14

Hardware- und Nachrichten-Links des 14. Januar 2015

Golem werfen zur Frage, ob AMDs Mainstream-APU Carrizo für den Desktop erscheinen wird, die wichtige Information in die Runde, daß die kommende AMD-APU trotz der Möglichkeit, den Desktop-Sockel FM2+ weiterzuverwenden, in jedem Fall mit den aktuellen FM2+ Mainboards inkompatibel ist – und daß hierbei auch nichts mit BIOS-Updates richtbar wäre. Schließlich trägt der Carrizo-SoC nun auch noch eine Southbridge in sich, was sich mit den auf bisherigen Sockel FM2+ Mainboards verbauten Mainboard-Chipsätzen beißt – für Carrizo im Desktop-Einsatz würden trotz eventuell gleichen Sockels also in jedem Fall neue Mainboards vonnöten. Dies bedeutet im übrigen auch, daß man eventuelle AMD-Pläne für Carrizo im Desktop-Einsatz schon vorab mitbekommen würde, denn die Mainboard-Hersteller sind diesbezüglich eine gute Quelle für Vorab-Informationen. So lange also niemand an einem explizit Carrizo-fähigen Desktop-Mainboard werkelt, wird diese APU eine "Mobile-only" Angelegenheit bleiben.

Bei dieser Gelegenheit kann man gleich noch einmal auf einen wichtigen Punkt zu Carrizo hinweisen, welcher gern untergeht, sofern er nicht immer wieder mit erwähnt wird: Carrizo und dessen LowPower-Ausführung "Carrizo-L" sind grundverschiedene Dinge: Ersteres basiert auf der gleichnamigen Mainstream-APU mit vier Excavator-Rechenkernen samt einer GCN-Grafiklösung mit 512 Shader-Einheiten, zweiteres basiert dagegen auf einer LowPower-APU mit Jaguar/Puma-Abstammung samt einer GCN-Grafiklösung mit (bislang) nur 128 Shader-Einheiten. Sicherlich könnte AMD für Carrizo-L die Anzahl der Shader-Einheiten der integrierten Grafiklösung noch hochschrauben, auch ein größeres Speicherinterface (Jaguar/Puma verfügen nur über ein SingleChannel-Speichernterface) wäre möglich. Trotzdem wird Carrizo-L wegen der limitierten Rechenkraft und vergleichsweise niedrigen Taktraten der Jaguar/Puma-Architektur kaum auch nur in die Nähe der Performance von Carrizo kommen. Der Vergleich mit Broadwell-U ist also – trotz ähnlicher TDP-Werte – nicht wirklich zutreffend, eher wäre Carrizo-L mit Intels BayTrail-Prozessoren vergleichbar. Natürlich darf man abwarten, wie sich die Performance der verschiedenen Carrizo-Ausführungen dann in der Praxis zeigt, dennoch kann man schon vorab auf diesen grundsätzlichen Hardware-Unterschied hinweisen.

Daneben darf die Frage gestellt werden, wo jetzt der große Fortschritt bei Carrizo sein soll, wenn AMD für die LowPower-Ausführungen eine andere, abgespeckte Architektur bemüht – und nicht die eigentliche Carrizo-Architektur einfach entsprechend heruntertaktet, wie dies Intel bei Broadwell (und Vorgängern) schließlich so handhabt. Gerade angesichts der augenscheinlichen Mobily-only-Strategie bei Carrizo verwundert es etwas, wieso dies nach Jahren der Entwicklung und zwischen Kaveri und Carrizo nun auch keiner besonders großen Architektur-Änderungen nicht möglich sein soll. Hierbei kommt durchaus der kleine Verdacht auf, daß AMD bei Carrizo erneut keine großartigen Fortschritte bei der Energieeffzienz erreichen konnte – wäre es anders, dann würde man auch Carrizo auf 15W oder 19W TDP herunterzubringen können und müsste hierfür mit Carrizo-L nicht eine gänzlich andere Prozessoren-Architektur bemühen. Ohne große Fortschritte bei der Energieeffizenz wird es für AMD allerdings gerade im Mobile-Segment schwer, Carrizo an die OEMs zu bringen – was einmal mehr den Sinn der Mobile-only-Strategie bei Carrizo hinterfragt.

Die PC Games Hardware berichtet über seit dem Weihnachtsgeschäft teurer werdende Intel-Prozessoren, welches man auf den schlechteren Dollar/Euro-Kurs zurückführt – mit allerdings dem Problem, daß AMD-Prozessoren nicht teurer werden und bei anderen Produkten wie Grafikkarten und SSDs der Anstieg kaum nachzuvollziehen ist. Trotzdem dürfte der Grund der Teuerungen letztlich doch im Dollar/Euro-Kurs liegen: Daß AMDs Prozessoren hier nicht ebenfalls teuer werden, kann schlicht an vollen Lägern bei den Distributoren liegen, wo noch zum günstigen Kurs eingekauft wurde. Andere Produkte, wo der Preiskampf der Einzelhändler zu ständigen kleinen Preissenkungen führt, federn eben durch diese ständigen kleinen Preissenkungen den schlechter werdenden Dollar/Euro-Kurs ab, so daß die entgültigen Preissteigerungen nicht so auffällig sind bei Intels Prozessoren. Deren Preise stehen üblicherweise felsenfest, womit sich starke Wechselkursschwankungen üblicherweise schnell und deutlich zeigen.

Bezüglich der Systemanforderungen zu GTA V wäre noch die Pflicht zur Installation der Software "Rockstar Games Social Club" nachzutragen, mittels welcher das Spiel periodisch die Korrektheit der Lizenz nachprüft bzw. dafür Kontakt mit den Herstelllerservern aufnimmt. Golem haben diesen Punkt etwas genauer ausgeführt – mit einer gewissen Chance handelt es sich um eine nahezu ständige Onlineüberprüfung, was ein Offline-Spielen demzufolge stark behindern bis unmöglich machen würde. Wie schon bei GTA 4 fängt der Spielepublisher leider zuerst ein Scharmützel mit den ehrlichen Spielern an, fördert damit aber am Ende nur die Verbreitung von Raubkopien – denn egal welchen ausgetüffelten Kopierschutz man für GTA V verwenden wird, allein der Titelname wird alle Spielecracker rund um den Global dazu animieren, die am schnellsten zur Verfügung gestellte oder am besten lauffähige geknackte Version von GTA V zu "releasen". Daß dies irgendwie durch Technologie verhindert werden könnte, darf arg bezweifelt werden – und allein der späte Starttermin der PC-Version deutet schon darauf hin, daß der Spielepublisher schon selber weiß, daß eine PC-Version automatisch auch Piraterie bedeutet.