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Hardware- und Nachrichten-Links des 12. Januar 2016

Mit seiner montäglichen Preissenkung hat AMD den Preis für die Radeon R9 Nano exakt in diesem Maße gesenkt, wie vor einiger Zeit an dieser Stelle schon angeraten wurde. Beim Straßenpreis liegt die Radeon R9 Nano derzeit sogar besser als seinerzeit prognostiziert und kann sich nunmehr in der Tat (sehr gut) mit der GeForce GTX 980 anlegen. Damit stellt sich allerdings automatisch die Frage nach Preissenkungen für die Fury-Grafikkarten – gerade, da AMD den Preis der Radeon R9 Nano um gleich 150 Dollar/Euro nach unten befördert hat. Regulär gesehen mag beispielsweise die Radeon R9 Fury etwas schneller als die Radeon R9 Nano sein – aber letztere Karte hat das gewisse Etwas und nunmehr auch den besseren Preis, da wird es die kleine Fury demgegenüber schwer haben. AMD sollte überlegen, demzufolge den Preispunkt der Radeon R9 Fury leicht unterhalb des Preispunkts der Radeon R9 Nano zu setzen, bei vielleicht 449 Dollar Listenpreis und grob 450 Euro Straßenpreis. Alternativ wäre zu überlegen, diese Karte vielleicht auslaufen zu lassen, mit der ähnlich schnellen Radeon R9 Nano ergibt sich nicht gerade das große Verkaufspotential für diese kleine Fury.

Bei der Radeon R9 Fury X sollte AMD ebenfalls den Preispunkt überdenken, da die Karte zwar den gleichen Listenpreis wie die GeForce GTX 980 Ti hat, allerdings zu Straßenpreisen um grob 30 Euro teuer ist. Eingedenk des Wissens, daß die Radeon R9 Fury X die GeForce GTX 980 Ti performancemäßig erst unter UltraHD erreicht, sprich unter FullHD und WQHD etwas langsamer ist, gleichzeitig mit 4 zu 6 GB allerdings den kleineren Speicher vorweisen muß, erscheint eher eine Preislage unterhalb der GeForce GTX 980 Ti angemessen. Vorstellbar wäre hierbei für die Radeon R9 Fury X ein Listenpreis von 599 Euro bei gleichzeitig Straßenpreisen nicht über 620 Euro, besser knapp unter 600 Euro. Ob AMD in eine ähnliche Richtung denkt, bliebe abzuwarten – die heftige Preissenkung der Radeon R9 Nano deutet aber an, daß AMD die Marktsituation sowohl genau beobachtet als auch zu herzhaften Preisschritten absolut bereit ist. Womöglich stellt diese Preissenkung zur Radeon R9 Nano auch so eine Art Testballon dar, anhand dessen man feststellt, ob ein solcher Preisschritt – der ja auch immer zur Verringerung von Umsatz und Marge führt – wirklich zu ausreichend mehr Verkäufen führt, um am Ende auch wirklich besser dazustehen.

Die PC Games Hardware hat sich anhand einer aktuellen Version von Ark: Survival Evolved die Grafikkarten-Performance dieses auf Basis der Unreal Engine 4 noch in der Entwicklung befindlichen Spiels angesehen. Aufgrund des Early-Access-Status sind augenscheinlich noch viele für die endgültige Performance zuständigen Spiele-Teile unoptimiert. Daher ist Ark: Survival Evolved aktuell ein Hardware-Fresser sondersgleichen, welcher in der maximalen Bildqualität ("Epic") gerade einmal 29,8 fps unter FullHD auf einer stark übertakteten GeForce GTX Titan X schafft. Selbst die nächstniedrigere High-Bildqualität wirft nur für GeForce GTX 980 Ti & Titan X gute Frameraten ab 40 fps aus, der Rest der HighEnd-Lösungen hat schon unter "High" Mühe mit der 30-fps-Marke. Sinnvoll für einen Großteil der Spieler ist daher eher die Medium-Bildqualität, hierbei kann man ab Radeon R9 390X oder GeForce GTX 970 dann Frameraten ab 35 fps aufwärts erwarten. Auffallend bei den jetzigen Tests ist zudem, daß AMDs Spitzenmodelle etwas schlechter wegkommen, nVidias Kepler-Grafikkarten hingegen unerwartet gut. Dies kann sich im Laufe der weiteren Spielentwicklung und vor allem nach der Optimierung der Grafikkarten-Treiber von AMD und nVidia allerdings noch alles (sogar maßgeblich) ändern.

Laut den Marktbeobachtern von IDC ist der weltweite PC-Markt im vierten Quartal 2015 um immerhin -10,6% zurückgegangen – was natürlich weit weg ist von den Jahresanfangsprognosen, wo für das dritte und vierte Quartal 2015 sogar schon wieder Zuwächse gesehen wurden. Über das Gesamtjahr gesehen gab es einen Rückgang von ähnlichen -10,4%, erstmals seit dem Jahr 2008 fiel die gesamte Menge an ausgelieferten PCs unterhalb die 300-Millionen-Grenze (und dies mit nur 276 Millionen Stück sogar deutlich). Allerdings rechnen IDC augenscheinlich "Detachable Tablets" nicht dem PC-Business zu – obwohl auf diesen Hybrid-Geräten meistens eigentlich Windows und eher selten ein typisches Tablet-Betriebssystem wie Android oder iOS installiert ist. Würde man diese Geräteklasse ins PC-Segment mit einrechnen, wären die Absatzrückgänge mit -5% für das vierte Jahresquartal 2015 sowie -7,5% für das Gesamtjahr 2015 etwas geringer. Aufgrund der zunehmenen Bedeutung dieser Geräteklasse verändert jene zudem auch die Prognose für das Jahr 2016 entscheidend: Ohne "Detachable Tablets" rechnen IDC mit einem erneuten Absatzrückgang von -3,1%, mit "Detachable Tablets" soll es dagegen zu einem Zuwachs von 1-2% kommen.

An dieser Stelle angekommen, wäre es praktikabel, wenn man eine Grundsatzentscheidung zur Einordnung dieser Geräteklasse trifft – auf Basis der mehrheitlich verwendeten Betriebssysteme plädieren wir wie gesagt für eine Einordnung als "PC". Allerdings sind alle Prognosen zu diesem Zeitpunkt eher nur Kaffeesatzleserei, wie gut an den Prognosen der letzten Jahre zu sehen: Faktisch jedes Jahr wurde anfänglich ein Ende des Absturzes des PC-Segments prognostiziert – und bisher lag man noch jedes Jahr falsch. Es sind zudem für 2016 auch nicht die großen, massenmarkttauglichen Hardware-Innovationen in Vorbereitung, womit der einzige solide Kaufimpuls der Ersatz von Altgeräten darstellt – was aber von den Konsumenten angesichts der Verlagerung von Computing-Zeit auf Smartphones und Tablets sowie der Langlebigkeit der meisten älteren PCs schlicht hinausgezögert wird. Ob das Jahr 2016 also besser wird für die PC-Branche, sollte man eher abwarten, die Zahlen des ersten Jahresquartals dürften hierzu solidere Anhaltspunkte liefern als alle Jahresanfangs-Prognosen.