15

Hardware- und Nachrichten-Links des 13./14./15. Februar 2015

Videocardz berichten über GeForce 940M & GeForce GTX 960M Mobile-Grafiklösungen in diversen neuen Notebooks seitens Acer, Asus und Lenovo – was wohl auf den baldigen Launch dieser zweiten Welle an GeForce 900M Mobile-Grafiklösungen hindeutet, nachdem es bislang nur GeForce GTX 970M & 980M gibt. Wie allgemein erwartet und auch von Videocardz so dargestellt, scheinen GeForce 930M, 940M, GTX 950M und GTX 960M allesamt auf den Grafikchips der ersten Maxwell-Generation (GM107 & GM108) zu basieren, welche eigentlich schon in den GeForce 700M und 800M Generationen Verwendung fanden. Erstaunlich ist hingegen, daß der eigentlich perfekt ins Mobile-Segment passende GM206-Chip bislang noch für keine Mobile-Lösung verwendet wurde: Für Mobile-Bedürfnisse dürfte sich dieser Chip mittels niedrigerer Spannungen & Taktraten bezüglich des Stromverbrauchs exakt so weit herunterbringen lassen, daß man eine erstklassige Mainstream-Performance erhält – ohne aber deswegen zu aufwendigen Kühlungen gezwungen zu sein, welche dann üblicherweise nur in sehr teuren Notebooks verbaut werden.

Mit dem nachfolgend verlinkten Test der Caseking GeForce GTX 970 "Whisper Silent Edition" bei TweakPC stellte sich für uns die knifflige Frage, wie man die GeForce GTX 970 bezüglich ihrer Speichermenge nunmehr bezeichnen soll: Sofern man Platz für Erklärungen hat, kann man gut und gern auf die entsprechenden Ausführungen verweisen – aber in kurzen Auflistungen oder Namensangaben geht das nicht, da gibt es nur Platz für eine einzelne Angabe. Bisher lief die Karte bei uns unter "GeForce GTX 970 4GB" – und trotz daß die 4 GB Speicher ja wirklich verbaut und aktiv sind, haben wir uns dafür entschieden, das ganze besser in Zukunft "GeForce GTX 970 3,5GB" zu nennen. Dies zeigt zum einen die praktischen Realitäten (der auf hoher Performance nur nutzbaren 3,5 GB) an, zudem verschweigt es nicht das vorhandene Problem oder laviert einfach so an diesem vorbei – und letzteres kann man einfach nicht bringen, dies wäre unfair gegenüber vergleichbarer Hardware. Optimal ist diese Kennzeichnung sicher nicht, aber immer noch besser, als es bei der alten Kennzeichnung mit den "4GB" zu belassen.

Die letzte Intel-Roadmap enthält eine bedeutsame, bislang in der Presse (auch bei uns) jedoch weitestgehend nicht thematisierte Anmerkung: Skylake für den Desktop soll im dritten Quartal 2015 tatsächlich auch schon Skylake-K mitbringen, sprich die ungelockten Übertakter-Modelle von Skylake. Sieht man sich die Intel-Roadmap im originalen Großformat an, werden für Skylake-S Modelle mit 35W, 65W und 95W TDP notiert, letztere ergänzt um den Zusatz "K" – sprich ungelockte 95-Watt-Prozessoren. Damit wird Intel also schon ab dem dritten Quartal 2015 ein vollwertiges Desktop-Portfolio von Skylake liefern, was umgedreht betrachtet eventuelle Desktop-Modelle von Broadwell komplett obsolet machen würde – wer lacht sich im zweiten Quartal noch Broadwell an, wenn er im dritten Quartal dann schon die Nachfolge-Architektur haben kann.

Interessanterweise wird in der Roadmap bei Broadwell-K zudem notiert, daß hierzu nur Modelle mit 65W TDP erscheinen sollen. Nun wird die 14nm-Fertigung von Broadwell einige Verbesserungen bei der Energieeffizienz mitbringen, wie auch schon bei entsprechenden Tests mit Mobile-Modellen zu sehen – aber ob es klug ist, ausgewachsene Desktop-Modelle auf 65W TDP festzusetzen, darf bezweifelt werden. Zumindest im normalen, nicht übertakteten Betrieb dürften selbst Intel-Vierkerner unter 14nm hierbei immer mal wieder Schwierigkeiten haben, ihren TurboModus wirklich ausspielen zu können. Für den Übertaktungs-Betrieb hat diese TDP-Angaben natürlich dann keinen Belang, sofern Intel bei Broadwell diesbezüglich nicht neue Regeln einführt. In jedem Fall wird nun aber klarer, wieso Intel mit dem Gedanken spielt, Broadwell-K ganz zu streichen: Overclocker-CPUs mit 65W TDP dürften eher als Scherz betrachtet werden, gerade wenn nur ein paar Wochen danach Skylake-K mit 95W TDP antreten wird.

Laut dem Channel Register plagt sich AMD mit zu großen Lagerbeständen herum – was das Unternehmen zu schmerzhaften Abverkaufs- und eventuell auch Abschreibungsaktionen im Wert von 100 Millionen Dollar zwingen soll. Leider ist die Meldung zu sehr aus Börsensicht geschrieben, geht also weder auf Details ein, noch ist sonst irgendwie besonders klar formuliert. Andererseits deutete sich schon bei AMDs letztem Geschäftsbericht an, daß AMD ein deutliches und vor allem akutes Problem in seinem Kerngeschäft hat – zu hohe Lagerbestände dürften hiervon eine erwartbare Folge sein. Damit dürfte AMD wohl gezwungen sein, die Produktion der betreffenden Chips herunterzufahren – auch nicht gerade gut für die nächsten Geschäftszahlen sowie das Wafer-Agreement mit GlobalFoundries. AMD benötigt im PC-Geschäft nun augenscheinlich sogar dringend neue Impulse – welche eigentlich nur über neue Hardware kommen können. AMD muß wirklich darauf hoffen, daß die kommende Radeon R300 Serie sowie die kommenden Mobile-APUs der Carrizo-Architektur diese Impulse bieten werden.

Heise bringen einige Nachträge zum am Jahresanfang genannten "Immersis"-Projekt von Catopsys: So war die Kickstarter-Kampagne erfolgreich, womit es ab Mai Entwickler-Kits und zum Jahresende dann das finale Produkt geben soll. Zudem gibt es erhebliche Fortschritte an der Software-Front zu vermelden: Neben dem Plugin für die Unity-Engine ist auch ein solches für die Unreal-Engine in Vorbereitung – zusätzlich soll es eine Software geben, welche jegliche Spiele und 3D-Anwendungen in Immersis einblenden kann. Abgesehen vom weiterhin nicht Massenmarkt-tauglichen Preispunkt von (angekündigt) 2500 Dollar scheint das "Immersis"-Projekt damit auf einem guten Weg zu sein, auch wenn jetzt natürlich noch monatelanges Warten angesagt ist.