "GA102-300", die andere Device-ID erzwingt jedoch neue Treiber zum Betrieb – womit nVidia den Lapsus des öffentlich gewordenen Beta-Treibers ohne Mining-Sperre umgehen kann. Laut Twitterer Kopite7kimi ist diese Maßnahme nachfolgend auch bei den anderen Ampere-Grafikkarten zu erwarten – neue Chip-Versionen, welche eine neuere Treiber-Version bedingen, in welcher die Mining-Bremse dann fest verankert ist. An den verkauften Grafikkarten bzw. dem Angebot der Grafikkarten-Hersteller würde sich somit nichts ändern, es wechselt nur rein intern die Device-ID im Grafikkarten-Treiber:

I've said before, maybe not GA106 only.
For example, we would meet GA102-302/202 and GA104-302/202.

Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 15. April 2021

Inwiefern nVidia damit wirklich durchkommt, steht hingegen auf einem anderen Blatt: Sofern die Miningbremse auf das komplette Grafikkarten-Portfolio ausgedehnt wird, aktiviert dies unter den Cryptominern natürlich Kräfte zur Umgehung dieser Sperre. Die einfachste Methode hierzu würde das Vorspiegeln einer anderen Device-ID darstellen – jene von den regulären Chip-Varianten ohne Miningbremse. Gelöst werden kann dies über BIOS-Mods (nicht trivial wegen nVidias BIOS-Zertifizierung) oder eigengeschriebene Treibern (arbeitsaufwendig, aber machbar) auf Basis der nun einmal vorhandenen Treiber. Wenn wirklich gewollt (bzw. entsprechend lukrativ), dürfte sich da durchaus ein Weg finden lassen. Andererseits geht die Miningbremse sowieso nur Ethereum-Mining an, nicht jedoch andere Cryptomining-Algorithmen – womit auch nVidia-Grafikkarten mit einer "funktionierenden" Miningbremse überaus lukrativ zum Minen eingesetzt werden können. Die grundsätzliche Problematik schafft nVidia mit dieser Art von Miningbremse nicht aus der Welt, es müsste sich entweder die Gesamtsituation ändern (Ende des Miningbooms) oder man schlicht genügend Liefermenge für Miner wie Gamer zur Verfügung stellen können.

Bei Golem hat man den Generations-Vergleich von Intel Broadwell bis Rocket Lake angetreten, sprich aller unter der 14nm-Fertigung hergestellten Intel-Prozessoren. Vertreten wurden jene jeweils über ihre Spitzenmodelle, was dann natürlich auch die Kern-Evolution abbildet, sprich keinen Kern-normierten Vergleich wiedergibt. Vielmehr ging es hierbei um den insgesamt erzielten Fortschritt an der Leistungsspitze – welcher durchaus beachtlich aussieht. Selbst wenn man Broadwell nicht werten mag, was im Desktop-Bereich nie eine vollständige Prozessoren-Generation ergab, sondern erst ab Skylake gerechnet, erreichte Intel im Anwendungs-Bereich eine Performance-Verdopplung bereits mit dem Coffee Lake Refresh, im (üblicherweise weniger stark skalierenden) Spiele-Bereich ist jene mittels Rocket Lake nunmehr in Sichtweite (speziell unter den Golem-Benchmarks, andere Benchmark-Felder könnte andere, weniger stark skalierende Ergebnisse zeigen).

Technik Anwend. Spiele
Core i9-11900K Rocket Lake, 8C/16T, 3.5/5.3 GHz  (2021) 245,4% 189,1%
Core i9-10900K Comet Lake, 10C/20T, 3.7/5.3 GHz  (2020) 245,6% 173,3%
Core i9-9900K Coffee Lake Refresh, 8C/16T, 3.6/5.0 GHz  (2018) 204,0% 153,7%
Core i7-8700K Coffee Lake, 6C/12T, 3.7/4.7 GHz  (2017) 165,0% 139,9%
Core i7-7700K Kaby Lake, 4C/8T, 4.2/4.5 GHz  (2017) 107,7% 110,9%
Core i7-6700K Skylake, 4C/8T, 4.0/4.2 GHz  (2015) 100% 100%
Core i7-5775C Broadwell, 4C/8T, 3.3/3.7 GHz  (2015) 90,5% 99,6%
gemäß den Benchmarks von Golem unter 6 Anwendungen und 7 Spielen (FullHD, 1% perzentil)

Selbstverständlich geht ein Großteil davon auf die höhere Anzahl an CPU-Kernen zurück, insbesondere im Bereich der Anwendungs-Performance. Weitere Faktoren sind die Taktraten, welche sich gegenüber Skylake doch nicht unerheblich verbessert haben – und dann natürlich der große IPC-Sprung von Rocket Lake. Die vorhergehenden Intel-Generationen bieten sicherlich auch weitere kleine IPC-Zuwächse, sei es durch minimale Architektur-Verbesserungen oder einfach nur schnelleren Speicher, dies geht jedoch innerhalb dieser Benchmarks unter bzw. wäre bei Interesse nur mit einem genau dafür abgestimmten Benchmark-Ansatz nachweisbar. Insgesamt hat sich Intel doch ganz gut gehalten, trotz dass man grundsätzlich dasselbe Fertigungsverfahren eingesetzt hat und nur einmal innerhalb von 7 Prozessoren-Generationen eine wirklich neue Architektur verbauen konnte.

Interessant wäre jetzt natürlich noch, wie sich die vorhergehenden Core-Generationen diesbezüglich geschlagen haben: Gut denkbar, dass jene in einem ähnlichen Zeitraum (2008-2015) mangels steigender Kern-Anzahl weit weniger stark zulegen konnten. Andererseits ist natürlich klar, dass jene steigende Kern-Anzahl schlicht Intels Reaktion auf den neu entfachten Wettbewerb mit AMD darstellt, denn in Intels ursprünglichen Planungen waren wohl maximal irgendwann einmal Sechskerner für das Consumer-Segment angedacht – allerdings erst auf besseren Fertigungsverfahren als 14nm. Allein die durch AMD angestoßenen "Kern-Kriege" haben Intel dazu gebracht, entgegen dieser Planungen in schneller Folge Prozessoren mit immer mehr CPU-Kernen aufzulegen. Ohne den Wettbewerb mit AMD hätte Intel gerade angesichts der Probleme mit besseren Fertigungsverfahren im Jahr 2020 möglicherweise immer noch Vierkerner als Spitzen-Modelle aufgelegt.